Fotos alle Ingrid Lindbüchl

Sommer­an­fang unter den Linden

21.06.2024 | Natur & Freizeit | 0 Kommentare

Liebe Lese­rinnen, liebe Leser,

betreten Sie bitte mit mir den Schleiß­heimer Schloss­park, schließen Sie für einen Moment (nicht jetzt…später…;)) die Augen, atmen Sie tief durch die Nase ein und nehmen Sie den herr­li­chen Duft der Linden­blü­ten­pracht in sich auf! Es ist Sommer!

Man darf vermuten, dass die Linde Kurfürst Max Emanuels Lieb­lings­baum war, denn nicht nur im Schloss­park steht eine an der anderen und bilden Spaliere für roman­ti­sche Spazier­gänge, sondern schon an allen Zuwe­gungen zum Schloss hin, kündigen die Winter-und Sommer­linden am Weges­rand die olfak­to­ri­sche Sinnes­explo­sion im Kurfürst­li­chen Park an.

Die Linden­allee am Nordtor zum Schloss­park steht in voller Blüten­pracht und duftet herr­lich

Die Linde ist wohl der Deut­schen liebster Baum: Sie strahlt Harmonie und Lebens­freude aus und vermit­telt Heimat­ge­fühle, Zuge­hö­rig­keit, Gebor­gen­heit und Gesund­heit. Sie wird in Volks­lie­dern besungen und spielt in Gedichten, Sagen und Mythen immer eine tragende Rolle.

Nicht nur am “Brunnen vor dem Thore” steht ein Linden­baum, in vielen Dörfern bildet eine alte Linde auch den zentralen Treff­punkt im Orts­kern — eine gütige, alte Groß­mutter zu der jeder kommt. Früher wurde hier Recht gespro­chen (“Gerichts­linde”) und bis heute feiert man in ihrem Schatten gerne Feste. Auch in Feld und Flur sind Kapellen und Wegkreuze oft von den majes­tä­ti­schen Bäumen gesäumt. Diese Tradi­tionen reichen weit zurück, schon bei den Germanen galt die Linde als heiliger Baum, unter dem man sich versam­melte (Infos aus Wiki­pedia).

In vielen Märchen, Volks­lie­dern und Gedichten taucht die Linde auf, im Schatten ihrer herz­för­migen Blätter fand so manches roman­ti­sche Stell­dichein statt. Und so sollte es mich auch nicht wundern, wenn nicht so manche Mätresse in Max Emanuels Armen unter den Linden schwach geworden wäre…“Madame, Wir haben die Welt für Euch parfü­miert!”

Die Herz­form der wech­sel­ständig ange­ord­neten Linden­blätter ist charak­te­ris­tisch und wird in der Volks­my­tho­logie als Symbol für die Liebe gedeutet.

Nahrungs­reichtum für die Bienen im Schloß­park
Die herz­för­migen Blätter beflü­geln so manchen roman­ti­schen Gedanken

Und wenn Sie genau wissen wollen, warum die Linden­blätter wirk­lich eine Herz­form haben, hier steht es geschrieben…

Ingrid Lind­blütl

Eine Geschichte für die Rast unter einer Linde, aus dem Buch “Wald­füh­lungen” von Antje und Burk­hard Neumann
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