Leser­mail zum Artikel „Allee nicht der Gewer­be­er­schlie­ßung opfern“

Dieser Beitrag bezieht sich auf den Artikel "Allee nicht der Gewerbeerschließung opfern".

Die Allee der Vete­ri­närstraße muss erhalten bleiben

In der Stel­lung­nahme zum Offenen Brief zur geplanten Stra­ßen­ver­brei­te­rung mit Fällung der Allee­bäume in der Vete­ri­närstraße beteuert Ober­schleiß­heims Bürger­meister Böck, die in der Einfüh­rung genannten Maßnahmen seien ausschließ­lich der Erschlie­ßung der Tier­ärzt­li­chen Fakultät der LMU zuzu­ordnen und würden ausschließ­lich aus diesem Bauvor­haben resul­tieren.

Hier entsteht der Eindruck, es handle sich um ein Neubau­pro­jekt. Die Bauten der tier­ärzt­li­chen Fakultät sind jedoch schon zum größten Teil fertig­ge­stellt und Einrich­tungen wie die Klinik für Geflü­gel­krank­heiten sowie die Rinder- und Schwei­ne­klinik sind seit Jahren in Betrieb. In allen bishe­rigen  Bescheiden der Regie­rung von Ober­bayern sowie den Bauplänen des Staat­li­chen Bauamtes ist immer von der Haupt­er­schlie­ßung des Campus über die Sonnen­straße die Rede.

Ver- und Entsor­gungs­fahrten der Groß­tier­kli­niken, des LGL sowie die Fahrten des Lehr- und Versuchs­gutes der LMU, die dem Schwer­ver­kehr zuzu­ordnen sind, erfolgen seit Jahr­zehnten ohne größere Probleme weit­ge­hend über die St.-Hubertus-Straße. Warum soll dann laut Verkehrs­gut­achten der Schwer­ver­kehr zunehmen?

Nur um den gele­gent­li­chen Begeg­nungs­ver­kehr von Bussen oder in Ausnah­me­fällen mit anderen Schwer­fahr­zeugen zu  erleich­tern, erscheint die Notwen­dig­keit der Fällung der südli­chen Baum­reihe in der Vete­ri­närstraße äußerst frag­würdig.

Hier geht es um nicht wieder rück­gängig zu machende Eingriffe in eine histo­ri­sche Allee, die unser Orts­bild wesent­lich prägt! Und gerade alte Bäume absor­bieren beson­ders viel CO2 und sind Lebens­grund­lage für viele Tier­arten. Selbst wenn Schäden an Bäumen auftreten, sollte doch erstes Ziel sein, diese Bäume zu erhalten.

Herr Bürger­meister Böck verweist in seiner Antwort auf den Offenen Brief auf Stel­lung­nahmen und Gutachten. Wurden denn auch Alter­na­tiven zusammen mit dem MVV, der LMU, dem Land­ratsamt sowie dem Bund Natur­schutz geprüft und liegen diese vor? Wo und wann soll denn die neue Allee­reihe entstehen? Warum wurde nicht der Umwelt- und Verkehrs­aus­schuss in die Planung mitein­be­zogen?

Der Ausbau von Straßen zieht bekannt­lich immer mehr Verkehr an. In erster Linie wird dann wohl der Durch­gangs­ver­kehr über die Kreu­zung B471/St.-Hubertus-Straße zur Sonnen­straße noch mehr als ohnehin schon geför­dert.

Wie ist das mit der Stär­kung des ÖPNV zu verein­baren? Ziel der Gemeinde Ober­schleiß­heim, wie sogar im Verkehrs­ent­wick­lungs­plan beschrieben, sollte es doch sein, mehr Indi­vi­du­al­ver­kehr zu vermeiden.

Dies wird auch dem Fußgänger- und Radver­kehr zu Gute kommen, heißt es doch u. a. in der Präambel des Radver­kehrs­kon­zepts der Gemeinde Ober­schleiß­heim: „Grund­lage des Ober­schleiß­heimer Radver­kehrs­kon­zepts ist die Vision einer nach­haltig sozialen, ökono­mi­schen und ökolo­gi­schen Gemein­de­ent­wick­lung. Die Förde­rung der Nahmo­bi­lität – Radfahren und Gehen – ist auch ein wich­tiger Beitrag zum Erfolg von Lärm­ak­tions- und Luft­rein­hal­te­plänen.“

Die Behaup­tung, die geplante Stra­ßen­ver­brei­te­rung habe nichts mit der Erschlie­ßung des Gewer­be­ge­biets zu tun, ist wenig glaub­würdig, betrachtet man die kürz­lich vorge­stellten Pläne mit der Inte­rims­an­bin­dung des ange­dachten Gewer­be­ge­biets über die St.-Hubertus-Straße.

Daher der drin­gende Appell an den Herrn Bürger­meister und die Damen und Herren des Gemein­de­rats, alle Belange noch­mals sorgsam und verant­wor­tungs­voll abzu­wägen sowie Alter­na­tiven zu prüfen. Noch ist es nicht zu spät, eine umwelt­ver­träg­liche und trotzdem zukunfts­wei­sende Lösung zu finden.

Dr. Frie­de­rike Forster und Brigitte Scholle für die “Bürger­initia­tive Klima und Natur­schutz in Schleiß­heim”

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