Leser­mail zum Artikel “Wieviel soll noch zerstört werden und wofür?”

Liebe Lese­rinnen und Leser,
dieser Beschrei­bung des “Nicht­dia­logs” von Thomas Gulden­kirch kann ich voll­um­fäg­lich zustimmen.
Schon bei der Vorstel­lung der 1. Tektur der Pläne “A92 München-Deggen­dorf, 6‑streifiger Ausbau AD München/Feldmoching — AK Neufahrn” am 22.12.2017 im Unter­schleiß­heimer Bürger­haus, als wir Grüne dort persön­lich, zunächst münd­lich, all oben genannten Einwände einge­bracht hatten, wurden wir mit denselben Phrasen abge­speist, wie wir sie auf unsere dann schrift­li­chen Einwände bekommen haben. Beleh­rungen, Geset­zes­vor­gaben, an denen nichts zu rütteln sei, “Geht-uns-nichts-an, ist-Sache-des-Staatlichen-Bauamts-in-Freising”-Ausflüchte usw.
Ich habe das Gefühl, dass nichts, aber auch gar nichts von bürger­li­chen Sorgen und Einwänden von poli­ti­scher Seite zur Kenntnis genommen oder gar umge­setzt wird.
Dieses möchte ich an einem ganz konkreten Beispiel aufzeigen:
Ich habe in meiner schrift­li­chen Einwen­dung bezüg­lich des Lärm­schutzes geschrieben:
“Der Lärm­schutz­wall entlang der BAB 92 auf Höhe von Ober­schleiß­heim, sowohl südlich als auch nörd­lich der Anschluss­stelle Ober­schleiß­heim, ist in Höhe und Konstruk­tion unge­nü­gend. Der Wall ist so zu bauen, dass eine zusätz­liche Lärm­schutz­wand darauf errichtet werden könnte, so, wie es ein Beschluss des Gemein­de­rates Ober­schleiß­heim vorsieht.”
Die Antwort der Regie­rung von Ober­bayern: “Die Höhen der geplanten Lärm­schutz­wälle sind ausrei­chend, um die Grenz­werte nach RLS90 mit einer Verkehrs­pro­gnose im Plan­fall 2030 einzu­halten. Aufgrund dessen ist es nicht notwendig, die Krone des Lärm­schutz­walles für eine Errich­tung von Lärm­schutz­wänden breiter zu gestalten. Des Weiteren wäre für eine Verbrei­te­rung der Krone auch zusätz­li­cher Grund­er­werb erfor­der­lich. Sollte dies gewünscht sein, sind die Mehr­kosten von der Gemeinde zu tragen und ein früh­zei­tiges Anmelden für Bauaus­füh­rung muss gewähr­leistet sein.”
Da fehlen mir die Worte, liebe Leute! Nichts, aber auch gar nichts an Willens­be­kun­dungen der Gemeinde Ober­schleiß­heim ist ange­kommen!
Wir speisen seit Jahr­zehnten eine “Rück­lage Lärm­schutz­wall” in unserem Haus­halt genau für dieses!
Wir haben einen Beschluss im Gemein­derat, der sagt: “Ja, wir wollen zusätz­li­chen Lärm­schutz auf eigene Kosten errichten”. Wir wissen auch, dass die Lärm­grenz­werte mit dem “Flüs­ter­asphalt” berechnet worden sind, dessen Effek­ti­vität und Lebens­dauer begrenzt ist. Was ist danach? Wird er dann nach 12 Jahren massiven Reifen­ab­riebs erneuert? Wir brau­chen und wollen also zusätz­li­chen Lärm­schutz.
Der Bürger­meister sagt in seinem Leser­mail, dass er bei dem Erör­te­rungs­termin Zusagen erhalten hätte. Wofür eigent­lich? Dafür, dass sich die Gemeinde Ober­schleiß­heim um Grund­er­werb kümmern muss? Dafür, dass wir früh­zeitig schrift­lich bean­tragen müssen, dass die Krone des Lärm­schutz­walles breiter gebaut werden soll?

Ingrid Lind­büchl, Frak­ti­ons­spre­cherin Bündnis 90/Die Grünen

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