Max-Mann­heimer-Platz am Bahnhof

23.01.2020 | Rathaus | 0 Kommentare

Zum 100. Geburtstag von Max Mann­heimer am 6. Februar wird der Bahn­hofs­vor­platz nach ihm benannt. Mann­heimer, gestorben 2016 in München, war Über­le­bender der Schoah, der lebens­lang für Erin­ne­rung und Aussöh­nung warb.

Bean­tragt hatte die Ehrung die SPD. Max Mann­heimer, seit 1990 Präsi­dent der Lager­ge­mein­schaft Dachau und seit 1995 Vize­prä­si­dent des Inter­na­tio­nalen Dachau-Komi­tees, habe „in seiner bewun­derns­werten und unnach­ahm­li­chen Art Barm­her­zig­keit und Verge­bung gelebt“, heißt es im Antrag.

In unzäh­ligen Veran­stal­tungen, darunter auch mehr­fach in Ober­schleiß­heim, habe er „von den Gräu­el­taten der Nazis aus eigenem Erleben ruhig und sach­lich berichtet“. Er habe „die Verpflich­tung der jüngeren Gene­ra­tion vor allem darin gesehen, die dunkelste Seite unserer Geschichte nicht zu vergessen“.

Dem wolle Ober­schleiß­heim nun „auf beson­dere Art entspre­chen“ und mit dem Bahn­hofs­vor­platz ein Entrée der Gemeinde mit seinem Namen ausstatten. Da Mann­heimer lange Jahre in Haar gelebt habe, sei er zudem Land­kreis­bürger gewesen, was auch einen regio­nalen Bezug herstelle.

Bedenken gab es einzig bei der CSU, ob es für die Würdi­gung Mann­hei­mers ausge­rechnet der Bahn­hofs­vor­platz sein müsse. Ein Antrag der FW, das Thema zwecks inten­si­verer Bera­tung zu vertagen und dann im Kontext mit der anste­henden Stra­ßen­be­nen­nung in den Neubau­ge­bieten zu disku­tieren, wurde mit 13:10 Stimmen abge­lehnt.

Mit 18:4 Stimmen wurde die Widmung dann beschlossen. Die Gegen­stimmen der CSU begrün­dete Peter Bent­hues (CSU) ausschließ­lich damit, dass man sich „wirk­lich mehr Zeit nehmen hätte müssen“.

Die SPD wollte die Ehrung zum 100. Geburtstag Mann­hei­mers am 6. Februar umsetzen. Ihr Antrag datiert auch schon vom November, war aber an zwei darauf­fol­genden Gemein­de­rats­sit­zungen von Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer nicht auf die Tages­ord­nung genommen worden. Für die Januar-Sitzung schob der Bürger­meister den zwei Monate alten Antrag dann als „Eilan­trag“ kurz­fristig nach. *

Der Vorplatz des S‑Bahnhofs hat bisher über­haupt keinen Namen. Der Max-Mann­heimer-Platz soll den Umgriff des Bahn­hofs­zu­gangs und die gegen­über­lie­gende Grün­an­lage mit dem Flöten­spie­ler­brunnen umfassen.

* update am 23.01., 13 h: Bürger­meister Kuch­l­bauer stellt klar, dass er den SPD-Antrag nicht als Eilan­trag zur Abstim­mung gestellt habe, sondern ledig­lich über die Ände­rung der Tages­ord­nung zu dem von ihm frist­ge­recht nach­ge­reichten Antrag abstimmen habe lassen. (In der Sitzung war dies so nicht wahr­nehmbar. Auf der jeder­zeit korri­gier­baren Tages­ord­nung online ist der Antrag auch nicht als nach­träg­lich aufge­nommen worden.)

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