Fotos: privat

Sonder­pro­gramm der Flug­werft in Ober­schleiß­heim zum 80. Jahrestag der Einnahme durch die U.S.-Army 1945

13.08.2025 | Veranstaltungen | 0 Kommentare

Das Sonder­pro­gramm wurde gut ange­nommen

Einige Gäste des fröh­li­chen Frän­ki­schen Wein­fests beim FC Phönix am 9. August 2025 haben zuvor die Gele­gen­heit genutzt, sich in der Flug­werft Schleiß­heim umzu­sehen. Denn dort gab es ein Sonder­pro­gramm für Besu­cher. Damit sie sich an diesem sehr heißen Tag wohl fühlten, hatte Remonte-Bräu sogar einen kleinen Bier­garten orga­ni­siert.

Anlass waren sogar zwei Jahres­tage. Im Zweiten Welt­krieg, Ende April 1945, vor 80 Jahren, hatte die U.S.-Army Ober­schleiß­heim einge­nommen und den Flug­platz besetzt, 1995, vor 30 Jahren hatten die Ameri­kaner den Standort endgültig aufge­geben. Damals wurde die hiesige Sende­sta­tion Radio Free Europe (RFE) verlegt.

Am Nach­mittag hielt Günter Braun vom Verband Baye­ri­scher Flug­zeug-Histo­riker e.V. einen Vortrag über die “Ameri­kaner in Schleiß­heim”, illus­triert mit zahl­rei­chen seltenen Fotos und Doku­menten, das Ergebnis lang­jäh­riger Recherche und inten­siven Sammelns. Der Mont­gol­fier-Saal der Flug­werft war gut besetzt. Das Thema ist einen eigenen Artikel wert.

Auf dem Gelände der Flug­werft konnte man eine C‑160 Transall, ein inzwi­schen von der Bundes­wehr außer Dienst gestelltes Trans­port­flug­zeug, besich­tigen, ein “Stück deut­scher Flug­zeug­ge­schichte”, Die U.S.-Army war mit zwei modernen Hubschrau­bern zu Gast und auch die in der Nähe statio­nierte Bundes­po­lizei führte ihre Hubschrauber vor. Eine Samm­lung von Humvees, von histo­ri­schen Mili­tär­fahr­zeugen, bot Gele­gen­heit, sich vor Ort die Dimen­sion solcher Fahr­zeuge vor Augen zu führen.

Und man bekam Gele­gen­heit für aufschluss­reiche Gespräche. Derzeit kann man der Debatte über die Bundes­wehr und ihre Zukunft, über ihre Einsatz­fä­hig­keit, ja gar nicht aus dem Weg gehen. Als Mitglied meiner Gene­ra­tion (Jg. 1953) und noch dazu als Frau habe ich das aller­dings wie so viele andere Jahr­zehnte lang mit Erfolg getan.

Andere Menschen, ehema­lige Bundes­wehr­sol­daten, haben das anders gesehen, und sind dabei­ge­blieben, z. B. als Mitglieder eines Reser­vis­ten­ver­bands. Der Kreis­ver­band Amper-Würm war mit einem eigenen Info-Stand vor Ort.

Kreis­vor­sit­zender ist Oberst­leut­nant Michael Kosowsky. Von ihm konnte ich viel über Struktur, Tätig­keit und Selbst­ver­ständnis der Reser­vis­ten­ver­bände erfahren. Es ist kein Geheimnis, dass es zur Lösung des Perso­nal­pro­blems beitragen würde, wenn möglichst viele ehema­lige Bundes­wehr­sol­daten sich wieder als Reser­visten akti­vieren lassen, nicht nur für die Vertei­di­gung, sondern auch für den Zivil­schutz.

Die “Zeiten­wende” hat Konse­quenzen. Das ist auch in der Bevöl­ke­rung ange­kommen. Inzwi­schen passiere es immer wieder mal, wenn er in Uniform auftritt, so Michael Kosowsky, dass Leute zu ihm sagen: “Danke für Ihren Dienst.”

Andrea Wörle

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