Eie Jugendstil-Villa an der St. Margarethen-Straße ist ein eher unscheinbares Kleinod in der Gemeinde. Das denkmalgeschützte Objekt wird nun vom Staat saniert und erhalten – und in den Garten dahinter eine Wohnanlage für 30 Staatsbedienstete gepflanzt.
Das nach der Wende zum 20. Jahrhundert im Jugendstil errichtete Haus lag seinerzeit weitab von der Siedlung Oberschleißheim. Nachweisbar ist es erstmals 1929 als Eigentum eines Franz Kellerer. Bedeutung am Ort erlangte die Villa, als dort Gertraud Siegel lebte, die Kassiererin der Raiffeisengenossenschaft, und im eigenen Wohnzimmer die Bankgeschäfte führte, bis in den 1950er Jahren die erste Geschäftsstelle der Raiffeisenbank an der Mittenheimer Straße eröffnet wurde.
Beim Verkauf im Vorjahr sicherte sich der Staat über ein vertraglich festgeschriebenes Vorkaufsrecht die Immobilie. Der Gemeinderat hatte sich auch mit einem Kauf des Objekts befasst, dies aber verworfen. Zunächst plante der Freistaat, dort Studentenwohnungen anzusiedeln. Jetzt hat stattdessen die „Stadibau“ das Objekt erhalten, die Wohnraum für Staatsbedienstete schafft.
Der Gemeinderat hat das Projekt gebilligt, will allerdings unbedingt eine Eiche auf dem Areal erhalten, die dem Bau zum Opfer fallen würde. Der Bauausschuss des Gemeinderats hat daher jetzt die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen, mit dem die Eiche als schützenswert deklariert werden und der Bauherr zur Umplanung genötigt werden soll.