Knochen menschlicher Herkunft wohl von Ausläufer eines ehemaligen Friedhofs
Bei Ausgrabungen im Rahmen der Straßenbauarbeiten in der St.-Hubertus-Straße, in Oberschleißheim, sind vergangenes Wochenende Bauarbeiter auf augenscheinlich menschliche Knochen gestoßen.
Dieser Fund führte zunächst zu einem sofortigen Baustopp, das Landratsamt, Polizei, Rechts-medizin und das Landesamt für Denkmalschutz wurden zur Abklärung eingeschalten.

Eine von der Gemeinde bestellte Archäologin nahm die Knochen genau in Augenschein und untersuchte das Fundgebiet weiter. Sie datierte die menschlichen Überreste in die jüngere Geschichte — zumindest konnten “Sensationsfunde” ausgeschlossen werden. Auch der Ortschronist Otto Bürger konnte sich selbst nach Sichtung seiner umfangreichen Unterlagen der Ortsgeschichte keinen Reim auf die Funde machen.
Schließlich brachte das Landesamt für Denkmalschutz die Lösung des Rätsels hervor: Die Recherche ergab, dass beim Bau des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vor über 100 Jahren ebenfalls menschliche Knochen in großer Anzahl gefunden wurden, was den Schluss nahelegte, dass sich auf diesem Areal ein Friedhof befunden haben musste.
Die aktuellen Funde seien noch als Ausläufer dieses Friedhofs zu werten, wie das Oberschleißheimer Bauamt mitteilte. Die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis zum Weiterbetrieb der Baustelle sei beantragt und die Bauarbeiten könnten wohl in Kürze aufgenommen werden.
Ingrid Lindbüchl

“Ältere Knochen” und ein “Friedhof”, von dem noch nie jemand was gehört hat, nicht einmal Ortschronist Otto Bürger? Nur das LGL wusste davon, weil das vor 100 Jahren mal ans Tageslicht kam und dann offenbar wieder in Vergessenheit geriet. Sehr rätselhaft. Das wäre aber schon der Stoff für einen Oberschleißheim-Krimi, mit einem Cold Case.