Bei Spazier­gängen in der Frött­man­ninger Heide sichere Wege nicht verlassen! Es sind noch geschätzt 39 Tonnen Kampf­mittel im Boden

10.04.2025 | Warnungen | 0 Kommentare

Eine Warnung des Heide­flä­chen­ver­eins Münchner Norden e.V.

Die Südliche Frött­man­ninger Heide im Münchner Norden mit ihrer großen Arten­viel­falt ist Natur­schutz­ge­biet, aber die dortigen Heide­flä­chen sind auch ein ehema­liger Trup­pen­übungs­platz der Bundes­wehr mit jeder Menge Muni­tion im Boden, auf dem zudem nach dem Zweiten Welt­krieg Blind­gänger entsorgt wurden.

2007 wurde das Gelände vom Heide­flä­chen­verein erworben und dient heute nicht nur dem Natur­schutz, sondern auch der Naherho­lung. Das Heide­haus als Lernort wurde errichtet, ein Umwelt­bil­dungs­ge­lände entstand und es gibt inzwi­schen 22 Kilo­meter sichere Wege auf der ganzen Fläche.

Der Heide­flä­chen­verein kümmert sich auch um die Entsor­gung der Kampf­mittel, was eigent­lich nicht seine genuine Aufgabe ist und ihn über­for­dert. Deshalb hat der Verein wegen der entstan­denen Kosten (allein 1,9 Mio € zwischen 2018 und 2021) gegen den Bund geklagt, aller­dings erfolglos. Die Begrün­dung der Klage: Es liegen noch erheb­lich mehr Kampf­mittel im Boden als in einem offi­zi­ellen Gutachten von der Ober­fi­nanz­di­rek­tion ange­geben.

Das bestä­tigt Lutz Frit­sche, profes­sio­neller Kampf­mit­tel­räumer, der mit dem Verein zusam­men­ar­beitet. Vom Vorsit­zenden des Heide­flä­chen­ver­eins, dem Garchinger SPD-Bürger­meister Dieter Gruch­mann, gibt es sogar den Vorwurf der “arglis­tigen Täuschung”. Wenn man das gewusst hätte, dann hätte man das Gelände nicht gekauft.

Überall im Boden findet man noch Reste der früheren Nutzung: Granaten, Panzer­minen, einmal sogar eine 250-Kilo-Bombe. Weil die Münchner Schot­ter­ebene im Unter­grund unter der dünnen Erdkruste aus Kies besteht, sinkt die Muni­tion auch nicht ab. Außerdem zerfällt das Mate­rial im Lauf der Jahr­zehnte und dann können sich Zünder von selbst auslösen.

Bisher ist noch nichts passiert und das soll auch so bleiben. Niemand will wieder einen Zaun um das ganze Gelände errichten. Umso wich­tiger ist es, dass alle Besu­cher sich zu ihrer eigenen Sicher­heit an die Warnungen halten und die sicheren Wege nicht verlassen!

Andrea Wörle

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