In der staatseigenen Schlossbrennerei in Oberschleißheim läuft derzeit gerade wieder die Brennsaison. Verarbeitet wird ausschließlich Obst aus den historischen Obstgärten der Schleißheimer Schlossanlage.
Diese stellen mit ihren gut 500 Obstbäumen einen wahren Gen-Schatz an alten, vom Aussterben bedrohten Obstsorten dar, die hier der Nachwelt erhalten werden. Hofgartenleiter Alexander Bauer sieht sich als Hüter und Förderer dieser Anlagen, die ihm immer schon ein Herzensanliegen waren.
Die Ernte wird alljährlich im “Apfelhaus” verkauft, das Fallobst in flüssiger Form zu edlen Bränden destilliert.
„Trotz einem wiederholt sehr schlechten Obstjahr 2023, konnten wir dennoch auch heuer wieder ein hochwertiges Destillat erzeugen“, berichtet Hofgartenleiter Alexander Bauer. Gut gelaunt nimmt er eine Aromaprobe aus dem Abtropfkessel der Brennkolonne, wo gerade ein Brand aus Äpfeln, Birnen und Quitten mit 87 Volumenprozent hineinläuft. Das Ergebnis: “Hervorragend! …Wenn auch der Alkoholgehalt des Destillates nichts für zartbesaitete Genießer ist”, lacht Bauer. “Anschließend wird er aber noch auf eine Trinkstärke von 40 % heruntergesetzt!”
Das Super-Aroma sei dem milden und sonnigen Frühjahr 2023 zu verdanken, in dem die Spätfröste ausgeblieben sind, denn so konnte sich viel Zucker im Obst aufbauen.
“Allerdings wurde uns dann anschließend die Ernte im wahrsten Sinne des Wortes ‘verhagelt’ und gut zwei Drittel der Ernte durch Hagelschlag vernichtet”, erklärt Bauer weiter.
Seit einiger Zeit tüfteln Alexander Bauer und sein Brenn-Team am “Schleißheimer-Streuobst-Gin” und hoffen, ihn dieses Jahr noch in den Verkauf zu bringen.
Ab voraussichtlich Mitte März wird es das gesamte Sortiment der Schleißheimer Schlossbrennerei auch im neuerrichteten Museumsshop des Schlosses Linderhof zu kaufen geben .
“Das freut mich besonders, das ist doch eine tolle Werbung für die Schleißheimer Schlösser und die Schlössergemeinde Oberschleißheim, die somit einem noch größeren, internationalen Publikum präsentiert werden” meint Bauer. IL
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