Fotos: privat

Jahres­rück­blick und Jubi­läum im Planet ‘O’

12.12.2024 | Kinder & Jugend | 0 Kommentare

“Ich bin ein Ober­schleiß­heimer”: Nach 25 Jahren in Ober­schleiß­heim feiert Deniz Dadli mit seinem Team und vielen gut gelaunten Gästen

Als Deniz Dadli vor 25 Jahren die Leitung der Ober­schleiß­heimer Jugend­frei­zeit­stätte über­nahm, hieß sie noch Jugend­zen­trum und hatte einen ziem­lich schlechten Ruf. Drogen, Alkohol, andere Probleme: Verant­wor­tungs­be­wusste Eltern wollten damals nicht, dass sich ihr Kinder und Jugend­li­chen dort aufhielten.

Der Ort erhielt einen neuen Namen, Planet ‘O’, sozu­sagen eine Einord­nung in das Ober­schleiß­heimer Sonnen­system, auf den die Jugend­li­chen selbst gekommen waren, und dann begann eine jahre­lange Aufbau­ar­beit, auf deren Ergebnis alle Betei­ligten heute sehr stolz sein können. Dieses Ergebnis wurde am 11. Dezember 2024 gefeiert, natür­lich im Planet ‘O’, mit Reden, mit feinem Essen und mit Live-Musik von Ritmo Jackson.

Was passiert auf diesem Planet ‘O’?

Die Jugend­frei­zeit­stätte Planet ‘O’ versteht sich mit ihrer Kinder- und Jugend­ar­beit und mit ihrem Angebot für Frei­zeit, Bildung und Präven­tion als offenes Haus, in dem alle will­kommen sind, Jung und Alt, mit einem ganz­heit­li­chen Angebot für Eltern und Kinder. Der “welt­be­rühmte” Kicker und gemein­sames Basteln gehören ebenso dazu wie die Chance, Lesungen und Vorträge von bekannten Autoren zu besu­chen oder ein eigenes Tonstudio zu bauen. Das ist nämlich gerade einge­richtet.

Sehr beein­dru­ckend sind die viel­fäl­tigen Programme und Aktionen, die Deniz Dadlis Mitar­bei­te­rinnen Lina Kohler, Maria Tuglidou und Zsuzsa Haarich in ihrem Rück­blick Revue passieren ließen: von der Haus­auf­ga­ben­hilfe, der tollen Feri­en­be­treuung, für die insbe­son­dere die arbei­tenden Eltern sehr dankbar sind, dem Karotte-Kinder­pro­gramm über die Sprach- und Lese­för­de­rung, die Quali-Vorbe­rei­tung, Inte­gra­ti­ons­pro­gramme, Sucht-Präven­tion und die Bera­tung bei Alltags­pro­blemen für Kinder und Jugend­liche.

Dazu kommen Ausflüge in die Nähe und in die Ferne, vom Schlitt­schuh­laufen über Besuche in Sport- und Klet­ter­hallen, auf Berg­hütten und bei Festi­vals bis hin zu Städ­te­reisen in die Türkei. Selbst­ver­ständ­lich wird auch gemeinsam Fußball gespielt. Ganz zu schweigen von den schönen Festen, die man gemeinsam feiert. Laura, Michi und Daniele berich­teten begeis­tert.

Ein beson­deres High­light unter all den Akti­vi­täten ist offenbar das gemein­same Backen, Kochen und Essen, für einige der jungen Menschen eine Erfah­rung, die sie so zum ersten Mal machen.

Bei manchen führt das zu einer beein­dru­ckenden Entwick­lung beim Selber­ko­chen, zum Beispiel bei Ziyad, der die Gäste an diesem Abend mit einem tollen Menu bewir­tete inklu­sive so raffi­nierter Nach­speisen wie Profi­te­r­oles und Baklava. Zu einem feinen Essen gehören natür­lich auch schön gedeckte Tische und ein guter Geträn­ke­nach­schub. Für diesen perfekten Service sorgten die anderen Jugend­li­chen.

