Beispiel einer Fassadenbegrünung Foto: Privat

Klima­wandel auf kommu­naler Ebene

15.10.2024 | Parteien | 0 Kommentare

FDP- Orts­ver­band im Dialog mit dem Bund Natur­schutz

Die FDP hat eine lange Tradi­tion in der Umwelt­po­litik insbe­son­dere in Ober­schleiß­heim, dem Wohnort des verstor­benen Ehren­vor­sit­zenden Wolf-Diet­rich Großer. Da in den letzten Jahren die Kompro­miss­fä­hig­keit zwischen den Parteien deut­lich abge­nommen hat, bat die FDP Ober­schleiß­heim die Vorsit­zende der Orts­gruppe des Bund Natur­schutz in Schleiß­heim, Birgit Annecke-Patsch, zu einer Diskus­si­ons­ver­an­stal­tung am 10. Oktober, die sehr gut besucht war.

Ihr Thema waren die Heraus­for­de­rungen des Klima­wan­dels auf kommu­naler Ebene.

Das Klima hat sich schon immer geän­dert, aber aktuell verstärken die Menschen einen Trend mit der Emis­sion von Treib­haus­gasen (CO2 und Methan) so stark, dass die Folgen schwer kalku­lierbar sind. Extrem­wet­ter­lagen nehmen zu. Punk­tu­elle und lokale Spit­zen­werte verän­dern sich deut­lich stärker als die reinen Mittel­werte. Hitze­inseln, Trocken­stress, zu viel Wasser, alles ist möglich.

Neben dem ersten Schritt, soviel Treib­haus­gase wie möglich bei jedem Einzelnen zu vermeiden, sind aber auch globale und lokale Anpas­sungs­maß­nahmen zu treffen. Drei Maßnahmen sind dabei beson­ders geeignet:

Grün an den Fassaden (siehe Bild) und insbe­son­dere Bäume absor­bieren nicht nur CO2 sondern redu­zieren auch die Tempe­ra­turen durch die Verduns­tung. Ein Luft­aus­tausch über Frisch­luft­schneisen und Trenn­grün muss ergän­zend hinzu­treten. Photo­vol­taik (und Solar­thermie) auf allen Dächern sollte selbst­ver­ständ­lich sein. Hecken sind nicht nur für die Arten­viel­falt, sondern auch gegen Wind­er­o­sionen von Vorteil. Hoch­was­ser­polder redu­zieren die Gefahr von Hoch­was­sern ebenso wie Hoch­was­ser­rück­hal­te­be­cken. Der Sylven­stein­spei­cher ist eine sehr effek­tive Maßnahme.

Versie­ge­lung sollte redu­ziert werden. Wasser sollte in Mulden, Rigolen versi­ckert werden. Baupro­jekte sollten in die Höhe und nicht in die Breite gehen.

Verkehr muss neu gedacht werden. Alle Verkehrs­teil­nehmer gehören dazu, aber Fußgänger und Radfahrer haben in der Vergan­gen­heit zu wenig Beach­tung gefunden. Zusammen mit dem ÖPNV sind sie sinn­volle Leit­li­nien der Verkehrs­pla­nung.

In diesen Grund­aus­sagen und Maßnahmen war man sich weit­ge­hend einig. Kontro­verser wurde es dann bei den lokalen Fragen des Gewer­be­ge­biets und des Moos-Heide-Parks. In diesem Zusam­men­hang wurde auch die Bahn­que­rung für Fußgänger nörd­lich von Mitten­heim ange­spro­chen.

Die Gemeinde Ober­schleiß­heim rangiert im Land­kreis in der finan­zi­ellen Leis­tungs­fä­hig­keit ganz weit hinten. Dies soll mit dem neuen Gewer­be­ge­biet deut­lich verbes­sert werden. Es sollen mittel­stän­di­sche inno­va­tive Firmen ange­sie­delt werden. Und dafür müssen einige der in großem Umfang vorhan­denen Flächen aus dem Land­schafts­schutz­ge­biet heraus­ge­löst werden. Der Nutzen für den Klima­wandel im gesamten Ort muss mit den Anfor­de­rungen des Natur­schutzes abge­wogen werden. Und hier ergab die Diskus­sion, dass verschie­dene Hinter­grund­in­for­ma­tionen auf beiden Seiten even­tuell nicht bekannt sind.

Der Dialog wird also fort­ge­setzt.

Dr.-Ing. Casimir Katz, Vorsit­zender des FDP-Orts­ver­bandes Ober­schleiß­heim

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