In dieser Baugrube in der St-Hubertusstraße in Oberschleißheim wurden menschliche Knochen gefunden. Alle Fotos privat

Knochen­funde auf Baustelle in der St.-Hubertus-Straße

09.04.2025 | Aktuelles | 1 Kommentar

Knochen mensch­li­cher Herkunft wohl von Ausläufer eines ehema­ligen Fried­hofs

Bei Ausgra­bungen im Rahmen der Stra­ßen­bau­ar­beiten in der St.-Hubertus-Straße, in Ober­schleiß­heim, sind vergan­genes Wochen­ende Bauar­beiter auf augen­schein­lich mensch­liche Knochen gestoßen.

Dieser Fund führte zunächst zu einem sofor­tigen Baustopp, das Land­ratsamt, Polizei, Rechts-medizin und das Landesamt für Denk­mal­schutz wurden zur Abklä­rung einge­schalten.

Die gesam­melten Knochen­funde wurden von der Rechts­me­dizin begut­achtet. Die Unter­su­chung ergab, dass es sich um “alte Knochen” handle und keine poli­zei­li­chen Ermitt­lungen notwendig machten

Eine von der Gemeinde bestellte Archäo­login nahm die Knochen genau in Augen­schein und unter­suchte das Fund­ge­biet weiter. Sie datierte die mensch­li­chen Über­reste in die jüngere Geschichte — zumin­dest konnten “Sensa­ti­ons­funde” ausge­schlossen werden. Auch der Orts­chro­nist Otto Bürger konnte sich selbst nach Sich­tung seiner umfang­rei­chen Unter­lagen der Orts­ge­schichte keinen Reim auf die Funde machen.

Schließ­lich brachte das Landesamt für Denk­mal­schutz die Lösung des Rätsels hervor: Die Recherche ergab, dass beim Bau des Landes­amtes für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit (LGL) vor über 100 Jahren eben­falls mensch­liche Knochen in großer Anzahl gefunden wurden, was den Schluss nahe­legte, dass sich auf diesem Areal ein Friedhof befunden haben musste.

Die aktu­ellen Funde seien noch als Ausläufer dieses Fried­hofs zu werten, wie das Ober­schleiß­heimer Bauamt mitteilte. Die denk­mal­schutz­recht­liche Erlaubnis zum Weiter­be­trieb der Baustelle sei bean­tragt und die Bauar­beiten könnten wohl in Kürze aufge­nommen werden.

Ingrid Lind­büchl

Bürger­meister Markus Böck zeigte sich erleich­tert, dass die Knochen keine “Sensa­ti­ons­funde” seien, denn wären diese von großer geschicht­li­cher Bedeu­tung, wäre das in unmit­tel­barer Nähe liegende, geplante Gewer­be­ge­biet akut in Gefahr. Im hinteren Teil des Fotos (grünes Feld) die geplante Entwick­lungs­fläche
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1 Kommentar

  1. “Ältere Knochen” und ein “Friedhof”, von dem noch nie jemand was gehört hat, nicht einmal Orts­chro­nist Otto Bürger? Nur das LGL wusste davon, weil das vor 100 Jahren mal ans Tages­licht kam und dann offenbar wieder in Verges­sen­heit geriet. Sehr rätsel­haft. Das wäre aber schon der Stoff für einen Ober­schleiß­heim-Krimi, mit einem Cold Case.

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