Premiere der Laienspielgruppe Badersfeld e.V. 2025: “Das Orakel von Ramersdorf”
Die Kulisse auf der Bühne im Bürgersaal von Oberschleißheim stellt eine Mischung aus Pfarrbüro und Sakristei dar. Dort hat ja eigentlich der Pfarrer Gabriel Gottwald (Uwe Lemke) das Sagen, begleitet von seiner freundlichen Pastoralreferentin Elisabeth Bachler (Claudia Hallinger).
Das ändert sich, als ein gerade entlassener Strafgefangener namens Ludwig Bruckmeier (Michael Hagl, seines Zeichens passenderweise im richtigen Leben Polizist) die Bühne betritt. Ludwig soll eigentlich resozialisiert werden. Statt dessen bezirzt er die Pastoralreferentin und bestätigt sie zum Ärger des Pfarrers in ihrer Anhängerschaft für Maria 2.0 (Frauen in Weihe-Ämter, o Gott).
Ludwig wurde zwar schon wegen Betrugs verurteilt, stellt aber fest, dass es für seine Behauptung, spirituelle Kräfte und Kontakt zum Jenseits zu haben, nach wie vor ein Publikum gibt. Darin wird er bestätigt von seinem Spezi Rudi Drexler (Georg Frank), der nach der Entlassung aus dem Gefängnis als Eventmanager auftritt und das Geschäftsmodell weiterentwickeln will.
Ludwigs Bewährungshelferin ist die resolute Großmetzgerei-Besitzerin Christine Wurzelbacher (Inga Lemke), die natürlich in der Gemeinde kräftig mitmischt. Ihrem Freund Josef (Markus Meister), mit dem sich Ludwig bald anfreundet, hat sie einen Ferrari vor die Tür gestellt. Den finden alle toll. Nicht so toll sind ihre eigenen eher nicht legalen Neigungen (vom Bruch des Beichtgeheimnisses bis zur Lieferung nicht mehr ganz frischer Wurstwaren an die JVA).
Dann ist da noch die vermögende dreifache Witwe Martha Heiß (Annette Martin), die sich dringend eine Begegnung mit König Ludwig II., dem “Kini”, wünscht. Kann Ludwig mit seinen Kontakten zum Jenseits Abhilfe schaffen? Und wenn ja, was kostet das? Er muss ja noch die überfälligen Gebühren für das Grab seiner Oma nachzahlen.

Für die pointenreiche und mit viel Situationskomik dargebotene Aufführung der Komödie von Cornelia Willinger gab es großes Gelächter im Saal und anhaltenden Schlussapplaus, den sich die Darsteller der Badersfelder Laienspielgruppe zusammen mit dem Vorsitzenden Robert Biebl, Regisseur Thomas Leicht und Regieassistentin Antonia Kellner abholten.
Wer mitlachen will, hat noch dreimal die Gelegenheit: heute, 19.10.2025, 18.00 Uhr (Einlass und Bewirtung ab 17.00 Uhr und am 24.10. und 25.10.2025, jeweils 19.30 Uhr (Einlass und Bewirtung ab 18.00 Uhr).
Andrea Wörle
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