Foto Baugenossenschaft Ober- und Unterschleißheim eG

Mitglie­der­ver­samm­lung 2025 der Bauge­nos­sen­schaft Ober- und Unter­schleiss­heim eG

18.06.2025 | Unternehmen, Vereine & Soziales | 0 Kommentare

Ertrags­lage zufrie­den­stel­lend, Liqui­dität für die über­schau­bare Zukunft gesi­chert

Anfang Juni konnte Aussichts­rats­vor­sit­zender Dr. Dieter Gruch­mann (1. Bürger­meister der Stadt Garching) im Bürger­saal in Ober­schleiß­heim 67 Mitglieder der Bauge­nos­sen­schaft Ober- und Unter­schleiß­heim und viele Gäste aus der Kommu­nal­po­litik zur Mitglie­der­ver­samm­lung 2025 begrüßen.

Einmal mehr, ähnlich wie in wie in den Vorjahren, bedau­erte Dr. Gruch­mann, dass die Genos­sen­schaft nicht gemäß ihrer eigent­li­chen Ziel­set­zung, nämlich güns­tigen, für jeden und jede erschwing­li­chen und nach­hal­tigen Wohnungsbau zu errichten, verwirk­li­chen konnte.

Die Bauge­nos­sen­schaft Ober- und Unter­schleiß­heim eG besteht seit dem Jahr 1949 als Genos­sen­schaft in Bayern. Aktuell bewirt­schaftet das Unter­nehmen mehr als 600 eigene Wohnungen und verwaltet knapp 900 weitere Immo­bi­lien in der Region.

Dabei setzt die Bauge­nos­sen­schaft Ober- und Unter­schleiß­heim auf ihre nun schon seit 76 Jahren erfolg­rei­chen Grund­prin­zi­pien: “Selbst­hilfe, Selbst­ver­wal­tung und Selbst­ver­ant­wor­tung”, wie ihr geschäfts­füh­render Vorstand Roland Graf anführte.

“Unsere Zahlen sind ange­sichts der Baukrise in den vergan­genen Jahren unschlagbar, wir haben derzeit alles sehr gut im Griff”, sagte Graf. Mit der Entwick­lung der drei Geschäfts­be­reiche Haus­be­wirt­schaf­tung, Baumaß­nahmen und Fremd­ver­wal­tung sei der Vorstand zufrieden. Das Eigen­ka­pital (44% ) der Genos­sen­schaft sei zwei Prozent­punkte gegen­über dem Vorjahr gestiegen — die Vermö­gens­lage also “geordnet”.

Vorstand Roland Graf beim Lage­be­richt vor den versam­melten Mitglie­dern

Jann de Vries attes­tierte als Wirt­schafts­prüfer “gesi­cherte Zukunfts­fä­hig­keit für die über­schau­bare Zukunft” und lobte die soliden Inves­ti­tionen ins Anla­ge­ge­schäft. Der Cash­flow betrug im Jahr 2024  2.768.000 €

Frei­lich bedau­erte der Genos­sen­schafts­vor­stand samt Aufsichtsrat, dass im Augen­blick nicht an die Schaf­fung von bezahl­barem Wohnungsbau zu denken sei. “Wenn wir bei den heutigen Preisen bauen würden, hätten wir unter dem Strich einen Miet­preis von 25,-€ pro Quadrat­meter. Das nenne ich nicht sozi­al­ver­träg­lich und das entspricht nicht unserer Ziel­set­zung”, mahnte Geschäfts­führer Graf, “genos­sen­schaft­liche Wohn­ein­heiten sind keine Speku­la­ti­ons­ob­jekte!” Den Verkauf einer genos­sen­schaft­li­chen Wohnung vergan­genes Jahr bezeich­nete er als eine Ausnahme. “Wir geben aber nicht auf und irgend­wann werden wir uns wieder dem sozialen Wohnungbau widmen!”

Untätig sei man aber während der Coro­na­jahre und der Baukrise nicht gewesen. Für die Stadt Garching habe die Bauge­nos­sen­schaft in den Jahren 2021 bis 2023 ein soziales Projekt, nämlich ein Mehr­zweck­haus für soziale Einrich­tungen, gebaut, in dem u.a. die VHS Garching, die Nach­bar­schafts­hilfe mit Fami­li­en­zen­trum und andere soziale Einrich­tungen ein neues Zuhause fanden. Das dafür notwen­dige ca. 3.000 m² große Grund­stück wurde der Bauge­nos­sen­schaft von der Stadt Garching in Erbpacht über­lassen. Darauf entstand ein bautech­nisch ökolo­gisch- nach­hal­tiges Gebäude in Holz­bau­weise mit einer Brut­to­ge­schoss­fläche von ca. 3.080 m² und 39 Tief­ga­ra­gen­stell­plätzen bei einem Inves­ti­tions-volumen von rd. 16,0 Mio. €. Die rege­ne­ra­tive Ener­gie­ver­sor­gung wird durch den Anschluss an die Fern­wärme der EWG und durch eine Photo­vol­ta­ik­an­lage mit Spei­cher­system, die vorrangig das eigene Gebäude  versorgt, abge­rundet.  

Die Bauge­nos­sen­schaft wurde damit wieder einmal ihrer Verant­wor­tung mit einer nach­hal­tigen und ökolo­gi­schen Bauweise gerecht.

Der amtie­rende Aufsichts­rats­vor­sit­zende Gruch­mann schloss die Aussprache mit deut­li­cher Kritik an die Politik gerichtet: “Bei 10% Fluk­tua­tion im Land­kreis München müssen die Gemeinden mit sozialem Wohnungsbau reagieren. Die Förder­töpfe aber sind leer, das Förder­wesen ist insge­samt zu kompli­ziert! Bund und Frei­staat müssen endlich handeln!”

Und bei aller Kritik hatte er auch einen Lösungs­an­satz parat: Die Bauun­ter­nehmer, die sozialen Wohnungsbau betreiben, von der Umsatz­steuer befreien.

Turnus­gemäß wurde dann von den Mitglie­dern der 1.Bürgermeister von Unter­schleiß­heim, Chris­toph Böck, wieder in den Aufsichtsrat gewählt.

Ingrid Lind­büchl

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