Leser­mail zum Artikel “Pläne für den Nicht-Bau werden teurer”

Es ist für mich unver­ständ­lich, dass, nachdem die Gemeinde pleite ist, Planungen für ein Kinder­haus und ein neues Hallenbad voran­ge­trieben werden. Es besteht keine Perspek­tive, diese Baumaß­nahmen in irgend­einer Form zu finan­zieren.

Wie aus dem Gemein­derat zu hören war, gibt es Stimmen, die sich einig waren, dass die Bauten in keinster Weise zu bezahlen sind. Wer soll die Planungs­kosten finan­zieren, wenn von vorn­herein fest­steht, dass nicht gebaut wird?

Reicht es nicht, dass die Anlagen bei der Greensill-Bank in den Sand gesetzt wurden? Wollen die Gemein­de­räte noch einen sechs­stel­ligen Betrag hinter­her­werfen. Wer soll die Schulden bezahlen?

Schon heute steht fest, dass jungen Menschen zu viele Lasten aufge­bürdet werden. Denken die Gemein­de­räte nicht an die nach­fol­genden Gene­ra­tionen, die sie für die Fehler der heutigen Finanz­po­litik bezahlen lassen?

Ich kann doch nicht planen, wenn von vorn­herein fest­steht, dass die Bauten in nächster Zukunft nicht erstellt werden. Ich verstehe auch den FW-Frak­ti­ons­chef Stefan Vohburger nicht, der im Baune­ben­ge­werbe tätig ist und eigent­lich wissen müsste, dass Planungen von heute morgen nicht mehr rele­vant sind. Er müßte schließ­lich wissen, dass sich sicher die Bedin­gungen, Kosten, Mate­ria­lien und gesetz­liche Vorgaben ändern und somit eine neuer­liche Planung notwendig wird.

Es werden also noch­mals Planungs­kosten fällig. Das alleine ist schon daran sichtbar, dass sich die Erstel­lungs­kosten von anfangs 12 Millionen um 50 % gestei­gert haben.

Wie ich auch hörte, ist das Gelände nicht voll­ständig im Besitz der Gemeinde. Ich kann nirgends lesen, was der Grund­stücks­er­werb kostet. Es ist ein Unding, Planungen voran­zu­treiben, wenn das Gelände nicht zu 100 % im Besitz der Gemeinde ist. Ein derar­tiges Chaos habe ich in meiner 18jährigen Gemein­de­rats­zeit nicht erlebt. Da gab es immer eine solide Finanz­po­litik.

Emil Köbele

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1 Kommentar

  1. Sehr geehrter Herr Köbele,

    nachdem Sie mich in Ihrem Leser­brief persön­lich anspre­chen, möchte ich hier meine Posi­tion zum Hallenbad darlegen.

    Im Oktober 2020 fasste der Gemein­derat den Beschluss, das Hallenbad neu zu bauen, da zu diesem Zeit­punkt für eine Sanie­rung des bestehenden Hallen­bades ca. 11 Mio € und für einen Neubau ca. 15 Mio € geschätzt wurden. Danach begannen die Ausschrei­bungen für die Planung, welche Anfang 2021 beauf­tragt wurden. Ende März/Anfang April 2021 wurden dem Gemein­derat erst die mögli­chen Verluste bei den Anlagen in der Greensill-Bank mitge­teilt.

    Die Planung des neuen Hallen­bads bis zu dem beauf­tragen Planungs­stand ist aus meiner Sicht immer noch richtig. Es ist wichtig, dass wir ein fertiges Konzept in der Tasche haben, welches nun durch den Entwurf der Archi­tekten vorliegt.

    Der Bund und der Frei­staat Bayern müssen sich zwin­gend über­legen, wie sie das Hallenbad-Sterben aufhalten möchten und unseren Kindern weiterhin die Möglich­keit geben können, schwimmen zu lernen. Es ist zwin­gend notwendig, starke Förder­pro­gramme für Hallen­bäder aufzu­legen und die Kommunen bei den aktuell galop­pie­renden Baupreisen nicht alleine im Regen stehen zu lassen. Für diesen Fall sind wir nun gerüstet und können dann schnell handeln.

    Aktuell ist es für uns allein nicht finan­zierbar, das ist richtig. Aber am neuen Entwurf des Hallen­bades wird sich auch bei Weiter­ent­wick­lung der Technik nicht so deut­lich was ändern, dass diese Anpas­sungen, falls notwendig, im nächsten Planungs­schritt (Ausfüh­rungs­pla­nung) nicht gemacht werden könnten.

    Die Planungs­leis­tungen bis hierher waren beauf­tragt und es ist und war aus meiner Sicht immer noch der rich­tige Weg. Und ich muss Ihnen wieder­spre­chen, Planungen von heute sind morgen auch noch rele­vant und können sogar einen Vorteil bringen, wenn es um Zeit und schnelles Handeln geht.

    Die Kosten für Planung (entgan­gener Gewinn) und eine neue Planung von vorne wären deut­lich teurer gewesen, als jetzt einen guten, fertigen Entwurf in der Schub­lade zu haben, den man dann heraus ziehen kann und auf den man aufbauen kann. Keiner weiß, wie lange unser aktu­elles Hallenbad noch durch­hält, und es könnte jeden Moment so weit sein, dass es geschlossen wird. Daher ist es noch wich­tiger, einen Plan in der Tasche zu haben und nicht blind in die Zukunft zu rennen.

    Ein Neubau ist zwin­gend notwendig, wir fühlen uns immer noch an den dama­ligen Bürger­ent­scheid gebunden, dass es ein Hallenbad in Ober­schleiß­heim geben soll!

    Stefan Vohburger
    Frak­ti­ons­vor­sit­zender
    Freie Wähler Ober­schleiß­heim

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