Keine Berührungsängste mit der Politik - die Vorstandsmitglieder der DLRG Oberschleißheim berichten von ihren Problemen und Sorgen. Im Bild v.l.n.r.: Quirin Renger, Nina Pinter, Dr. Markus Büchler, MdL, Ortsvorsitzende Grüne Daniela Gragert, Paul Schön, 1. Vorstand DLRG Lucas Marchlewitz, Jugendvorständin DLRG Jessica Reiner, Lena Schmidt, Technischer Leiter DLRG Michael Reiner, Kreis- und Gemeinderätin Grüne Ingrid Lindbüchl

DLRG, alles ok?

02.06.2025 | Vereine, Parteien | 0 Kommentare

Grüne besu­chen den Orts­ver­band der DLRG Ober­schleiß­heim

“Der Orts­ver­band DLRG Ober­schleiß­heim e.V. ist mit aktuell 599 Mitglie­dern eine der größten Glie­de­rungen im Bezirk Ober­bayern”, sagt sein Vorsit­zender Lucas March­le­witz nicht ohne Stolz und fügt lächelnd hinzu: ” Davon sind 319 Kinder und Jugend­liche.”

Zwei Mal schon haben sich auf Initia­tive von Daniela Gragert (Orts­vor­sit­zende der Grünen Ober­schleiß­heim) der Vorstand der DLRG Ober­schleiß­heim und Grüne aus Gemeinde, Kreistag und Landtag in Ober­schleiß­heim getroffen. Ziel der Aktion ist, die Struktur und die Aufgaben der DLRG genau kennen­zu­lernen, sie als wich­tige Insti­tu­tion in Ober­schleiß­heim zu begreifen und deren Sorgen, Nöte und Bedürf­nisse gemeinsam heraus­zu­ar­beiten.

So sei die Schwimm­aus­bil­dung für Kinder und Erwach­sene mit die wich­tigste Aufgabe der DLRG in Ober­schleiß­heim, erzählt uns Bernd Sche­ziat (Leiter Wirt­schaft und Finanzen / Mitglieder-verwal­tung). Dazu gehören neben dem grund­sätz­li­chen Schwim­men­lernen und Aufbau­kursen, die sehr wich­tige Rettungs­schwim­mer­aus­bil­dung, das Erwach­se­nen­schwimm­trai­ning und Erste-Hilfe-Kurse. Das Schwimm­trai­ning findet immer montags im Hallenbad Ober­schleiß­heim statt und weil die Nach­frage stetig steigt, gibt es nun auch den Trai­nings-Zusatztag am Donnerstag.

Wie ein Damo­kles­schwert hänge der marode Zustand des Ober­schleiß­heimer Hallen­bades über diesem sehr gut orani­sierten Trai­nings-Konstrukt, das bei Schlie­ßung der Schwimm­halle schlag­artig alle Betei­ligten auf die Straße setzen würde, befürchten beim Gespräch alle unisono.

Dadurch würde auch die Jugend­ar­beit im Verein massiv gefährdet, berichtet uns Jessica Reiner aus dem Jugend­vor­stand , die einen Groß­teil ihrer Frei­zeit ehren­amt­lich bei der DLRG verbringt. Zusammen mit ihren Kolleg*innen plant und orga­ni­siert sie Veran­stal­tungen für Kinder und Jugend­liche.

“Mehrere Tage in der Woche leisten die enga­gierten Vorstände, Abtei­lungs­leiter und Mitglieder ehren­amt­liche Arbeit, die oft als zu selbst­ver­ständ­lich hinge­nommen wird”, sagt DLRG-Urge­stein Michael Reiner. Er ist im Vorstand als tech­ni­scher Leiter im Einsatz und regelt neben seinem Beruf die zweite große Aufgabe der DLRG in Ober­schleiß­heim: Den Einsatz in der Wasser­ret­tung.

In den Sommer­mo­naten haben die ausschließ­lich ehren­amt­lich tätigen Mitglieder auch Wach­dienst am Regatta-Badesee. Zum Einsatz­spek­trum gehören die Absi­che­rungen an der Olympia-Regat­ta­strecke (“Ruder­re­gatta”) oder Sani­täts­dienste bei anderen Veran­stal­tungen. Zusätz­lich stellt Ober­schleiß­heim einen Boots­trupp im Kata­stro­phen­schutz-Wasser­ret­tungszug des DLRG Bezirks Ober­bayern. Zur Entlas­tung der Bade­meister im Winter leisten die Ehren­amt­li­chen auch Hallenbad-Dienste, beispiels­weise zu den Öffnungs­zeiten am Sonntag.

Bei der Besich­ti­gung des “Wach­häusls” bei einem zweiten Treffen am Ober­schleiß­heimer Regat­tasee, zeigte sich, dass die über 40 Jahre alte Wach­sta­tion den heutigen Anfor­de­rungen nicht mehr genügt.

Die wach­ha­benden DLRG-Mitglieder auf der Veranda der Wachh­sta­tion. Zwar könne man von hier aus den gößten Teil des Sees über­bli­cken, der west­liche Teil ist aller­dings nicht komplett einsehbar. Hier würde ein “Wach­turm” helfen.

Insbe­son­dere werden sani­täre Anlagen anstelle der Mobil­toi­lette benö­tigt. Außerdem ist der Sani­täts­raum für die fach­ge­rechte Erst­ver­sor­gung derzeit nicht ausrei­chend groß und lässt sich nicht nicht optimal reinigen und desin­fi­zieren. Darüber hinaus fehlt die Möglich­keit, den Raum zu klima­ti­sieren, was gerade an zuneh­mend heißen Sommer­tagen für viele Pati­enten extrem wichtig wäre. Für einen Neubau muss drin­gend eine Finan­zie­rung gefunden werden.

Der Land­tags­ab­ge­ord­nete Dr. Markus Büchler im Gespräch mit Michael Reiner und Quirin Renger. Links die Orts­vor­sit­zende der Grünen, Daniela Gragert

“Die Logistik der Ober­schleiß­heimer DLRG ist eine weitere Heraus­for­de­rung”, sagt Michael Reiner, “unsere Rettuns­aus­rüs­tungen sind an unter­schied­li­chen Stand­orten im ganzen Gemein­de­ge­biet verteilt, so beispiels­weise in Garagen am Wert­stoffhof, in der Jahn­straße, im Wilhelmshof.” Dankbar zeigt sich 1.Vorstand March­le­witz für die Zurver­fü­gung­stel­lung einer kleinen Wohnung in der Feier­abend­straße durch die Gemeinde. Dort können nun Vorstands­sit­zungen, Schu­lungen und Vereins­abende abge­halten werden.

Darüber hinaus macht der DLRG die Büro­kratie zu schaffen. Manche Lehr­gänge können nicht oder nur unter großen büro­kra­ti­schen Aufwänden so durch­ge­führt werden, wie es für den lebens­ret­tenden Dienst erfor­der­lich ist. Das muss deut­lich einfa­cher werden, waren sich alle Betei­ligten einig. Ebenso wäre die lange gefor­derte Helfer­gleich­stel­lung wichtig, damit auch die DLRG-Kräfte mit ihrem enga­gierten Einsatz nicht benach­tei­ligt werden. Der Land­tags­ab­ge­ord­nete Dr. Markus Büchler hat zuge­sagt, die Themen mit in die derzeit laufenden Debatten im Baye­ri­schen Landtag und die nun tagende Enquete-Kommis­sion zum Büro­kra­tie­abbau zu nehmen.”

Ingrid Lind­büchl

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