Erfahrungsaustausch im Bienenzuchtverein München
Eine Gruppe Imker, Wissenschaftler, Unternehmer sowie ein lokaler Vertreter einer UN-Behörde aus der Oromia Region in Äthiopien, besuchte am Samstag, dem 13. Mai 2025, im Rahmen einer Lernreise den „Bienenzuchtverein München und Umgebung“ (BZVM) in Oberschleißheim.
Die Oromia-Region ist die flächen- und bevölkerungsmäßig größte Region in Äthiopien. Dort wurde 2013 eine sehr ambitionierte Initiative mit dem Titel: „Grüne Innovationszentren“ gestartet, die mittlerweile beachtliche Ergebnisse vorweisen kann. So wurden u.a. mehr als 500.000 Arbeitsplätze im Umfeld der Honigproduktion und ‑distribution geschaffen und die Honigproduktion selbst mehr als verzehnfacht.
Das Projekt wird durch das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert, die Umsetzung erfolgt durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die auch den Besuch in unserem Verein, als Teil des Projektes organisierte.
Wie lief nun der Tag in unserem Vereinsheim ab? Die Äthiopier wurden von Vorstand und Mitgliedern herzlich begrüßt, anschließend startete der Verein mit einer Präsentation, in deren Verlauf sie nicht nur Details zur traditionsreichen Geschichte des Vereins erfuhren, sondern auch über die aktuelle Struktur und Organisation der Imker in Bayern, sowie über nachhaltige Betriebsabläufe beim Arbeiten mit den Bienen in Deutschland.
Danach stellten uns die Äthiopier ihr Projekt vor. Am Ende gab es eine offene Diskussionsrunde, in der die Gäste Fragen stellen und auch ihre eigenen Erfahrungen teilen konnten. Besonders interessiert waren sie an der Vereinsstruktur und der Tatsache, dass der Verein kein gewinnorientiertes Unternehmen ist, sondern sich entsprechend seiner Satzung für das Bienenwohl und für den nachhaltigen Umgang mit der Natur engagiert, sowie dass alle Mitglieder über den Verein immer Zugang zu neuestem Imkerwissen, in Form von regelmäßigen Fachvorträgen, erhalten können.
Solche Strukturen kannten die Äthiopier bisher nicht. Darüber hinaus hatten sie die Gelegenheit sich das Vereinsheim, das neu gebaute Schleuderhaus, sowie den Lehrbienenstand anzusehen. Die Gäste waren äußerst beeindruckt von der umfassenden Vereinsarbeit des BZVM.
Die Lernreise soll den äthiopischen Imkern helfen, innovative Ideen, Techniken und Strukturen in ihre eigene Praxis zu integrieren, um somit ihr Projekt weiter voranzutreiben. Die Teilnehmer lobten die herzliche Gastfreundschaft und betonten, wie wichtig und wertvoll solche Austausche sind, um ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderungen und Chancen in der Bienenzucht über Kontinente hinweg, zu entwickeln.

Insgesamt empfanden alle diesen Tag als einen vollen Erfolg. Der BZVM wird auch in Zukunft, wann immer sich die Gelegenheit bietet, internationale Gruppen empfangen, um den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu fördern.
Dr. Udo Wilski, 2. Vorsitzender des Bienenzuchtvereins München und Umgebung e.V. BZVM
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