Asiatische Tigermücke. Auffällig ist das schwarz-weiß gestreifte Muster am ganzen Körper und der weiße Streifen auf Hinterkopf und Rücken. Die Tigermücke misst etwa 0,5 bis 1 Zentimeter. Im Vergleich zu einheimischen Stechmücken ist sie daher eher klein. Foto: LRA München

Tiger­mü­cken­mo­ni­to­ring im Land­kreis München wird fort­ge­führt

15.04.2025 | Landkreis, Aktuelles | 0 Kommentare

Land­ratsamt bittet Bürge­rinnen und Bürger um Unter­stüt­zung

Die ersten Nach­weise der Asia­ti­schen Tiger­mücke (Aedes albo­pictus) wurden im Land­kreis München in den Jahren 2022 und 2023 in der Gemeinde Ober­ha­ching doku­men­tiert. Im vergan­genen Jahr kamen auch Funde in der Gemeinde Isma­ning hinzu. Bisher handelt es sich jedoch nur um einzelne Exem­plare. Um das Vorkommen der Tiger­mücke weiterhin zu über­wa­chen, wird das Moni­to­ring auch in diesem Jahr fort­ge­führt. Dies geschieht in Zusam­men­ar­beit zwischen den betrof­fenen Gemeinden, dem Gesund­heitsamt und dem Baye­ri­schen Landesamt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit (LGL) in Ober­schleiß­heim. Zur Über­wa­chung werden spezi­elle Mücken­fallen im Umfeld der bishe­rigen Fund­orte einge­setzt.
Damit sich die Tiger­mücke nicht weiter ausbreitet und neue Popu­la­tionen bildet, kommt es aber vor allem auch auf ein waches Auge und die aktive Mithilfe der Bevöl­ke­rung an.

Aggres­sives Stech­ver­halten der Tiger­mücke

Die Asia­ti­sche Tiger­mücke stammt ursprüng­lich aus Südost­asien. Durch die Globa­li­sie­rung und den Klima­wandel hat die Art jedoch auch in Deutsch­land zuneh­mend güns­tige Bedin­gungen für ihre Verbrei­tung gefunden. Im Gegen­satz zu vielen heimi­schen Mücken­arten ist die Tiger­mücke auch tags­über aktiv und kann mit ihrem aggres­siven Stech­ver­halten sehr lästig sein. Unter bestimmten Bedin­gungen kann sie Infek­ti­ons­krank­heiten wie Chikungunya‑, Dengue- und Zika-Fieber über­tragen. In Deutsch­land wird das Infek­ti­ons­ri­siko durch Tiger­mü­cken­stiche derzeit jedoch als gering einge­schätzt, da diese Krank­heiten hier bisher nicht heimisch sind, sondern nur durch Reise­rück­kehrer einge­schleppt werden.

Maßnahmen zur Verhin­de­rung der Ausbrei­tung der Tiger­mücke

Tiger­mü­cken gehören zu den soge­nannten Container-Brütern und legen ihre Eier in kleinen Wasser­an­samm­lungen, wie sie beispiels­weise in Vasen, Blumen­topf­un­ter­set­zern oder auch Gieß­kannen vorzu­finden sind, ab. Daher finden sie auch in städ­ti­schen Gebieten zahl­reiche Möglich­keiten zur Eiab­lage. Tiger­mü­cken­eier sind beson­ders wider­stands­fähig gegen­über Trocken­phasen und können sogar Frost über­stehen. Jeder kann dazu beitragen, die weitere Ausbrei­tung der Asia­ti­schen Tiger­mücke zu verhin­dern. Wichtig ist dabei, Verdachts­fälle zu melden und verdäch­tige Mücken zur Unter­su­chung einzu­senden. Gleich­zeitig gilt es, den Tiger­mü­cken keine Brut­stätten zu bieten.
Folgende Maßnahmen, die beson­ders im Früh­ling und Sommer hilf­reich sind, können dabei unter­stützen:

Vermei­dung von Wasser­an­samm­lungen:
o Wöchent­li­ches Leeren von Blumen­un­ter­set­zern, Vogel­tränken und Grab­vasen.
o Reini­gung von verstopften Regen­rinnen.
o Unbe­nutzte Behälter entfernen oder umdrehen, damit sich kein Regen­wasser sammeln kann.

Reini­gung mögli­cher Brut­stätten:
o Wasser­be­hälter regel­mäßig gründ­lich reinigen, um Mücken­eier zu entfernen (mit heißem Wasser und durch Schrubben).

Abdich­tung von Brut­stätten:
o Regen­tonnen mücken­si­cher abdichten, beispiels­weise mit Mücken­netzen oder Deckeln.

Meldung von Tiger­mü­cken­funden

Bürge­rinnen und Bürger, die Stech­mü­cken entde­cken, die ihnen auffällig erscheinen, können diese an das Baye­ri­sche Landesamt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit (LGL) senden:

Baye­ri­sches Landesamt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit (LGL)
Landes­in­stitut für Tier­ge­sund­heit II
Sach­be­reich TG 6.3
Vete­ri­närstr. 2
85764 Ober­schleiß­heim

Die Stech­mü­cken sollen im Ganzen versendet und nicht zerquetscht werden. Geeig­netes Verpa­ckungs­ma­te­rial ist beispiels­weise eine Streich­holz­schachtel oder ein Plas­tik­röhr­chen. Die Mücken sollten trocken gela­gert und versendet werden und nicht in Flüs­sig­keiten wie Alkohol einge­legt werden.
Alter­nativ kann die Einsen­dung auch an den Mücken­atlas erfolgen, eine Koope­ra­tion des Leibniz-Zentrums für Agrar­land­schafts­for­schung (ZALF) e. V. und des Fried­rich-Loeffler-Insti­tuts (FLI), dem Bundes­for­schungs­in­stitut für Tier­ge­sund­heit. Hinweise und ein Einsen­de­for­mular gibt es auf der Website des Mücken­atlas unter www.//mueckenatlas.com/mueckenjaeger-werden/.

Carina Ober­huber, Land­ratsamt München

Weitere Infor­ma­tionen zur Tiger­mücke gibt es beim Land­ratsamt München sowie beim Baye­ri­schen Landesamt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit und dem Umwelt­bun­desamt.

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