Bei der Fahr­rad­freund­lich­keit durch­ge­fallen

09.11.2019 | Rathaus | 1 Kommentar

In sieben Jahren nach Verab­schie­dung eines Fahr­rad­kon­zepts und vier Jahren seit der Bewer­bung als “fahr­rad­freund­liche Kommune” hat es die Gemeinde nicht geschafft, ausrei­chend zu unter­nehmen, um auch fahr­rad­freund­lich zu werden. Die Prüf­kom­mis­sion der Arbeits­ge­mein­schaft Fahr­rad­freund­li­cher Kommunen, die dem Baye­ri­schen Innen­mi­nis­te­rium die Vergabe der Zerti­fi­kate empfiehlt, hat Ober­schleiß­heim bei der Radtour zur Abnahme am Mitt­woch abge­lehnt.

Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer nannte die Bewer­tung dennoch „alles in allem ein akzep­ta­bles Ergebnis“. Die bemän­gelten Punkte könnten noch abge­ar­beitet werden, erwartet er. Als unum­gäng­lich gefor­dert wurde von der Kommis­sion etwa eine Radweg-Netz­pla­nung.

Positiv bewertet wurden die neue Fahrrad-Steig­spur an der Mitten­heimer Brücke, die Auswei­sung einer Fahr­rad­straße am Marga­re­the­n­anger oder die Teil­nahme am MVG-Miet­rad­system. Der Fahr­rad­be­auf­tragte Casimir Katz hatte die Maßnahmen seit der Bewer­bung 2015 vorge­stellt, anschlie­ßend wurde durch den Ort gera­delt.

Bereits beim Auftakt der Kampagne 2015 hatte die dama­lige Fach­gruppe darauf hinge­wiesen, dass zwar seit 2012 ein präch­tiges Konzept vorliege, aber wenig umge­setzt werde. Garching ist bereits “fahr­rad­freund­liche Kommune”, Unter­schleiß­heim hat das Güte­siegel tags zuvor erhalten.

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1 Kommentar

  1. Sehr geehrte Mitbür­ge­rinnen und Mitbürger,

    am 6. November fand die Haupt­berei­sung der AGFK (Arbeits­ge­mein­schaft fahr­rad­freund­li­cher Kommunen in Bayern) mit einer Prüf­kom­mis­sion des AGFK, Teil­neh­mern aus dem Baumi­nis­te­rium und Teilen des Gemein­de­rates Ober­schleiß­heim statt. Dabei wurde der Gemeinde das Zerti­fikat, „fahr­rad­freund­liche Kommune“ im Sinne des AGFK zu werden, verwei­gert!

    In mehreren Pres­se­ver­öf­fent­li­chungen lässt unser Bürger­meister, Hr. Kuch­l­bauer, mitteilen, dass das Ergebnis „alles in allem ein akzep­ta­bles Ergebnis” sei und dass die verfehlte Zerti­fi­zie­rung „an einigen orga­ni­sa­to­ri­schen Punkten“ geschei­tert ist.

    Leider muss jedoch gesagt werden, dass die Verwei­ge­rung des Titels und die damit weiterhin bestehenden Unan­nehm­lich­keiten für alle Fahr­rad­fahrer in Ober­schleiß­heim haus­ge­macht und typisch für die Arbeits­weise unseres Bürger­meis­ters sind.

    Schon 2012 hat der Gemein­derat das Radver­kehrs­kon­zept beschlossen und den Titel „Fahr­rad­freund­liche Kommune“ ange­strebt. Dies ist nun über 7 Jahre her. Es ist schwer­lich zu glauben, dass man in dieser Zeit die bestehenden Mängel nicht hätte besei­tigen können.

    Im Mai 2018 hat Dr. Markus Büchler, damals Gemein­derat und heute Spre­cher für Mobi­lität der Land­tags­grünen, im Rahmen der Fahr­rad­sit­zung des Gemein­de­rates zu bedenken gegeben, dass „ein paar weiße Stri­cherl vor Einmün­dungen ein biss­chen wenig“ seien. Eben­falls im Rahmen dieser Sitzung hat Hr. Kuch­l­bauer gegen die Stimmen aller Gemein­de­räte gegen eine Darstel­lung der bis zu diesem Zeit­punkt umge­setzten Punkte des Konzepts von 2012 gestimmt. Sich jetzt als fahr­rad­freund­li­cher Bürger­meister dazu­stellen, steht dieses Verhalten direkt entgegen!

    Fehlende Punkte im jetzigen Zerti­fi­zie­rungs­ver­fahren waren unter anderem eine Karte der Fahr­rad­wege mit Winter­dienst auf der Home­page, ein aktua­li­siertes Radwe­ge­kon­zept und eine Anzahl kleiner Maßnahmen wie zum Beispiel Beschil­de­rungen und Markie­rungen. Wir Grünen fordern seit Jahren eine konse­quente Umset­zung des Radver­kehrs­kon­zept und sind bisher bei Herrn Kuch­l­bauer auf taube Ohren gestoßen. Die Bana­lität der fehlenden Punkte zeigt doch, wie wenig ihm an diesem Thema liegt. Ansonsten wären die Punkte irgend­wann in den letzten 7 Jahren erle­digt worden. Bürger­meister Kuch­l­bauer hat für mehr Stra­ßen­ver­kehr gekämpft, aber keinen Meter Radweg gebaut, keine Kreu­zung sicherer gemacht und keine Fahr­rad­straße einge­richtet. Ober­schleiß­heim ist nicht fahr­rad­freund­lich, da hat die AGFK einfach Recht.

    Freund­liche Grüße

    Chris­toph Münster
    Spre­cher Bündnis 90/Die Grünen

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