Dachauer Moos Foto: Landkreis München

Moore schützen – Zukunft sichern

16.10.2024 | Nordallianz, Natur & Freizeit | 0 Kommentare

Aktion Zukunft+ startet Crowd­fun­ding zum Schutz heimi­scher Moore

In den Land­kreisen München und Ebers­berg exis­tieren rund 3.500 Hektar entwäs­serte Moor­flä­chen. Moore sind einzig­ar­tige Ökosys­teme, die nicht nur eine viel­fäl­tige Tier- und Pflan­zen­welt beher­bergen, sondern auch erheb­liche ökolo­gi­sche und klima­ti­sche Vorteile bieten. Hier setzt die Aktion Zukunft+ gemeinsam mit dem Projekt­partner CO2-regio an, um das Klima nach­haltig zu schützen: Ab sofort steht das Projekt „Moore schützen – Zukunft sichern“ zum Schutz heimi­scher Moore zum Crowd­fun­ding bereit.

Das Projekt „Moore schützen – Zukunft sichern“ hat das Ziel, heimi­sche Nieder­moore wieder zu vernässen und auf eine moor­scho­nende Bewirt­schaf­tung umzu­stellen. Das erste Projekt­ge­biet umfasst eine Fläche von etwa 10 Hektar in der Gemeinde Aßling im Land­kreis Ebers­berg. Durch die Wieder­vernäs­sung und den Schutz dieser Flächen können jähr­lich rund 200 Tonnen CO2 einge­spart werden, basie­rend auf einer durch­schnitt­li­chen Einspa­rung von 20 Tonnen CO2 pro Hektar.

Warum ist Moor­schutz so wichtig?

Moore sind nicht nur beein­dru­ckende Zeit­zeugen unserer Land­schafts­ge­schichte, die bis in die letzte Eiszeit zurück­rei­chen, sondern spielen auch eine entschei­dende Rolle im Klima­schutz. Sie regu­lieren den Wasser­haus­halt, spei­chern Kohlen­stoff und bieten Lebens­raum für spezia­li­sierte und bedrohte Arten. Viele baye­ri­sche Moore können heute aufgrund von Entwäs­se­rung und Torf­abbau ihre wich­tigen Funk­tionen nicht mehr voll­ständig erfüllen. Torf, der in Mooren entsteht, enthält große Mengen an Kohlen­stoff, der über Tausende von Jahren ange­sam­melt wurde. Werden Moore jedoch zerstört oder entwäs­sert, wird der im Torf gespei­cherte Kohlen­stoff sukzes­sive frei­ge­setzt und verur­sacht klima­schäd­liche Emis­sionen. Allein in Bayern gibt es laut Er- hebungen des Baye­ri­schen Landes­amts für Umwelt­schutz etwa 220.000 Hektar Moor­flä­chen. Aus den entwäs­serten Flächen entwei­chen jähr­lich etwa 6,7 Millionen Tonnen CO2-Äqui­va­lente, was etwa 8 Prozent der fossilen Emis­sionen Bayerns entspricht.

Das Projekt „Moore schützen – Zukunft sichern“ möchte diese wert­vollen Ökosys­teme zurück­ge­winnen und ihre Funk­tionen durch Wieder­vernäs­sung und moor­scho­nende Bewirt­schaf­tung lang­fristig sichern. Partner für die Projekt­um­set­zung ist das gemein­nüt­zige CO2-regio Klima­büro.

Weitere Infor­ma­tionen zum Projekt und zum Crowd­fun­ding gibt es hier:
www.aktion-zukunft-plus.de/moore-schutzen-zukunft-sichern-1728925041.
Bürge­rinnen und Bürger, die eben­falls Inter­esse daran haben, ein solches Projekt in den Land­kreisen München oder Ebers­berg umzu­setzen und über entspre­chende Flächen verfügen, können sich per E‑Mail an projekte@aktionzukunft-plus.de wenden.

Weitere Projekte vor Ort

Neben dem Moor­schutz­pro­jekt stehen weitere lokale Klima­schutz­pro­jekte zum Crowd­fun­ding bereit. Ein weiteres Projekt ist der Wald­umbau im Ebers­berger Forst, ein Pendant zum Projekt im Fors­ten­rieder Park. Gesunde Wälder sind unver­zicht­bare Kohlen­stoff­senken, während ster­bende Wälder durch Zerset­zung von Biomasse CO2 frei­setzen. Der Verein Berg­wald­pro­jekt e. V. trans­for­miert labile Fich­ten­wälder im Fors­ten­rieder Park und im Ebers­berger Forst durch die
Ansied­lung stand­ort­hei­mi­scher Baum­arten zu stabilen Misch­wäl­dern. Im Rahmen der Herbst-Pflanz­ak­tion 2024 sollen im Ebers­berger Forst 10.000 Bäume gepflanzt werden. Darüber hinaus hat auch das lokale Projekt „Humus­aufbau in der Land­wirt­schaft“ eine neue Crowd­fun­ding-Runde für die Anbau­pe­riode 2025 gestartet. Hierbei werden Land­wirte aus der Region unter­stützt, auf einer Gesamt­fläche von 50 Hektar anstelle von Mais Klee­gras anzu­bauen. Unter guten Bedin­gungen kann Klee­gras im Vergleich zu Mais bis zu 7.000 Kilo­gramm CO2 pro Jahr und Hektar binden.

Zum Crowd­fun­ding für die lokalen Projekte geht es hier: www.aktion-zukunftplus.de/projekte

Über die Aktion Zukunft+

Die Aktion Zukunft+ ist eine Initia­tive der Land­kreise München und Ebers­berg in Zusam­men­ar­beit mit der Ener­gie­agentur Ebers­berg-München. Mit dem Erwerb von Zukunft+ Zerti­fi­katen unter­stützen Bürge­rinnen und Bürger, Unter­nehmen, Orga­ni­sa­tionen und Kommunen Klima­schutz­pro­jekte im Land­kreis München und welt­weit. Spen­de­rinnen und Spender entscheiden dabei selbst, welches Projekt unter­stützt und so via Crowd­fun­ding in die Umset­zung gebracht wird. Ein Zukunft+ Zerti­fikat kann für 20 Euro erworben werden und ist mit dem Wert einer Tonne CO₂ hinter­legt. Die eigenen Treib­hausgas-Emis­sionen können so nach indi­vi­du­ellem Wunsch ganz oder in Teilen ausge­gli­chen werden. Die Spen­den­bei­träge finan­zieren zu glei­chen Teilen ausge­wählte Klima­schutz­pro­jekte im Land­kreis München sowie im globalen Süden.

Carina Oberhuber, Land­ratsamt München

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