Neubau­ge­biete am Start

17.12.2019 | Rathaus | 2 Kommentare

Die zwei geplanten Neubau­ge­biete zwischen Moosweg, Schä­fer­anger und St. Marga­re­then­straße können nun mit einiger Verspä­tung ange­gangen werden. Entlang des Schä­fer­an­gers im Osten und an der St. Marga­re­then­straße im Westen werden zwei unter­schied­liche Bauträger Wohn­blöcke mit zusammen rund 220 Wohnungen errichten. Über das Instru­ment der „Sozialen Boden­nut­zung“ sollen in beiden Bauge­bieten auch ein Prozent­satz an vergüns­tigten Wohnungen geschaffen werden.

Pläne der beiden Bauträger lagen bereits im Herbst 2017 auf dem Tisch, aber nachdem das Rathaus sie erst mal ins Blaue planen lassen hatte, wurden nach­träg­lich immer neue Zwischen­schritte einge­legt.

Abschlie­ßendes Problem war nun, die Erschlie­ßung und Auftei­lung der Infra­struk­tur­lasten so hinzu­be­kommen, dass sie jetzt sofort für die beiden Bauge­biete funk­tio­nieren, aber später dann immer noch, wenn auch das Mittel­stück der Fläche bebaut wird, das momentan land­wirt­schaft­lich genutzt bleibt.

Die Freien Wähler und ihr Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer stimmten für Erschlie­ßungs­straßen von Osten und Westen her, die beide Rand­grund­stücke durch­schneiden und später das Mittel­grund­stück komfor­tabel anbinden würden. Eigen­tümer dieses Mittel­stücks ist FW-Gemein­derat Hans Negele.

Alle anderen Grup­pie­rungen sahen diese Vari­ante etwas zu einseitig ange­legt. Dabei werde das Mittel­grund­stück auf Kosten der Nach­bar­flä­chen erschlossen, so die einhel­lige Sicht­weise. Eine “völlig ungleiche Belas­tung” monierte Fritz-Gerrit Kropp (Grüne).

„Man kann nicht alle Vorteile für den Nicht-Bauwil­ligen aufheben und es dafür jetzt den Bauwil­ligen schwerer machen“, fasste SPD-Spre­cher Florian Spirkl die Bedenken von SPD, CSU, Grünen und FDP zusammen. Die FW sahen die Vari­ante hingegen „zukunfts­träch­tiger“, sagte Stefan Vohburger.

Mit 9:4 Stimmen beschlossen wurde die Erschlie­ßung des west­li­chen Grund­stücks vom Moosweg her, die des östli­chen von der St. Marga­re­then­straße. Sollte das Mittel­grund­stück mal bebaut werden, muss dessen Erschlie­ßung dort gere­gelt werden.

Anre­gungen aus dem Ausschuss, dass in dem Bauge­biet doch mal eine neue Kinder­ta­ges­stätte geplant werden sollte, dass auch Läden für die Nahver­sor­gung vorzu­sehen seien oder dass even­tu­elle Konse­quenzen aus dem Verkehrs­zu­wachs von den Bauträ­gern mitzu­fi­nan­zieren seien, wurden vom Bürger­meister nicht beant­wortet.

