Was würde Jesus im 21. Jahrhundert predigen? Wer wären seine Jünger? In dem Spiel- und Dokumentarfilm “Das neue Evangelium” von 2020 verknüpft der Schweizer Regisseur Milo Rau die Jesusgeschichte mit dem Schicksal afrikanischer Migranten, die in Süditalien als Erntehelfer ausgebeutet werden. Schauplatz ist die Stadt Matera, 2019 Kulturhauptstadt Europas 2019. Daraus entsteht eine aktuelle Auseinandersetzung mit dem Wirken und der Botschaft Jesu, ein engagiertes Plädoyer für Menschenwürde, Gerechtigkeit und Solidarität aus dem Geist des Evangeliums.„Ich denke, es ist eine filmische Adaption der Bibel explizit für unsere Zeit geworden, mit dem ersten schwarzen Jesus in der europäischen Filmgeschichte und mit einer Besetzung, die im besten Sinne des Wortes divers ist. Neben internationalen Stars und Politikern spielen Aktivisten, Landarbeiter und normale Bürger die Hauptrollen. Maria Magdalena ist in unserem Film eine zentrale Figur, manche der Apostel unseres „neuen“ Jesus sind weiblich und ihre Mehrzahl ist – interessanterweise – muslimischen Glaubens. Am meisten freut mich aber, dass unser Film sich auf die Realität auswirkt: Rund um Matera wurden, wie Sie am Ende des Films sehen können, infolge der ‚Revolte der Würde’ die ersten ‚Häuser der Würde‘ gegründet: Häuser, in denen die zuvor obdachlosen Statisten des Films nun in Würde und Selbstbestimmtheit leben können. Und das mit Unterstützung der Katholischen Kirche!“ Milo Rau
Im Anschluss steht das Fairtrade-Team Oberschleißheim gerne noch für einen Austausch zur Verfügung (ggf. auch in den “Neuen Bürgerstuben”).