Wie sieht es damit eigentlich in Oberschleißheim aus?
Das Landratsamt München Land teilt mit, dass vom 25. bis 27. Juli 2025 im südlichen Landkreis München eine umfangreiche Katastrophenschutzübung stattfindet. Dabei sollen alle Blaulichtorganisationen unter möglichst realistischen Bedingungen möglichst wirklichkeitsnah auf potenzielle Notlagen vorbereitet werden. 19 verschiedene Einsatzlagen werden simuliert.
Gemeinden aus dem nördlichen Teil des Landkreises sind an dieser Übung nicht beteiligt. Aber sicherlich sind auch Polizei, Feuerwehr, Rettung usw. vor Ort auf solche Notlagen vorbereitet.
Dafür, wie zum Beispiel bei einem Blackout, einem mehrtätigen Stromausfall wie kürzlich in Spanien, sollte man aber auch unbedingt individuell vorsorgen, mit Vorräten an Trinkwasser, haltbaren Esswaren, Kerzen, Taschenlampen, Reservebatterien und mit einem batteriebetriebenen Radio, damit man noch Nachrichten empfangen kann, wenn das digital und über das Smartphone nicht mehr funktioniert.
Lt. dem amtlichen Ratgeber zur Notfallvorsorge vom Bund, auch als gedruckte Broschüre kostenlos erhältlich und auch neben weiteren Info-Flyern auf der Homepage der Gemeinde Oberschleißheim verlinkt, sollte man Vorräte für mindestens 3, am besten für 10 Tage haben, damit man nicht einkaufen muss. Ohne Strom fallen als erstes Internet, Telefon und Heizung aus. Nach etwa zwei Stunden sind der Mobilfunk oder Brandmeldeanlagen betroffen. Wenn die Kühlung ausfällt, machen dann auch die Supermärkte dicht.
Ein wichtiger Beitrag zur Notfallvorsorge sind die sogenannten “Katastrophenschutzleuchttürme”, gut erreichbare und mit Notstromaggregat versehene Anlaufstellen vor Ort zur Information und Erstversorgung für die Bürger. Bisher sind sie in Oberschleißheim noch nicht offiziell eingerichtet. Vermutlich würden sich dafür die Feuerwehr an der Freisinger Straße und das Bürgerzentrum an der Theodor-Heuss-Straße anbieten.
Andrea Wörle




Der Bericht zur bevorstehenden Katastrophenschutzübung im südlichen Landkreis München zeigt, wie wichtig es ist, auf Notlagen vorbereitet zu sein. Umso mehr stellt sich die Frage: Was passiert im nördlichen Teil – zum Beispiel in Oberschleißheim?
Auch wenn unsere Blaulichtorganisationen wohl gut aufgestellt sind, fehlt bislang eine breite öffentliche Information und Wahrnehmung zur individuellen Vorsorge bei z.B. einem Blackout. Besonders Menschen, die auf medizinische Geräte wie Beatmungsgeräte angewiesen sind, sind gefährdet. Ist der eingebaute Akku erst einmal leer, zählt jede Sekunde. Denn drei Minuten ohne Sauerstoff können tödlich sein.
Solche Szenarien sollten nicht nur in Übungen bedacht werden, sondern müssen auch in der kommunalen Struktur verankert werden – z. B. durch die Einrichtung der erwähnten „Katastrophenschutzleuchttürme“ mit Notstromversorgung und am besten auch Heizung. Das Bürgerzentrum und die Feuerwehr können nur erste sinnvolle Standorte sein.
Ich wünsche mir, dass nicht nur der Süden des Landkreises übt – sondern auch unser Rathaus Oberschleißheim aktiv die Bevölkerung aufklärt und einbezieht. Denn Vorsorge beginnt nicht erst im Ernstfall.
Bernd Steinert