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2 Kommentare

  1. Der Bericht über die Neubau­ge­biete wirft bei mir etliche Fragen auf, die nicht beant­wortet wurden, aber meines Erach­tens für die Bevöl­ke­rung sehr wichtig sind:
    1) Wie sieht es mit der Infra­struk­tur­ab­gabe der beiden Bauträger aus?
    2) Mindes­tens eine Kinder­ta­ges­stätte werde ange­sichts des Bauvo­lu­mens nötig werden, wurde bereits im Herbst 2017 fest­ge­stellt. Wo befindet sich nun die Kinder­ta­ges­stätte? Wie sieht es mit den Plätzen in der Schule aus? Wurde auch an die Aufnah­me­ka­pa­zität der Sport­hallen gedacht?
    3) Die verkehr­liche Infra­struktur ist mit der Erschlie­ßung alleine noch nicht erle­digt. Außer dem Zusatz­ver­kehr in der Moosweg- und Ertl­sied­lung ist wohl auch die Park­si­tua­tion zu beachten. Wie wird diese Situa­tion gere­gelt, ohne die Moosweg- und Ertl­sied­lung zusätz­lich zu belasten?
    4) Wo und wie werden die erfor­der­li­chen Grün­flä­chen geplant?
    5) Wieviel wirk­lich bezahl­barer Wohn­raum entsteht und wie hoch ist konkret die Miete?
    6) Ist garan­tiert, dass die künf­tigen Mieter bzw. Eigen­tümer sich nicht am land­wirt­schaft­li­chen Betrieb stören?
    Man sollte die Planungen sehr inter­es­siert verfolgen nach dem Motto “Wehret den Anfängen”, dass alle nötigen Infra­struk­tur­maß­nahmen auf die später bebauten Flächen abge­wälzt würden, was nicht angehen könnte.

    Emil Köbele

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  2. Sehr geehrte Lese­rinnen und Leser,
    sehr geehrter Herr Bach­huber,

    die Frak­tion der Freien Wähler möchte zu dem Artikel „Neubau­ge­biet geht an den Start“ noch ein paar für uns wich­tige Punkte aufzeigen und erläu­tern.

    Die Frak­tion der Freien Wähler stimmte für die Planungs­va­ri­ante „Erschlie­ßung Ost-West“, da diese Vari­ante weitere posi­tive Merk­male für das Bauge­biet aufweist. In der Ausfüh­rung der Planer wurde deut­lich, dass mit dieser Vari­ante bei einer späteren Bebauung des mitt­leren Grund­stü­ckes die Barrie­re­frei­heit für Senioren, Mütter und Väter mit Kinder­wägen und Menschen mit Behin­de­rung deut­lich einfa­cher umzu­setzen wäre. Zudem wurde aufge­zeigt, dass auch der Bauab­lauf mit dem hoch­an­ste­henden Grund­was­ser­spiegel hier einfa­cher wäre. Gerade bei der verkehr­li­chen Erschlie­ßung wurde von uns sowie vom Planer und der Bauver­wal­tung der Gemeinde Ober­schleiß­heim die Vertei­lung des Verkehrs auf mehrere Straßen favo­ri­siert.
    Wir sind der Meinung, dass ein Bauge­biet dieser Größe für die Zukunft geplant werden muss, egal ob einer der drei Grund­stücks­ei­gen­tümer bauen möchte oder nicht. Die Freien Wähler möchten den Ort lang­fristig mit gutem Städ­tebau gestalten und für die Zukunft vorbe­reiten. Die Vari­ante „Erschlie­ßung Ost-West“ wurde in der Ausar­bei­tung der Verwal­tung und des Planers mit „im Vergleich besser“ beti­telt, so dass wir es leider nicht verstehen können, dass alle anderen Parteien und Frak­tionen im Bau- und Werk­aus­schuss diese Vorteile dieser Planungs­va­ri­ante den Bürge­rinnen und Bürgern von Ober­schleiß­heim und Neube­woh­nern “Am Kreutz­acker” vorent­halten werden.
    Das Zitat von Herrn Dr. Kropp, die Planungs­va­ri­ante „Erschlie­ßung Ost-West“ habe eine „völlig ungleiche Belas­tung“, wurde vom Planer sofort zurück­ge­wiesen. Der Planer zeigte auf, dass die Belas­tungen für die Grund­stücks­ei­gen­tümer eben genau in dieser Vari­ante gleich und gerecht verteilt wären, im Gegen­satz zur nun beschlos­senen Vari­ante.
    Die Anre­gungen zu Kinder­ta­ges­stätten, Nahver­sor­gung und even­tu­elle Folge­kosten für verkehr­liche Infra­struktur wurden auch von der Frak­tion der Freien Wähler aufge­zeigt. Diese Punkte sollen im weiteren Bebau­ungs­plan­ver­fahren vertieft und geprüft werden.

    Stefan Vohburger
    Gemein­derat Freie Wähler Ober­schleiß­heim

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