Mit neuen Wege und neuen Konzepten die “Herausforderung Gemeinschaft” annehmen
In einem “Mittendrin-Gottesdienst” am Mittwoch, dem 17. Juli 2024, hat die Evangelisch-Lutherische Trinitatis-Kirchengemeinde mit zahlreichen geladenen Gästen aus Politik und Kirchenfamilie ihren 60. Geburtstag gefeiert.
Das Gotteshaus wurde 1963/64 nach dem Entwurf des Architekten Georg Metzger errichtet. “Obwohl es der erste Kirchenbau für den 35jährigen Architekten war, glückte ihm ein viel gelobter Entwurf” heißt es im Kirchenführer. Der Name der Kirche bezieht sich auf den dreieinigen Gott (Trinitatis). Deshalb ist die Zahl “drei” bei vielen Gestaltungselementen in der Kirche prominent vertreten, mit dem Dreieck als der wichtigsten gestalterischen Form.
Am auffälligsten ist das große, dreieckige von Reiner Joppien (1928–2002) geschaffene Buntglas-Fenster, das die gesamte Giebelfront einnimmt und das ebenfalls dreieckige Beton-Fenster-Element auf der Rückseite der Kirche, das wiederum aus vielen kleinen Dreiecken besteht.
Pfarrerin Martina Buck, auch Religionslehrerin in den örtlichen Schulen, las Glückwünsche für das 60-jährige “Geburtstagskind” Trinitatiskirche vor, die Schülerinnen und Schüler aus der 1. und 2. Klasse formuliert hatten: “Ich wünsche der Kirche, dass sie nie kaputtgeht!” oder etwa “dass sie noch lange stehen bleibt und so schön ausschaut!”
In ihren Ansprachen gaben sowohl Pfarrerin Martina Buck, als auch der Regionalbischof Thomas Prieto Peral ihren Gedanken zur Zukunft der Kirchen Ausdruck: “Die Kirche müsse nah am Menschen sein, ihnen zuhören und erkennen, was sie bräuchten. Viel zu lange hätte sich die Kirche mit sich selbst beschäftigt und sich an den Menschen vorbei entwickelt.”
“Der Auftrag der Kirchen sei es, den Menschen aufzuzeigen, dass es immer Perspektive und Hoffnung gäbe, auch in scheinbar auswegslosen Situationen”, sagte der Regionalbischof.
“Kirche muss für alle da sein!” rief Martina Buck in die voll besetzte Kirche, “die Türen der Kirchen müssen offenstehen, dass sich jeder und jede willkommen fühlt. Wir wollen hier in der Kirche unseren Glauben leben, wir müssen uns den Menschen anpassen und dafür auch unterschiedlichen, neuen Ideen Raum geben.”
Zukunftsaufgabe und Herausforderung sei die Schaffung von Gemeinschaft durch ökumenisches und sogar ortsübergreifendes Zusammenwirken von Kirchengemeinden. Diesen neuen Weg haben die beiden Pfarrerinnen Martina Buck aus Oberschleißheim und Mirijam Pfeiffer aus Unterschleißheim und Haimhausen bereits beschritten und neue Konzepte der interkommunalen Zusammenarbeit entwickelt, wie etwa den Konfirmandenunterricht oder den erstmalig erschienenen gemeinsamen Schleißheimer Kirchengemeindenbrief.
Der Gottesdienst wurde musikalisch vom Trinitatis-Chor unter der Leitung von Ursula Kaupert gestaltet. Zur Aufführung kamen Stücke der „Mainzer Messe“.
Ingrid Lindbüchl
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