Stel­lung­nahme zum Bauleit­plan­ver­fahren #31b

Wir stellten mit einem Blick auf die Home­page der Gemeinde fest, dass sich der Bebau­ungs­plan für die LMU-Fakultät Tier­me­dizin südlich der Vete­ri­närstraße seit 19.07.2022 in der öffent­li­chen Ausle­gung befindet.

Zunächst einmal war dies bei diesem wich­tigen Thema nirgendwo ange­kün­digt – weder in der Presse noch im Gemein­de­blatt. Erst in der August­aus­gabe des Gemein­de­blatts ist die Bekannt­ma­chung abge­druckt. Das ist sehr schade, ist doch das öffent­liche Inter­esse an dem Thema sehr groß!

Auf unsere Einwen­dungen und Fragen bzgl. Erhalt der Allee und Verkehrs­si­tua­tion sind Sie nicht zufrie­den­stel­lend einge­gangen, insbe­son­dere wurde auf die Frage nach einer Alter­na­ti­venprü­fung
nicht reagiert und ohne Belege geant­wortet.

Es fand also keine Alter­na­ti­venprü­fung statt, der Bürger­wille, fast 600 Unter­schriften Ober­schleiß­heimer Bürger gegen die Fällung der Allee, wird
igno­riert.

Wir stellen also fest, dass es nun bereits darum geht, dass Baurecht geschaffen werden soll, und die Bäume gefällt werden sollen, was man dem beigefügten Plan in keiner Weise entnehmen kann. Erst bei genauem Studium des Planes und der Legende erkennt man, dass es sich bei den
einge­tra­genen Bäumen südlich der Vete­ri­närstraße ausschließ­lich um Neupflan­zungen handelt, also keiner der vorhan­denen Bäume an dieser Stelle stehen bleiben kann.

Inwie­weit eine Verpflan­zung einzelner jüngerer Bäume reali­siert werden kann, sei dahin­ge­stellt, denn selbst dort, wo Umset­zungen von jüngeren Bäumen geplant sind, wird dies nicht mit Sicher­heit erfolg­reich gelingen, da der Baum durch diese Aktion gestresst und unter Umständen geschä­digt wird.

Dazu kommt, dass gerade alte Bäume unwie­der­bring­lich verloren sind. Sie spei­chern beson­ders viel CO2, erbringen eine enorme Kühl­leis­tung und spenden Schatten. Deshalb sind sie in Sachen Klima­schutz beson­ders wert­voll. Somit sollte die Gemeinde im Inter­esse des Klima­schutzes ein
beson­deres Inter­esse daran haben, alte Bäume zu retten.

Zahl­reiche andere Kommunen tun dies: Sie suchen, wo sie es nicht selbst leisten können, aus der Bürger­schaft Paten für die Pflege und das Gießen der Bäume, beson­ders im Sommer. Andere Gemeinden pflanzen selbst Alleen (Unter­schleiß­heim), andere Städte stoppen Baupläne, wenn nur 5 Allee­bäume gefährdet sind (Berlin).

In der Gemeinde Ober­schleiß­heim spielt jedoch weder Baum­schutz noch Klima­schutz noch Arten­schutz eine Rolle. Ja, sie ist sogar Vorreiter beim Baum­fällen (siehe Fläche am Hallenbad). 12 Bäume mussten weichen, für eine Inte­rims­lö­sung, die nun doch nicht reali­siert wird.

Nun wird sogar die Besei­ti­gung einer histo­ri­schen Allee geplant, ohne hinrei­chenden Grund und ohne Alter­na­tiven zu prüfen. Sehr schade! Bei einer Gemeinde, die in hohem Ausmaß von Natur- und Kultur­schätzen umgeben ist, würde man ein anderes Bewusst­sein erwarten.

Die Bürger haben dieses Bewusst­sein dagegen durchaus. Somit besteht für die Bürge­rinnen und Bürger, die die Fällung der Bäume und die Verbrei­te­rung der Vete­ri­närstraße ablehnen, nur noch bis 20.09.2022 die Möglich­keit, Einwen­dungen gegen diesen Bebau­ungs­plan zu erheben. Per mail an: bauleitplanung@oberschleissheim.de oder schrift­lich an die Gemeinde.

Bürger­initia­tive „Klima und Natur­schutz in Schleiß­heim“,
Ute Dreves, Dr. Frie­de­rike Forster, Gaby Hohen­berger, Dr. Michaele Knoll-Sauer, Mari­anne Lehsau, Brigitte Scholle

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