Gemeindebücherei Oberschleißheim feiert 60jähriges Jubiläum
Mit einem bunten Veranstaltungsreigen für alle – von Autorenlesungen über Führungen bis hin zu einem Bobbycar-Autokino für die Kleinsten feierte die Gemeindebücherei Oberschleißheim in diesen Wochen ihr 60jähriges Jubiläum. Ebenso gab es eine offizielle Feier in Form eines Jubiläumsempfangs am 30. Oktober im Bürgerhaus Oberschleißheim, zu dem Büchereileiterin Miriam Winter eingeladen hatte. Viele Gäste aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben, insbesondere zahlreiche Gemeinderäte, Vertreter der Kirchengemeinden — Dekan Ulrich Kampe vom Katholischen Pfarrverband St. Wilhelm und Maria Patrona Bavariae sowie Pfarrerin Martina Buck von der Evang.-lutherischen Trinitatiskirche, Altbürgermeisterin Elisabeth Ziegler sowie Diözesanbibliothekarin Sabine Adolph vom Michaelsbund waren der Einladung gefolgt und blickten gemeinsam auf 60 Jahre Gemeindebücherei zurück.

Von den Anfängen in der „Alten Schule“ bis zur modernen Bücherei
In seiner Rede drückte Erster Bürgermeister Markus Böck vor allem seine Freude über diese erfolgreiche Bildungs- und Kultureinrichtung aus, die seit Anbeginn insbesondere die Kinder zum Lesen führt, und auch für Erwachsene immer spannenden aktuellen Lesestoff bereithält — vom Spiegelbestseller bis hin zu Krimis und Romanen. Außerdem blickte er ausführlich auf die ereignisreiche Geschichte der Bücherei zurück. Besonders eindrucksvoll war, mit welch bescheidenen Mitteln im Jahr 1965 die Bücherei in der damaligen „Alten Schule“ – dem heutigen Rathaus – gestartet ist: Die Einrichtung wurde für 4.000 DM beschafft, der erste Bestand kostete 5.900 DM. Zum Vergleich: Heute fließen jährlich etwa 25.000 Euro in den Bestand, um diesen aktuell zu halten.
Drei Büchereileiterinnen prägen die Bücherei
Mit dem Umzug ins neu errichtete Bürgerzentrum im Jahr 1982 wurden die Grundlagen für eine moderne Bücherei gelegt, und insbesondere die Zeiten unter Büchereileitung Else Oswald (1971–1997) und Monika Fabian (2001–2021) haben die Bücherei sehr geprägt. Schon damals wurde eine gute enge Zusammenarbeit mit den Schulen und Kindergärten gepflegt, um Kinder von Anfang ans Lesen und die einfache Möglichkeit der Ausleihe heranzuführen. Aber auch die neue Büchereileitung Miriam Winter hat der Bücherei mit einer neuen Bibliothekssoftware, neuer Buchpräsentation und Beschilderung sowie einem optischen Update der Leseecken zu weiterem Aufschwung verholfen. Denn: Büchereien haben als sogenannte „dritte Orte“ eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft; hier findet kann man sich zwanglos in schönem Rahmen aufhalten und inspirieren lassen, und das kostenfrei.
Ein Hort der Bildung
Die besondere Rolle für Bildung und auch Demokratieförderung schließlich hob Diözesan-bibliothekarin Sabine Adolph vom Michaelsbund hervor, die die Gemeindebücherei als Fachstelle betreut. Dass die Gemeindebücherei aber ein Ort der Lesefreude und der Bildung ist, das verdankt sie ganz wesentlich auch dem Büchereiteam, das — zum Großteil im Ehrenamt — die Leserinnen und Leser während der Öffnungszeiten bedient. Als Geburtstagsgeschenk überreichte Adolph einen Scheck über 4.000 Euro für den weiteren Bestandsaufbau.


Abschließend präsentierte Büchereileiterin Miriam Winter die Siegerentwürfe im Lesezeichen-Wettbewerb, einer weiteren Aktion im Rahmen des 60jährigen Jubiläums. Viele Kinder hatten bei der Aktion mitgemacht und dabei kreativ und gekonnt glückliche Lesemomente im Bild festgehalten. Die zwölf ausgewählten Siegerentwürfe sind nun als neue Lesezeichen in der
Bücherei erhältlich. Sie können beim Schmökern gute Dienste leisten, insbesondere wenn man, wie Winter, „immer zwei Bücher gleichzeitig liest!“

Doris Rohe/ Ingrid Lindbüchl




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