Filiale der Kreis­spar­kasse schließt im Lauf des Jahres 2024

21.11.2023 | Ankündigungen | 3 Kommentare

Keine persön­li­chen Bank­ge­schäfte mehr bei der Kreis­spar­kasse in Ober­schleiß­heim!

Es wird keine Geschäfts­stelle vor Ort mehr geben. Was bleibt, ist das Selbst­be­die­nungs­ter­mi­nal am Fohlen­gar­ten. Diese Entschei­dung ist das Ergeb­nis von Einspar­maß­nah­men in Zeiten von Online-Banking. Das Fili­al­netz der Kreis­spar­kasse München Starn­berg Ebers­berg wird weiter ausge­dünnt. Bürger­meis­ter Markus Böck bezeich­net die Entschei­dung als “Riesen­ka­ta­stro­phe” für den Ort und für alle Bürger, die ihre Bank­ge­schäfte bei der Kreis­spar­kasse analog und nicht über das Inter­net erle­di­gen wollen, insbe­son­dere Ältere. Wie Markus Böck mitteilt, war er selbst völlig über­rascht von dieser Nach­richt. Er will Gesprä­che führen und weitere Infor­ma­tio­nen einfor­dern, wie auch andere Bürger­meis­ter. Es ist aber zu befürch­ten, dass sich dadurch an dieser für unsere Gemeinde folgen­schwe­ren Entwick­lung nichts ändert. 

Die Kreis­spar­kasse ist kein Privat­un­ter­neh­men, sondern eine kommu­nale Bank, ein öffent­lich-recht­li­ches Kredit­in­sti­tut. Gerade deshalb genießt sie viel Vertrauen und hat eine beson­dere Verant­wor­tung gegen­über der Gesell­schaft. Für viele und gerade die Älte­ren ist der persön­li­che Kontakt mit ihrer Bank beson­ders wich­tig. Nach dieser Schlie­ßung müssen sie in eine andere Gemeinde fahren, wenn sie diesen Kontakt haben wollen, egal wie beschwer­lich das im Einzel­fall sein mag. Oder sie sehen sich gezwun­gen, wahr­schein­lich mit frem­der Hilfe und dem Verlust von Selbst­stän­dig­keit, zum Online-Banking zu wech­seln. Von diesem Schick­sal sind schon länger auch viel klei­nere Gemein­den als Ober­schleiß­heim betrof­fen. Gibt es tatsäch­lich für eine öffent­lich-recht­li­che Bank keine ande­ren Maßstäbe als für irgend­eine Privatbank? 

Privat­ban­ken argu­men­tie­ren gerne mit dem Argu­ment, es sei nur noch eine Minder­heit, die ihre Bank­ge­schäfte nicht über das Inter­net abwi­ckelt. De facto betrifft es aber Millio­nen von Menschen. Andrea Wörle

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3 Kommentare

  1. Die Kreis­spar­kasse bricht damit ein elemen­ta­res Verspre­chen der Spar­kas­sen­or­ga­ni­sa­tion: für den Kunden auch in der Fläche für Kunden vor Ort zu sein … damit mutiert sie zu einer reinen Geschäftsbank.
    Das jahr­zehn­te­lange Argu­ment für leicht schlech­tere Kondi­tio­nen fällt damit weg! Wer bessere Kondi­tio­nen will, verglei­che im Inter­net — wer Service vor Ort schätzt, gehe zur Raiffeisenorganisation!

    Joachim Dähler

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  2. Was für eine Schande!
    Die Kreis­spar­kasse München gehört den Land­krei­sen und somit allen Bürgern im Gebiet. Ihr Auftrag ist es, dem Bürger zu dienen und Bank­dienst­leis­tun­gen verfüg­bar zu machen.

    Hier ein Auszug aus dem “Leit­bild der Sparkassen”

    “Die Spar­kas­sen-Finanz­gruppe bekennt sich zu ihrer Verant­wor­tung für die Menschen. Faire Part­ner­schaft heißt für uns, nieman­den von moder­nen Finanz­dienst­leis­tun­gen auszu­schlie­ßen. Unser Ziel ist es, unsere Produkte und Dienst­leis­tun­gen für jeden Kunden gleich­be­rech­tigt zugäng­lich zu machen.”

    Also ein öffent­li­cher Auftrag. Wie gleich­be­rech­tigt ist ein Mensch, der keinen Compu­ter bedie­nen kann? Inklu­sion und barrier­frei hört sich toll an, wenn aber die Filiale geschlos­sen wird, hilft die Roll­stuhl­rampe davor nicht viel!

    Einspa­run­gen? Hier das 2022 Ergeb­nis der KSKMSE. Und 2022 war ein trotz aller Widrig­kei­ten gutes Jahr und das nicht wegen irgend­wel­cher Einspa­run­gen. Die Perspek­tive für 2023 ist noch besser.

    “Von ihrem Ergeb­nis vor Steu­ern in Höhe von rund 37 Millio­nen Euro führt die Kreis­spar­kasse voraus­sicht­lich 27 Millio­nen Euro Steu­ern ab, wovon gut 11 Millio­nen Euro Gewer­be­steuer an die Kommu­nen im Geschäfts­ge­biet flie­ßen. Der verblei­bende Jahres­über­schuss in Höhe von rund 9 Millio­nen Euro wird den Rück­la­gen zugeführt. ”

    Wo ist die Aufsicht? Der Land­rat (viel­leicht auch Kreis­tag) hat den “Einspa­run­gen” hier offen­sicht­lich zugestimmt. 

    Was ist das Ziel? Wenn Gemein­den mit 13.000 Einwoh­nern, die mittel­bar Eigen­tü­mer der Spar­kasse sind, hier nicht einmal eine örtli­che Präsenz erhal­ten, bleibt als Vision nur noch eine Online-Bank mit einem aben­teu­er­li­chen Kostengerüst!

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  3. Ganz einfach: Wech­seln zur Münch­ner Bank, die hat eine Filiale mitten im Ort und ist genos­sen­schaft­lich, man kann also ggf. mitbe­stim­men. Oder man geht halt zu einer kosten­freien Direkt­bank, denn keinen Service kann man halt auch billi­ger haben. Sollen solche kunden­un­freund­li­chen Unter­neh­men dann halt schauen, wo sie bleiben.

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