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Tauben, Krähen, Bisam­ratten: Was tun, wenn diese Tiere zum Problem in der Gemeinde werden?

09.04.2025 | Rathaus | 0 Kommentare

Statt naturnah zu naturnah

Im Rahmen der Gemein­de­rats­sit­zung vom 10. April 2025 kamen die Sorgen von Bürge­rinnen und Bürgern zur Sprache, die wieder unter der Tauben­plage leiden. Zudem gibt es eine Krähen­plage. Diese Vögel sind ja sehr kommu­ni­kativ. Sie machen schon früh­mor­gens einen Höllen­lärm, hinter­lassen viel Kot und besetzen Balkone, auf die sich die mensch­li­chen Benutzer dann nicht mehr raus trauen. Außerdem haben sich offenbar am Gäns­bach auch noch in größerer Zahl Bisam­ratten nieder­ge­lassen und höhlen mit ihren Bauten die Ufer­bö­schung aus.

Krähen unter­liegen dem Arten­schutz, Stadt­tauben und Bisam­ratten nicht. Die massen­hafte Ansied­lung der Vögel in oder an Wohn­ge­bieten und die Aushöh­lung von Böschungen und Dämmen durch Bisam­ratten ist in zahl­rei­chen Gemeinden Deutsch­lands ein Problem und es gibt auch Ratschläge zur Abhilfe, zum Beispiel durch Vergrämen. Dafür muss aller­dings auch Geld und Arbeits­kraft bereit­ge­stellt werden und der Erfolg ist unsi­cher.

Derzeit versucht man in Dachau, offenbar vorerst vergeb­lich, die Krähen von der dortigen Münchner Straße zu vergrämen. In Ober­schleiß­heim ist eine Mitar­bei­terin vom Umweltamt gerade dabei, die Tiere zu zählen, als Vorbe­rei­tung für even­tu­elle weitere Maßnahmen. Vom Baye­ri­schen Landesamt für Umwelt­schutz gibt es eine eigene Broschüre zum “Manage­ment von Saat­krähen”.

Das Tauben­pro­blem wurde in Ober­schleiß­heim schon ausführ­lich disku­tiert, nach­zu­lesen z. B. in der Schleiss­heimer Zeitung von 2023. Damals befasste sich der ehema­lige Umwelt­re­fe­rent Werner Becker mit dem Thema. Dabei stellte sich heraus, dass der effek­tivste Tauben­schutz zu teuer für die Gemeinde ist (€ 20–30.000). Auf jeden Fall gilt im Ort abso­lutes Fütte­rungs­verbot. Wer dagegen verstößt, kann ange­zeigt werden.

Und die Bisam­ratten? Es gibt im Internet den Ratschlag, man solle sie in Lebend­fallen fangen. Und dann? Irgendwo anders aussetzen? Dafür müsste man dann eine natür­liche Böschung suchen, wo sie offenbar keinen Schaden anrichten, keine künst­liche wie bei den meisten unserer Wasser­läufe. Natür­liche Feinde seien Rotfuchs, Fisch­otter und Uhu, sagt die KI. Die sind aller­dings in dieser Gegend auch nicht gerade sehr verbreitet.

Der Gemein­derat hatte bei diesen Themen auch keine sofor­tigen Patent­lö­sungen parat.

Andrea Wörle

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