Dumme Frage

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… zum Wegzug der Poli­zei­in­spek­tion 48 aus Ober­schleiß­heim

Schon seit längerem ist bekannt, dass die Poli­zei­in­spek­tion in Ober­schleiß­heim einen neuen Standort sucht. Dafür gibt es viele gute Gründe: Die Dienst­stelle an der Hofkurat-Diehl-Straße ist zu klein für die heutige Anzahl der Poli­zisten und Poli­zis­tinnen, sie ist in keinem guten bauli­chen Zustand und müsste eigent­lich drin­gend saniert werden, das Einsatz­ge­biet reicht bis Garching, die Mehr­zahl der Einsätze findet nicht in Ober­schleiß­heim statt, der Standort liegt am Rande des Haupt­ein­satz­ge­bietes. Deshalb soll die Inspek­tion in ein neu gebautes Quar­tier nach Unter­schleiß­heim umziehen, vermut­lich im Bauge­biet Lohhof-Süd. Darüber, dass das eine gute Idee ist, sind sich derzeit alle einig, der Leiter der Poli­zei­in­spek­tion, Stefan Schraut, die Bürger­meister der betrof­fenen Gemeinden. So ein aktu­eller Bericht in der “Süddeut­schen Zeitung”. Eine endgül­tige Entschei­dung gibt es noch nicht. Der “Frei­staat prüft”.

Muss das wirk­lich sein? Lässt sich in Ober­schleiß­heim wirk­lich kein neuer Standort finden, zum Beispiel in Mitten­heim oder an anderer Stelle im nörd­li­chen Gemein­de­ge­biet, näher am Haupt­ein­satz­ge­biet? Anders als in der Süddeut­schen zu lesen gibt es nicht erst seit 1984, sondern seit den 1950er-Jahren eine Poli­zei­in­spek­tion in Ober­schleiß­heim, seit 1961 am jetzigen Standort, mehr als ein halbes Jahr­hun­dert. Ist es nicht ein bedau­er­li­cher Bedeu­tungs­ver­lust für eine Kommune, die auf der anderen Seite aus Sicht des Staates bedeu­tend genug ist bzw. verkraften muss, dass die Bundes­po­lizei eine Hubschrau­ber­staffel vom Gemein­de­ge­biet aus betreibt und eine große Fakultät der staat­li­chen LMU sich hier ansie­delt, ohne dass Mobi­li­täts- und Wohnungs­fragen auch nur annä­hernd geklärt sind? Ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Sofern ich mit der Polizei hier zu tun hatte, aufgrund eines Einbruchs bei uns oder bei der Beglei­tung eines Asyl­be­wer­bers, habe ich sie als bürgernah, gut erreichbar und freund­lich empfunden. Sie hat mir ein Gefühl von Sicher­heit vermit­telt. Dass sie Kurse für Zivil­cou­rage anbietet, finde ich groß­artig. Ganz zu schweigen von dem in der Regel beru­hi­genden und oft sogar amüsanten Sicher­heits­be­richt des Inspek­ti­ons­lei­ters auf der Bürger­ver­samm­lung. Oder sind das nur senti­men­tale und sach­fremde Argu­mente? Andrea Wörle

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1 Kommentar

  1. Der Poli­zei­posten in Ober­schleiß­heim wurde 1868 einge­richtet. Damals war Ober­schleiß­heim der bedeu­tendste Ort im ganzen Umkreis. Bevor die Wache 1961 an den heutigen Standort in der Hokurat-Diehl-Straße zog, befand sie sich in der Jahn­straße. Das Gebäude in der Hofkurat-Diehl-Straße wurde 1982/83 von der Gemeinde erwei­tert, um die Polizei in Ober­schleiß­heim zu halten. Bereits damals gab es seitens Unter­schleiß­heim massive Bestre­bungen, die Poli­zei­wache dorthin zu verlegen. Ein geschickter Schachzug wie 1982 wäre sicher­lich auch heute möglich, wenn denn der Wille dazu vorhanden und, vor allem ausrei­chend Geld in der Gemein­de­kasse wäre. Für Ober­schleiß­heim bedeutet der Umzug nach Unter­schleiß­heim jeden­falls eine weitere Stufe im Abstieg.

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