Ein Luftfilter zum Infektionsschutz hat in Räumen, die auch gelüftet werden können, nur eine marginale Wirkung. Das ist ein erstes Ergebnis eines Tests der Hochschule München unter anderem an der Grundschule Parksiedlung.
„Lüften bleibt das Wichtigste“, heißt es in einem vom Rathaus verbreiteten Testergebnis, „der Einsatz solcher Filtergeräte in Räumen, die ausreichend gelüftet werden, hat nur einen geringen Effekt und lohnt sich weder wirtschaftlich noch im Hinblick auf den Infektionsschutz.“
Die Investitionen der Gemeinde in bereits gekaufte Luftfilter seien dennoch sinnvoll, betont Dritter Bürgermeister Casimir Katz gegenüber der schleissheimer-zeitung.de. Die Geräte seien „ausschließlich für Räume, bei denen besonders hohe Anforderungen vorliegen oder das Lüften nicht oder nicht ausreichend möglich ist“.
Im November war das Studienprojekt unter Leitung von Professor Bernhard Kurz vom Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule München gestartet worden. Das Filtergerät habe dabei nur bis maximal 35 Prozent der möglichen Leistung betrieben werden können, da ansonsten im Unterrichtsbetrieb der Lärmpegel zu hoch gewesen wäre.
Durch das Filtergerät habe eine Reduzierung von feinen Partikeln in der Raumluft gegenüber den Werten ohne Filter erreicht werden können, immerhin um 30 bis 50 Prozent. Wie wirksam der Filter tatsächlich zum Infektionsschutz bei etwaig infizierten Personen im Klassenraum wäre, könne anhand dieser Versuchsergebnisse aber noch nicht besagt werden.
Die Studentenarbeit hätte nach Katz‘ Einschätzung „einen Konstruktionsfehler“. Wenn die Partikel beim Öffnen der Fenster mit der Außenluft hereinkämen und nicht im Versuchsaufbau in der Klasse freigesetzt würden, dann könne der Luftreiniger zwar auch diese herausfiltern, es sei aber sinnlos.
Die Studie habe also nur bewiesen, „dass es nicht viel bringt, bei offenem Fenster zusätzlich Luftreiniger einzusetzen“. Eine Studie aus Berlin mit der Simulation eines infizierten Spreaders habe hingegen ergeben, dass geöffnete Fenster die sauberste Lösung seien, dass aber in den Zeiten, in denen die Fenster geschlossen sind, mit einem Luftreiniger sinnvoll unterstützt werden könne, um die Aerosole einzudämmen.
Es ist doch sehr interessant, dass „wissenschaftliche“ Erkenntnisse (Test mit einem Lüftertyp) abhängig davon scheinen, ob eine Gemeinde klamm ist oder genügend Geld hat. Neubiberg hat in die Vollausstattung (Prof. Kähler) mit Plexiglas-Trennwänden und Hochleistumgsfilter investiert und hat die wissenschaftliche Erkenntnis, dass diese Lösung hervorragend funktioniert.
Der Schutz von Kindern, ErzieherInnen und LehrerInnen sollte jedoch nicht davon abhängen, wieviel eine Gemeinde investieren kann, sondern sollte proaktiv von der Staatsregierung gefördert werden. Aber das wurde und wird verpennt! Jetzt gibt’s dafür im Januar wieder Kniebeugen und in die Hände klatschen.