Tages­ord­nung zu lang, Unter­lagen zu umfang­reich

27.06.2023 | Rathaus | 1 Kommentar

Mehr­heit der Bauaus­schuss­mit­glieder setzt zwei Punkte von der Tages­ord­nung ab

Ein State­ment hat der Bauaus­schuss am gest­rigen Montag Abend bei der Geneh­mi­gung der Tages­ord­nung gesetzt. Mit 9:4 Stimmen wurde die Tages­ord­nung auf Antrag der Grünen um zwei Tages­ord­nungs­punkte gekürzt. Der Frak­ti­ons­spre­cher der Grünen, Dr. Fritz-Gerrit Kropp, sprach im Namen seiner Frak­tion Unver­ständnis dafür aus, dass gleich drei Flächen­nut­zungs­plan­än­de­rungen, zwei Bebau­ungs­plan­än­de­rungen nebst etli­chen Bauan­trägen und Baum­fäll­an­trägen in Vorbe­rei­tung auf die Sitzung, inner­halb einer Woche, abzu­ar­beiten gewesen wären, im Umfang von über 673 Seiten. “Lauter Themen, die für unsere Gemeinde nach­haltig wichtig und wegwei­send sind und die man genau­es­tens lesen muss, wenn man sich gewis­sen­haft für eine Abstim­mung vorbe­reiten will”, führte der Grüne an. “Wenn jemand noch berufs­tätig ist, schafft er oder sie das sicher­lich nicht!” Er stellte den Antrag, die Tages­ord­nungs­punkte 3.2. “28. Flächen­nut­zungs­plan­än­de­rung Tier­ärzt­liche Fakultät” und 3.3. “29. Flächen­nut­zungs­plan­än­de­rung für das Gewer­be­ge­biet südlich der B471” von der Tages­ord­nung abzu­setzen. «hier geht’s zur Sitzung»

Diesen Faden nahm Stefan Vohburger, der Frak­ti­ons­spre­cher der Freien Wähler auf und sagte, er habe den Anspruch, sich auf für Ober­schleiß­heim derart wich­tige Abstim­mungs­themen, ordent­lich vorbe­reiten zu dürfen und unter­stützte für seine Frak­tion den Antrag der Grünen. Mit 9 Stimmen quer durch die Parteien hatte der Antrag Erfolg und hinter­ließ einen leicht ungläu­bigen Bürger­meister, der in der Fülle der Tages­ord­nung und der Unter­lagen kein Problem gesehen hatte.

“Dann werden wir eben eine Sonder­sit­zung für diese beiden Themen ansetzen!” schloss er und ging zur Tages­ord­nung über. IL

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1 Kommentar

  1. Im Bundestag wird das GEG (Heizungs­ge­setz) vorge­legt. Die Abge­ord­neten sind gut besoldet und nicht ehren­amt­lich tätig. Als das Gesetz nun auf Drängen deut­lich verbes­sert sehr kurz­fristig vorge­legt wird, jammert die Oppo­si­tion, dass sie zu wenig Zeit hat, das Gesetz zu studieren und ja, ein Wochen­ende ist sicher zu kurz.

    Im Gemein­derat ist es anders. Die Räte sind ehren­amt­lich und auch ander­weitig tätig und so ist der Wunsch nach mehr Zeit zum Studium der Akten, der vor allem von den Freien Wählern geäu­ßert wurde verständ­lich.

    Aber im konkreten Fall sind Bebau­ungs­plan und Gutachten seit langem bekannt, jeder Gemein­derat hatte Zeit sich mit der Thematik an sich vertraut zu machen. Die Einwen­dungen der Träger öffent­li­cher Belange sind wie so häufig in ihrer Struktur meist Routine. Diesmal sind es aber inklu­sive der sehr sorg­fäl­tigen Abwä­gungen der Gemeinde tatsäch­lich fast siebzig Seiten geworden, da zahl­reiche Bürger der Auffor­de­rung der Grünen nach­ge­kommen sind und grund­sätz­liche Bedenken gegen zwei der Flächen­nut­zungs­pläne einge­bracht haben.

    Die Frak­tion der Grünen hat bei den beiden Projekten das grund­sätz­liche Inter­esse, dass diese oder Teile davon nicht umge­setzt werden, und hat beim Gewer­be­ge­biet bisher immer grund­sätz­lich dagegen gestimmt. Das Argu­ment, das nun im Detail prüfen zu wollen, ist daher nicht ehrlich, denn dies würde ja bedeuten, dass Sie einigen Punkten nun zustimmen könnten. Es geht also primär darum, die Umset­zung des Mehr­heits­be­schluss des Gemein­de­rats für ein neues Gewer­be­ge­biet mit einer bereits langen Warte­liste von Inter­es­senten zu behin­dern.

    Eine Verschie­bung von 14 Tagen erscheint nicht wesent­lich, aber beim Heizungs­ge­setz war es ganz wichtig, dass dieses noch vor der Sommer­pause verab­schiedet wird. Und bei der Erschlie­ßung neuer Finanzen, welche auch einige Jahre benö­tigt, geht seit dem ersten Bürger­be­gehren vor 10 Jahren alles nur schlep­pend voran. Die ersten Folgen spüren wir schon. Ist es wirk­lich sinn­voll, hier weiter zu bremsen?

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