Wie kann das alles funk­tio­nieren?

1. Das Planet ‘O’ hat ein hervor­ra­gendes Team von enga­gierten Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­bei­tern, die zum Teil schon seit Jahren dabei sind. Dazu gehört auch Mirija Grund­mann, zuständig für Verwal­tung und Orga­ni­sa­tion. Stephan Schwarz vom Kreis­ju­gend­ring ließ in seiner Laudatio sogar einen leichten Neid erkennen, versprach aber, auf Abwer­bungs­ver­suche zu verzichten.

2. Deniz Dadli ist nicht nur ein guter Sozi­al­päd­agoge und ein zuge­wandter und humor­voller Mensch, sondern auch ein großer Netz­werker, der zudem von seinem Team als Mentor empfunden wird. Er lässt nicht locker, wenn es um Koope­ra­tionen geht und darum, in und außer­halb der Gemeinde noch Gelder locker zu machen, zum Beispiel bei Stif­tungen, ein “Meister der Bettelei”, wie er selber sagt. Denn all diese Akti­vi­täten finan­zieren sich natür­lich nicht von selbst oder nur aus dem Stan­dard-Etat.

3. In der Gemeinde Ober­schleiß­heim mit ihren zahl­rei­chen Vereinen und Insti­tu­tionen herrscht ein sehr koope­ra­tives Klima. Allein 16 Vereine, unter anderem der FC Phönix, sind gerne bereit, die Arbeit des Planet ‘O’ zu unter­stützen. Das macht vieles möglich, was unter anderen Umständen nicht zustande käme.

Das gute Mitein­ander in der Gemeinde

In manchen Fällen wie z. B. bei Brigitte Scholle von VdK und Luzia Sonnen­kinder führte dieses Mitein­ander zu einer Zusam­men­ar­beit, die schon länger hält als so manche Ehe. In anderen Fällen entsteht eine Zusam­men­ar­beit erst, weil Dadli Bitten von evan­ge­li­schen Gemein­de­mit­glie­dern ernst nimmt, er möge doch nicht nur mit der Katho­li­schen Kirche zusam­men­ar­beiten.

Das gute Mitein­ander in der Gemeinde hat auch dazu geführt, dass sich Dadli hier beson­ders heimisch fühlt. “Ich bin ein Ober­schleiß­heimer”, meinte er, in Abwand­lung des berühmten Kennedy-Zitats. Das Publikum war begeis­tert.

Trotz des in der Vorweih­nachts­zeit noto­risch dichten Termin­ka­len­ders ließen es sich viele Bürge­rinnen und Bürger nicht nehmen, an dem Fest teil­zu­nehmen. Heike Frenzel von der Grund­schule in der Park­sied­lung war da, Goenke Klar vom Gewer­be­ver­band, Theresia Maier und Arnold Talla­vania für die Agenda 21, Joachim Dähler vom Helfer­kreis Asyl und auch der Gemein­derat war mit Irene Beck, Irene Bogdain, Erich Elsner, Gaby Hohen­berger und Fritz Kropp gut vertreten.

Selbst­ver­ständ­lich war auch Bürger­meister Böck da, hielt eine char­mante Laudatio und über­reichte Deniz Dadli das Geschenk der Gemeinde, etwas geheim­nis­voll dekla­riert als Chance, dem ganzen Trubel auch mal zu entkommen, vermut­lich ein Beitrag zu einer Reise.

Apropos Geld locker machen: Netz­werker Deniz Dadli nutzte bei aller Fest-Euphorie dann doch die Gele­gen­heit, den Herrn Bürger­meister, wo er schon mal da war, darauf hinzu­weisen, dass es im Planet ‘O’ den einen oder anderen räum­li­chen Sanie­rungs­be­darf gibt.

Andrea Wörle

Beitrag teilen:

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert