Gedenken und Mahnung am Volkstauertag in Oberschleißheim
Heute, 8o Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges ist der Gedanke an Tod durch Krieg und Elend nach einer langen Periode des Friedens in Europa wieder präsent und so beängstigend nah, wie nie zuvor.
In seiner Rede vor dem Kriegerdenkmal im Maximilianshof des Alten Schlosses Schleißheim erinnerte 1. Bürgermeister Markus Böck daran, dass im Zweiten Weltkrieg, “im wohl größten Unglück für die Menschheit” rund 3,5 Prozent aller damals lebenden Menschen ums Leben kamen und man keine Gelegenheit mehr verstreichen lassen dürfe, zusammen mit jenen zu gedenken, die den Mai 1945 als Zeitzeugen noch selbst erleben mussten.
Gemeinderat Erich Elsner zeigte in seiner Rede im Namen des VdK auf, dass mit dem Beginn des Ukraine-Krieges dem Traum vom “gemeinsamen Haus Europa” ein jähes Ende gesetzt worden sei, die Demokratie von Rechtspopulisten und Antisemiten massiv bedroht sei und mit Blick auf den Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel eine Zäsur des Friedensgedankens in Europa und weltweit stattgefunden habe. “Wir dürfen nicht zulassen, dass Verfassungsfeinde und Extremisten unsere demokratischen Werte verhöhnen, unsere Debatten vergiften und das Geschäft mit der Angst betreiben. Es ist Zeit für uns alle, sich einzumischen”, rief Elsner auf.





Im Anschluss an den Gottesdienst in der katholischen Kirche Maria Patrona Bavariae und an den Gedenkmarsch durch den Ort zum Kriegerdenkmal im Maximilianshof, führte die Blaskapelle Oberschleißheim den Zug ins Feuerwehrhaus, wo Bürgermeister Böck zum Weißwurstessen eingeladen hatte.
Nach dem Dank an alle Vereine und an die Frauen und Männer, Kinder und Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Oberschleißheim, die das Weißwurstessen liebevoll ausgerichtet hatten, fasste der Bürgermeister noch einmal zusammen: “Wir alle brauchen einander und wir brauchen ein Miteinander! Freiheit gelingt nur, wenn sie nicht rücksichtslos ist, sondern im Bewusstsein unserer Verantwortung füreinander gelebt wird. Etwas Gutes tun, ohne gleich dafür einen Lohn zu erwarten: Das ist der Klebstoff, der unsere Gesellschaft in Frieden zusammenhält!”
Ingrid Lindbüchl




0 Kommentare