Eine Warnung des Heideflächenvereins Münchner Norden e.V.
Die Südliche Fröttmanninger Heide im Münchner Norden mit ihrer großen Artenvielfalt ist Naturschutzgebiet, aber die dortigen Heideflächen sind auch ein ehemaliger Truppenübungsplatz der Bundeswehr mit jeder Menge Munition im Boden, auf dem zudem nach dem Zweiten Weltkrieg Blindgänger entsorgt wurden.
2007 wurde das Gelände vom Heideflächenverein erworben und dient heute nicht nur dem Naturschutz, sondern auch der Naherholung. Das Heidehaus als Lernort wurde errichtet, ein Umweltbildungsgelände entstand und es gibt inzwischen 22 Kilometer sichere Wege auf der ganzen Fläche.
Der Heideflächenverein kümmert sich auch um die Entsorgung der Kampfmittel, was eigentlich nicht seine genuine Aufgabe ist und ihn überfordert. Deshalb hat der Verein wegen der entstandenen Kosten (allein 1,9 Mio € zwischen 2018 und 2021) gegen den Bund geklagt, allerdings erfolglos. Die Begründung der Klage: Es liegen noch erheblich mehr Kampfmittel im Boden als in einem offiziellen Gutachten von der Oberfinanzdirektion angegeben.
Das bestätigt Lutz Fritsche, professioneller Kampfmittelräumer, der mit dem Verein zusammenarbeitet. Vom Vorsitzenden des Heideflächenvereins, dem Garchinger SPD-Bürgermeister Dieter Gruchmann, gibt es sogar den Vorwurf der “arglistigen Täuschung”. Wenn man das gewusst hätte, dann hätte man das Gelände nicht gekauft.
Überall im Boden findet man noch Reste der früheren Nutzung: Granaten, Panzerminen, einmal sogar eine 250-Kilo-Bombe. Weil die Münchner Schotterebene im Untergrund unter der dünnen Erdkruste aus Kies besteht, sinkt die Munition auch nicht ab. Außerdem zerfällt das Material im Lauf der Jahrzehnte und dann können sich Zünder von selbst auslösen.
Bisher ist noch nichts passiert und das soll auch so bleiben. Niemand will wieder einen Zaun um das ganze Gelände errichten. Umso wichtiger ist es, dass alle Besucher sich zu ihrer eigenen Sicherheit an die Warnungen halten und die sicheren Wege nicht verlassen!
Andrea Wörle
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