Stil­fragen beim Lich­ter­fest

05.12.2019 | Parteien, Feste & Feiern | 2 Kommentare

Heftig mokiert hat sich Bürger­meister Chris­tian Kuch­l­bauer (FW) über einen geplanten Wahl­kampf­stand der SPD beim Lich­ter­fest am Freitag. „Muss das sein?“ fragte der Bürger­meister öffent­lich­keits­wirksam auf seinem Face­book-Post, „ich habe hierzu kein Verständnis“ – nachdem er zuvor den Stand selbst geneh­migt hatte.

Die SPD zeigt sich nun reich­lich pikiert. „Der Stil des Herrn Kuch­l­bauer ist dem eines Bürger­meis­ters nicht würdig“, heißt es in einer vom Orts­vor­sit­zenden Maxi­mi­lian Weiß unter­zeich­neten Stel­lung­nahme.

Die SPD hatte beim Lich­ter­fest „einen kleinen, weih­nacht­lich deko­rierten Info­stand“ geplant, so Weiß, zur Wahl­wer­bung für die Kommu­nal­wahl. Formal wurde der im Rathaus zur Geneh­mi­gung vorge­legt, die auch erteilt wurde. Der Antrag sei dem Bürger­meister in cc zuge­stellt worden, so Weiß – und Amts­chef wäre er ohnehin.

Nach der Geneh­mi­gung aber wetterte Kuch­l­bauer unter seinem Face­book-Post als Bürger­meister über die Pläne der SPD, ohne die Partei beim Namen zu nennen. Ein Info­stand jegli­cher Partei sei beim Lich­ter­fest „nicht ange­bracht“.

„Herr Kuch­l­bauer spricht mehr­fach über uns, aber nicht mit uns“, wundert sich Weiß, „diesen poli­ti­schen Stil lehnen wir ab.“ Die Vorge­hens­weise des Bürger­meis­ters, „indi­rekt über Face­book oder in persön­li­chen Gesprä­chen mit betei­ligten Dritten schlechte Stim­mung gegen die SPD zu verbreiten, obwohl seine Verwal­tung den Info­stand geneh­migt hat, ist unan­ge­bracht.“

Auf Nach­frage sagte Kuch­l­bauer, Info­stände seien “durchaus legal und dadurch geneh­mi­gungs­fähig”. Deswegen habe er aber trotzdem “kein Verständnis für poli­ti­sche Veran­stal­tungen bei Weih­nachts­märkten”.

Die SPD hat jetzt auf ihren Stand verzichtet, weil die Jugend­frei­zeit­stätte „Planet O“ als Einrich­tung des Kreis­ju­gend­rings, heuer erst­mals offi­zi­eller Ausrichter des Lich­ter­fests, zur poli­ti­schen Neutra­lität verpflichtet sei. „Die SPD will unter keinen Umständen die Frei­zeit­stätte in Schwie­rig­keiten mit ihrem Träger bringen“, so die Stel­lung­nahme des Orts­ver­eins.

Das belege, dass man „jeder­zeit für trif­tige Gründe empfäng­lich“ sei, so Weiß. Nicht nach­voll­ziehen könne man aller­dings “die Methoden des Bürger­meis­ters“. So fragt die SPD: „Wieso geneh­migt die Verwal­tung der Gemeinde, deren Chef Herr Kuch­l­bauer ist, einen Info­stand, der dann von ihm persön­lich torpe­diert wird?“

(ein paar Gedanken dazu)

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2 Kommentare

  1. Während der 1.Bürgermeister immer lächelt und nur Gutes tut, wird sein Propa­gan­da­mi­nis­te­rium auf diversen, sozialen Online-Foren nicht müde — auch während der Vorweih­nachts­zeit -, andere schlecht zu machen und auf subtile Art und Weise seine poli­ti­schen Ziele unter die Leute zu bringen, siehe Stra­ßen­un­ter­füh­rung.
    Ich frage mich, ob das guter Stil ist?
    Da ist mir ein poli­ti­scher Stand auf dem Lich­ter­fest mehr Erleuch­tung — der ist wenigs­tens sichtbar und gera­deaus.

    Ingrid Lind­büchl

    Antworten
  2. Ich habe auf meinem FB-Post weder eine Partei genannt, noch habe ich jemandem ange­rufen, um auf besagte Partei einzu­wirken. Ich weiss aber, dass von Seiten der Jugend­frei­zeit­stätte kein Verständnis für diesen Stand wegen ihrer Neutra­lität war und einige Tele­fon­ge­spräche geführt wurden. Es ist also weder schlechte Stim­mung gegen die SPD verbreitet worden, noch auf jemanden einge­wirkt worden. Dass es sich um die SPD handelte, wurde nun durch sie selbst publik gemacht.
    Der Antrag auf Geneh­mi­gung ist im Oktober bei uns einge­gangen und ist für den Frei­tags­markt gestellt worden und nicht für das Lich­ter­fest. Für das Lich­ter­fest wurde nie eine Geneh­mi­gung erteilt und auch nicht ange­fragt. Es ist räum­lich getrennt zu betrachten.
    Info­stände sind durchaus legal und dadurch geneh­mi­gungs­fähig. Verständnis für poli­ti­sche Veran­stal­tungen bei Weih­nachts­märkten muss ich jedoch dafür nicht haben.
    Für Wahl­kampf­po­lemik übri­gens auch nicht. Schreiben an Maxi­mi­lian Weiß werden nicht beant­wortet und Mittei­lungen an ihren Bürger­meis­ter­kan­di­daten nicht beachtet. Auch hier wird von meiner Seite aus keine Schlamm­schlacht geführt werden. Deshalb bitte, liebe SPD. An der eigenen Nase packen.

    Chris­tian Kuch­l­bauer
    Erster Bürger­meister

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