In der Münchener Umlandgemeinde Eichenau wurde das Problem mit fehlenden Kindergartenplätzen ganz pragmatisch gelöst: Ein Kindergarten wurde um eine Waldgruppe erweitert. Dies wäre schnell zu realisieren und sogar der ein oder andere Gemeinderat hat damit schon positive Erfahrungen gesammelt.
Ob Oberschleißheim und der Kindergarten Maria Patrona Bavariae soviel Pragmatismus haben, um zumindest einigen Eltern zusätzlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen?
Martin Kuhn
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Problem ist nicht nur das Raumangebot. Alle Kinderbetreuungseinrichtungen müssen von qualifiziertem, pädagogischem Personal betrieben werden — auch ein Waldkindergarten.
Deswegen muss neben der Suche nach einem geeigneten Standort für ein Kinderhaus oder einen Waldkindergarten eine Strategie zur Gewinnung von pädagogischen Fachkräften erarbeitet werden.
Angemerkt sei, dass genau wegen fehlendem Personal viele Kitaplätze nicht besetzt werden können.
Bevor man also Geld in die Hand nimmt, um ein Haus zu bauen, muss man Geld in die Hand nehmen, um attraktive Konditionen an einem Arbeitsplatz in Oberschleißheimer Betreuungseinrichtungen zu schaffen. Erzieherinnen und Erzieher, Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger können genauso wenig von Applaus leben, wie Menschen aus dem Pflegebereich.
Diese Strategie muss in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Trägern geschehen, um für alle Einrichtungen in der Gemeinde gleiche Konditionen zu schaffen. Und man muss Anreize bieten, dass Fachkräfte gerne in Oberschleißheim bleiben.
Das Problem des pädagogischen Fachkräftemangels ist mittlerweile aus den Kinderschuhen herausgewachsen und hat inzwischen Schuhgröße 46!
Ingrid Lindbüchl, Gemeinderätin Grüne