Mit freundlichem Einsatz der vielen freiwilligen FFW-Mitglieder
Schon von weitem konnte man die über 20 Meter hohe Drehleiter mit Rettungskorb sehen, die die Feuerwehr am Samstag, dem 13. September 2025, neben dem Bürgerplatz aufgestellt hatte. Oberschleißheim gehört zu den Landkreisgemeinden, in denen es eine solche Drehleiter schon am längsten gibt. Denn seit dem Bau der Parksiedlung in den 1960ern war klar, mit normalen Feuerwehrleitern kann man Menschen, die im 8. Stock in Not geraten, nicht helfen.


Feuerwehr für die ganze Familie
Groß und Klein waren eingeladen worden, die Feuerwehr und ihre Aufgaben näher kennenzulernen. Es gab das 14 Tonnen schwere Feuerwehrauto und viele andere Gerätschaften zu besichtigen. Man konnte sogar mit einem Dummy Wiederbelebung üben.
Mit viel Fantasie war zudem dafür gesorgt worden, dass auch Kinder Spiel und Spaß hatten. Mit Erfolg, wie man an den vielen Familien auf dem Bürgerplatz sah. Die Feuerwehr hat ein sehr aktive Kinderfeuerwehr-Gruppe zur Nachwuchsförderung. Da kann man ab 6 Jahren mitmachen und viel erleben und lernen, bis man mit 18 Jahren schließlich einsatzbereit ist.


Wer, was, wo
Bis auf zwei festangestellte Gerätewarte sind alle Mitglieder der FFW unter dem 1. Kommandanten Wolfgang Schnell ehrenamtlich und freiwillig tätig.
Im Jahr 2024 brachten sie es auf 703 Einsätze, im Gemeindegebiet, in der Zusammenarbeit mit den Nachbarschaftsfeuerwehren und an der Autobahn, von technischer Hilfe über Unfallstellensicherung bis zur Brandlöschung. 85 Ehrenamtliche sind immer einsatzbereit.
Dazu kommen inzwischen auch bundesweite Einsätze. Bayerische Feuerwehren haben zuletzt bei den Waldbränden in Thüringen geholfen. Bei solchen Ereignissen dienen die bundesweiten Kontingente zur Entlastung der einheimischen Feuerwehren, die nach mehrtägigem Einsatz auch mal abgelöst werden müssen.
First Responder als Ersthelfer
Die meisten Einsätze haben die First Responder, die Ersthelfer vor Ort, die zu Hilfe kommen, bevor der Rettungsdienst eintrifft. Wie schnell der Rettungsdienst kommt, hängt von seinen aktuellen Einsätzen, der Verkehrssituation und anderen Faktoren ab. Das kann auch mal mehr als eine Viertelstunde dauern.
Um so wichtiger ist schnelle Hilfe. Ca. 20 First Responder sind in Oberschleißheim aktiv. Alle haben mindestens eine 80-stündige Sanitätsausbildung hinter sich. Sie werden gleichzeitig mit dem Rettungsdienst alarmiert, sind mit allem ausgerüstet, was man für Erste Hilfe braucht, und ortsnah stationiert. Sie können deshalb auch innerhalb von Minuten vor Ort sein.


Das kann Leben retten. Die First Responder sorgen dafür, dass Menschen, die Hilfe brauchen und oft in Panik geraten, schnell geholfen wird — vom Kindergartenkind, das etwas Falsches verschluckt hat, bis zum Erwachsenen mit Herzattacke.
Zusammenhalt und Kameradschaft
Wie ernst und auch belastend für die Helfer ein Einsatz sein kann, konnte man sich vorstellen, wenn man die riesiger Zange sah, mit der Opfer von Verkehrsunfällen aus ihren Autos geschnitten werden. Oder wenn der Spezialist für Rauchvergiftungen erläutert, welche zum Teil sofort tödlichen Gifte bei einem Brand entstehen können und wie man sich auch als Helfer schützen muss. Oder wenn man eine Wohnung aufschließen muss, in der schon lange ein Toter liegt.
Da läuft einem selbst beim Zuhören im hellsten Sonnenschein eines friedlichen Nachmittags schon mal ein Schauer über den Rücken. Auch die Helfer brauchen manchmal Hilfe. Umso wichtiger sind der Zusammenhalt und die gute Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr.
Nach einem gefährlichen Einsatz nachts um vier muss man einen Ort haben, wo man sich trifft und über das redet, man gerade erlebt hat. Es gibt selbstverständlich Kriseninterventionsteams, aber dieser Austausch ist die erste und wichtigste Gelegenheit, um die Erfahrung zu verarbeiten.
Besuch aus Gemeinderat und Landtag
Bürgermeister Markus Böck musste sich nach der Begrüßung bald verabschieden, denn er hatte eine Trauung vorzunehmen, was aber auch eine schöne und wichtige Aufgabe ist. Die FW-Gemeinderäte Edgar Putz und Thomas Laser, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, waren selbstverständlich am Samstag ebenfalls im Einsatz.
Und dann gab es noch Besuch aus dem Bayerischen Landtag. Claudia Köhler und Markus Büchler, MdLs der Grünen, ließen sich zusammen mit den grünen Ortsvorsitzenden Daniela Gragert und Christoph Münster von Brandmeister Joachim Gragert ausführlich über Aufgaben und Einsatzmittel der Feuerwehr Oberschleißheim informieren.

“Eine Gemeinde steht und fällt mit ihrer Feuerwehr” (First Responder und Ersthelfer Alexander Werner)
Man kann nur hoffen, dass man sie nie zu Hilfe rufen muss. Aber wenn es doch soweit kommt, dann ist man bei der Freiwilligen Feuerwehr Oberschleißheim gut aufgehoben und kann wirklich sehr dankbar sein für den Mut und die Einsatzbereitschaft der Mitglieder.
Im Notfall immer 112 anrufen und sonst gerne auch was spenden (Kreissparkasse DE78 7025 0150 0000 1122 58), um die Arbeit der FFW Oberschleißheim zu unterstützen!
Andrea Wörle
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