Fotos: privat

Tag der Feuer­wehr auf dem Bürger­platz in Ober­schleiß­heim

14.09.2025 | Polizei & Feuerwehr | 0 Kommentare

Mit freund­li­chem Einsatz der vielen frei­wil­ligen FFW-Mitglieder

Schon von weitem konnte man die über 20 Meter hohe Dreh­leiter mit Rettungs­korb sehen, die die Feuer­wehr am Samstag, dem 13. September 2025, neben dem Bürger­platz aufge­stellt hatte. Ober­schleiß­heim gehört zu den Land­kreis­ge­meinden, in denen es eine solche Dreh­leiter schon am längsten gibt. Denn seit dem Bau der Park­sied­lung in den 1960ern war klar, mit normalen Feuer­wehr­lei­tern kann man Menschen, die im 8. Stock in Not geraten, nicht helfen.

Feuer­wehr für die ganze Familie

Groß und Klein waren einge­laden worden, die Feuer­wehr und ihre Aufgaben näher kennen­zu­lernen. Es gab das 14 Tonnen schwere Feuer­wehr­auto und viele andere Gerät­schaften zu besich­tigen. Man konnte sogar mit einem Dummy Wieder­be­le­bung üben.

Mit viel Fantasie war zudem dafür gesorgt worden, dass auch Kinder Spiel und Spaß hatten. Mit Erfolg, wie man an den vielen Fami­lien auf dem Bürger­platz sah. Die Feuer­wehr hat ein sehr aktive Kinder­feu­er­wehr-Gruppe zur Nach­wuchs­för­de­rung. Da kann man ab 6 Jahren mitma­chen und viel erleben und lernen, bis man mit 18 Jahren schließ­lich einsatz­be­reit ist.

Wer, was, wo

Bis auf zwei fest­an­ge­stellte Gerä­te­warte sind alle Mitglieder der FFW unter dem 1. Komman­danten Wolf­gang Schnell ehren­amt­lich und frei­willig tätig.

Im Jahr 2024 brachten sie es auf 703 Einsätze, im Gemein­de­ge­biet, in der Zusam­men­ar­beit mit den Nach­bar­schafts­feu­er­wehren und an der Auto­bahn, von tech­ni­scher Hilfe über Unfall­stel­len­si­che­rung bis zur Brand­lö­schung. 85 Ehren­amt­liche sind immer einsatz­be­reit.

Dazu kommen inzwi­schen auch bundes­weite Einsätze. Baye­ri­sche Feuer­wehren haben zuletzt bei den Wald­bränden in Thüringen geholfen. Bei solchen Ereig­nissen dienen die bundes­weiten Kontin­gente zur Entlas­tung der einhei­mi­schen Feuer­wehren, die nach mehr­tä­gigem Einsatz auch mal abge­löst werden müssen.

First Responder als Erst­helfer

Die meisten Einsätze haben die First Responder, die Erst­helfer vor Ort, die zu Hilfe kommen, bevor der Rettungs­dienst eintrifft. Wie schnell der Rettungs­dienst kommt, hängt von seinen aktu­ellen Einsätzen, der Verkehrs­si­tua­tion und anderen Faktoren ab. Das kann auch mal mehr als eine Vier­tel­stunde dauern.

Um so wich­tiger ist schnelle Hilfe. Ca. 20 First Responder sind in Ober­schleiß­heim aktiv. Alle haben mindes­tens eine 80-stün­dige Sani­täts­aus­bil­dung hinter sich. Sie werden gleich­zeitig mit dem Rettungs­dienst alar­miert, sind mit allem ausge­rüstet, was man für Erste Hilfe braucht, und ortsnah statio­niert. Sie können deshalb auch inner­halb von Minuten vor Ort sein.

Das kann Leben retten. Die First Responder sorgen dafür, dass Menschen, die Hilfe brau­chen und oft in Panik geraten, schnell geholfen wird — vom Kinder­gar­ten­kind, das etwas Falsches verschluckt hat, bis zum Erwach­senen mit Herz­at­tacke.

Zusam­men­halt und Kame­rad­schaft

Wie ernst und auch belas­tend für die Helfer ein Einsatz sein kann, konnte man sich vorstellen, wenn man die riesiger Zange sah, mit der Opfer von Verkehrs­un­fällen aus ihren Autos geschnitten werden. Oder wenn der Spezia­list für Rauch­ver­gif­tungen erläu­tert, welche zum Teil sofort tödli­chen Gifte bei einem Brand entstehen können und wie man sich auch als Helfer schützen muss. Oder wenn man eine Wohnung aufschließen muss, in der schon lange ein Toter liegt.

Da läuft einem selbst beim Zuhören im hellsten Sonnen­schein eines fried­li­chen Nach­mit­tags schon mal ein Schauer über den Rücken. Auch die Helfer brau­chen manchmal Hilfe. Umso wich­tiger sind der Zusam­men­halt und die gute Kame­rad­schaft inner­halb der Feuer­wehr.

Nach einem gefähr­li­chen Einsatz nachts um vier muss man einen Ort haben, wo man sich trifft und über das redet, man gerade erlebt hat. Es gibt selbst­ver­ständ­lich Krisen­in­ter­ven­ti­ons­teams, aber dieser Austausch ist die erste und wich­tigste Gele­gen­heit, um die Erfah­rung zu verar­beiten.

Besuch aus Gemein­derat und Landtag

Bürger­meister Markus Böck musste sich nach der Begrü­ßung bald verab­schieden, denn er hatte eine Trauung vorzu­nehmen, was aber auch eine schöne und wich­tige Aufgabe ist. Die FW-Gemein­de­räte Edgar Putz und Thomas Laser, stell­ver­tre­tender Komman­dant der Frei­wil­ligen Feuer­wehr, waren selbst­ver­ständ­lich am Samstag eben­falls im Einsatz.

Und dann gab es noch Besuch aus dem Baye­ri­schen Landtag. Claudia Köhler und Markus Büchler, MdLs der Grünen, ließen sich zusammen mit den grünen Orts­vor­sit­zenden Daniela Gragert und Chris­toph Münster von Brand­meister Joachim Gragert ausführ­lich über Aufgaben und Einsatz­mittel der Feuer­wehr Ober­schleiß­heim infor­mieren.

Vlnr: Ingrid Lind­büchl, Chris­toph Münster, Claudia Köhler, Markus Büchler, 1. Komman­dant Wolf­gang Schnell, Daniela Gragert

“Eine Gemeinde steht und fällt mit ihrer Feuer­wehr” (First Responder und Erst­helfer Alex­ander Werner)

Man kann nur hoffen, dass man sie nie zu Hilfe rufen muss. Aber wenn es doch soweit kommt, dann ist man bei der Frei­wil­ligen Feuer­wehr Ober­schleiß­heim gut aufge­hoben und kann wirk­lich sehr dankbar sein für den Mut und die Einsatz­be­reit­schaft der Mitglieder.

Im Notfall immer 112 anrufen und sonst gerne auch was spenden (Kreis­spar­kasse DE78 7025 0150 0000 1122 58), um die Arbeit der FFW Ober­schleiß­heim zu unter­stützen!

Andrea Wörle

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