Grüne besuchen den Ortsverband der DLRG Oberschleißheim
“Der Ortsverband DLRG Oberschleißheim e.V. ist mit aktuell 599 Mitgliedern eine der größten Gliederungen im Bezirk Oberbayern”, sagt sein Vorsitzender Lucas Marchlewitz nicht ohne Stolz und fügt lächelnd hinzu: ” Davon sind 319 Kinder und Jugendliche.”
Zwei Mal schon haben sich auf Initiative von Daniela Gragert (Ortsvorsitzende der Grünen Oberschleißheim) der Vorstand der DLRG Oberschleißheim und Grüne aus Gemeinde, Kreistag und Landtag in Oberschleißheim getroffen. Ziel der Aktion ist, die Struktur und die Aufgaben der DLRG genau kennenzulernen, sie als wichtige Institution in Oberschleißheim zu begreifen und deren Sorgen, Nöte und Bedürfnisse gemeinsam herauszuarbeiten.
So sei die Schwimmausbildung für Kinder und Erwachsene mit die wichtigste Aufgabe der DLRG in Oberschleißheim, erzählt uns Bernd Scheziat (Leiter Wirtschaft und Finanzen / Mitglieder-verwaltung). Dazu gehören neben dem grundsätzlichen Schwimmenlernen und Aufbaukursen, die sehr wichtige Rettungsschwimmerausbildung, das Erwachsenenschwimmtraining und Erste-Hilfe-Kurse. Das Schwimmtraining findet immer montags im Hallenbad Oberschleißheim statt und weil die Nachfrage stetig steigt, gibt es nun auch den Trainings-Zusatztag am Donnerstag.
Wie ein Damoklesschwert hänge der marode Zustand des Oberschleißheimer Hallenbades über diesem sehr gut oranisierten Trainings-Konstrukt, das bei Schließung der Schwimmhalle schlagartig alle Beteiligten auf die Straße setzen würde, befürchten beim Gespräch alle unisono.
Dadurch würde auch die Jugendarbeit im Verein massiv gefährdet, berichtet uns Jessica Reiner aus dem Jugendvorstand , die einen Großteil ihrer Freizeit ehrenamtlich bei der DLRG verbringt. Zusammen mit ihren Kolleg*innen plant und organisiert sie Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche.
“Mehrere Tage in der Woche leisten die engagierten Vorstände, Abteilungsleiter und Mitglieder ehrenamtliche Arbeit, die oft als zu selbstverständlich hingenommen wird”, sagt DLRG-Urgestein Michael Reiner. Er ist im Vorstand als technischer Leiter im Einsatz und regelt neben seinem Beruf die zweite große Aufgabe der DLRG in Oberschleißheim: Den Einsatz in der Wasserrettung.
In den Sommermonaten haben die ausschließlich ehrenamtlich tätigen Mitglieder auch Wachdienst am Regatta-Badesee. Zum Einsatzspektrum gehören die Absicherungen an der Olympia-Regattastrecke (“Ruderregatta”) oder Sanitätsdienste bei anderen Veranstaltungen. Zusätzlich stellt Oberschleißheim einen Bootstrupp im Katastrophenschutz-Wasserrettungszug des DLRG Bezirks Oberbayern. Zur Entlastung der Bademeister im Winter leisten die Ehrenamtlichen auch Hallenbad-Dienste, beispielsweise zu den Öffnungszeiten am Sonntag.
Bei der Besichtigung des “Wachhäusls” bei einem zweiten Treffen am Oberschleißheimer Regattasee, zeigte sich, dass die über 40 Jahre alte Wachstation den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt.

Insbesondere werden sanitäre Anlagen anstelle der Mobiltoilette benötigt. Außerdem ist der Sanitätsraum für die fachgerechte Erstversorgung derzeit nicht ausreichend groß und lässt sich nicht nicht optimal reinigen und desinfizieren. Darüber hinaus fehlt die Möglichkeit, den Raum zu klimatisieren, was gerade an zunehmend heißen Sommertagen für viele Patienten extrem wichtig wäre. Für einen Neubau muss dringend eine Finanzierung gefunden werden.

“Die Logistik der Oberschleißheimer DLRG ist eine weitere Herausforderung”, sagt Michael Reiner, “unsere Rettunsausrüstungen sind an unterschiedlichen Standorten im ganzen Gemeindegebiet verteilt, so beispielsweise in Garagen am Wertstoffhof, in der Jahnstraße, im Wilhelmshof.” Dankbar zeigt sich 1.Vorstand Marchlewitz für die Zurverfügungstellung einer kleinen Wohnung in der Feierabendstraße durch die Gemeinde. Dort können nun Vorstandssitzungen, Schulungen und Vereinsabende abgehalten werden.
Darüber hinaus macht der DLRG die Bürokratie zu schaffen. Manche Lehrgänge können nicht oder nur unter großen bürokratischen Aufwänden so durchgeführt werden, wie es für den lebensrettenden Dienst erforderlich ist. Das muss deutlich einfacher werden, waren sich alle Beteiligten einig. Ebenso wäre die lange geforderte Helfergleichstellung wichtig, damit auch die DLRG-Kräfte mit ihrem engagierten Einsatz nicht benachteiligt werden. Der Landtagsabgeordnete Dr. Markus Büchler hat zugesagt, die Themen mit in die derzeit laufenden Debatten im Bayerischen Landtag und die nun tagende Enquete-Kommission zum Bürokratieabbau zu nehmen.”
Ingrid Lindbüchl
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