Landkreis und Kommunen arbeiten gemeinsam an Lösungen für eine klimaresiliente Zukunft
Aus den letzten Jahren sind Ereignisse wie Hochwasser, Hagel, hohe Schneelasten und Hangrutsche im Landkreis bekannt, aber auch Infrastrukturen, wie Kläranlagen und Energieversorgung sind betroffen. Ergebnisse wie die Bildung von Hitzeinseln, die eigentlich in jeder Kommune lokalisiert werden können, regten gerade die Vertreterinnen und Vertreter aus benachbartenKommunen zu Gesprächen an.
Die direkte Einbindung der Teilnehmenden aus den beteiligten Kommunen, dem Landratsamt sowie von externen Organisationen aus dem Landkreis ist ein wesentlicher Baustein, um gemeinsam Strategien zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Gegebenheiten vor Ort zugeschnitten sind. Dies wird im Rahmen des zweijährigen Projektes mithilfe mehrerer Workshops fortgeführt.
In den kommenden Wochen wird es zudem eine Online-Befragung der Beteiligten geben, um konkret und im Detail Erfahrungen mit den Folgen des Klimawandels und Betroffenheiten zu erfassen und bewerten zu können. Im Anschluss bilden Workshops mit Expertinnen und Experten aus den Kommunen und aus dem Landratsamt die Basis für die Betroffenheitsanalyse und die Entwicklung von Maßnahmenvorschlägen für die beteiligten Kommunen und das Landratsamt.
Landrat Christoph Göbel betonte am Rande der Veranstaltung die Bedeutung des neuen Projekts: „Der Landkreis München setzt sich seit vielen Jahren intensiv und auch sehr innovativ mit dem Thema Klimaschutz auseinander. Das zeigen nicht zuletzt Projekte wie unsere Aktion Zukunft+. Mit dem Klimaanpassungskonzept gehen wir nun einen Schritt weiter und nehmen neben dem Schutz unseres Klimas auch die Folgen des fortschreitenden Klimawandels in den Blick. So sind wir in der Lage, konkrete Perspektiven und Lösungen zu entwickeln, um uns bestmöglich an veränderte klimatische Bedingungen anzupassen.“
Auswirkungen des Klimawandels auch im Landkreis spürbar
Dass die Notwendigkeit besteht, sich mit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu beschäftigen, zeigt ein Blick auf die harten Fakten: 2024 lag die Durchschnittstemperatur im Landkreis München im Februar zwischen sechs und acht Grad Celsius, während der Normalwert innerhalb der letzten dreißig Jahre nur knapp über dem Gefrierpunkt lag. Auch die Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes deuten darauf hin: Ohne Klimaanpassung und ‑schutz könnte es im Landkreis München bis zum Ende des Jahrhunderts eine Erwärmung um vier Grad Celsius geben.
Steigende Temperaturen können besonders bei vulnerablen Gruppen, wie Kindern und Senioren, zu Gesundheitsproblemen wie Hitzeschlag, Dehydrierung und Atemwegserkrankungen führen. Das Klimaanpassungskonzept setzt genau hier an: Es kann die öffentliche Gesundheit schützen, indem es beispielsweise Kühlpunkte einrichtet, körperliche Aktivität in kühleren Stunden fördert und dieLuftqualität verbessert. Überregional können im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts Frühwarnsysteme, Schutzinfrastrukturen und Evakuierungspläne entwickelt werden, um die Häufigkeit extremer Wetterereignisse wie Stürme, Starkregen, Überschwemmungen, Dürren undHitzewellen einzudämmen und somit der Erwärmung der Erdatmosphäre und der Ozeane entgegenzuwirken.
Franziska Herr, Landratsamt München, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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