Abb.: Alexander Fox. Foto: lizenzfrei

Frauen und Schaf­kopfen

Ist das Karten­spiel doch eine Männer­do­mäne?

Unser Schleiß­heimer Fußball­verein FC Phönix hat wieder sein beliebtes Schaf­kopf­tur­nier am Grün­don­nerstag veran­staltet. Der Saal war voll, der Abend war lang, die Stim­mung war offenbar prächtig und die Gewinner waren souverän, nach­zu­lesen im Bericht von Thomas Wein auch hier auf schleissheimer-zeitung.de.

Aller­dings war offen­sicht­lich kaum eine Frau unter den Mitspie­lern. Gewonnen hat auch keine. Wie kommt das? Liegt’s daran, dass es bei den Schaf­kopf­karten bloß den Ober und den Unter gibt und keine Dame? Können Frauen nicht Schaf­kopfen? Fußball­spielen können sie ja auch. Das wird heut­zu­tage sogar im Fern­sehen über­tragen. Und wie man im Internet nach­lesen kann, sind anderen Orts Schaf­kopf­tur­niere bei Frauen sehr gefragt. Im Jahr 2024 hatte es immerhin noch eine Ober­schleiß­hei­merin unter die drei Ersten beim Phönix-Turnier geschafft.

Ich persön­lich rede da zwar wie die Blinde von der Farbe, denn meine einzigen Schaf­kopf-Erfah­rungen liegen über 60 Jahre zurück in meiner Zeit als Fahr­schü­lerin. Und es heißt ja auch, das Spiel sei leicht zu lernen, aber schwer zu meis­tern.

Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass es unter all den starken Frauen in Ober­schleiß­heim nicht noch einige gibt, die sich auch hier als Meis­te­rinnen erweisen. Die sollten dann beim nächsten Mal unbe­dingt wieder mitma­chen — oder eben­falls Turniere veran­stalten.

Andrea Wörle

Beitrag teilen:

1 Kommentar

  1. Liebe Frau Dr. Wörle,

    ich war am Grün­don­nerstag auch beim Phönix und durfte dort einen schönen und gemüt­li­chen Karten­abend verbringen. 🙂

    Ich darf ihnen berichten, dass dort durchaus jede Menge Frauen vertreten waren, die auch sehr leiden­schaft­lich und sehr gut Schaf­kopfen, und auch immer wieder beacht­liche Erfolge erzielen.

    Aber Schaf­kopf-Karten sind halt nicht eman­zi­piert bzw. ist den Karten die Gleich­be­hand­lung ziem­lich egal… 😉

    Um die Frauen mache ich mir bei diesem “Sport” keine großen Gedanken. 😉 Mehr Sorge macht mir da eher, dass der Alters­durch­schnitt bei derar­tigen Turnieren sehr hoch ist. Wirk­lich: Sehr hoch!

    Junge Leute sind hier nur sehr spär­lich vertreten und auch an so manchem Stamm­tisch in vielerlei Vereins­heimen oder Gast­stätten, sitzen eher wenige junge Menschen und spielen Schaf­kopf.

    Ich mache mir wirk­lich Sorgen um dieses schöne, tradi­tio­nelle Karten­spiel. Ich glaube es wäre an der Zeit, dass wir dieses Spiel wieder etwas verjüngen und es den uns nach­fol­genden Gene­ra­tionen näher bringen sollten.

    Eine “Schaf­kopf­schule”, oder ein “Schaf­kopf­lehr­gang” wäre sicher eine Idee, die man weiter­ver­folgen müsste. Als Lehr­kraft wäre ich persön­lich aber dafür eher unge­eignet (bzw.: Ich bin dafür einfach zu schlecht. 🙂 ).

    Viel­leicht lässt sich aber ein passio­nierter Schaf­kopfer finden, der diese Tradi­tion weiter­geben möchte!?

    Denn sonst werden früher oder später derar­tige Schaf­kopf­rennen, aufgrund grund­sätz­lich fehlender Spieler, nicht mehr statt­finden können.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert