FDP- Ortsverband im Dialog mit dem Bund Naturschutz
Die FDP hat eine lange Tradition in der Umweltpolitik insbesondere in Oberschleißheim, dem Wohnort des verstorbenen Ehrenvorsitzenden Wolf-Dietrich Großer. Da in den letzten Jahren die Kompromissfähigkeit zwischen den Parteien deutlich abgenommen hat, bat die FDP Oberschleißheim die Vorsitzende der Ortsgruppe des Bund Naturschutz in Schleißheim, Birgit Annecke-Patsch, zu einer Diskussionsveranstaltung am 10. Oktober, die sehr gut besucht war.
Ihr Thema waren die Herausforderungen des Klimawandels auf kommunaler Ebene.
Das Klima hat sich schon immer geändert, aber aktuell verstärken die Menschen einen Trend mit der Emission von Treibhausgasen (CO2 und Methan) so stark, dass die Folgen schwer kalkulierbar sind. Extremwetterlagen nehmen zu. Punktuelle und lokale Spitzenwerte verändern sich deutlich stärker als die reinen Mittelwerte. Hitzeinseln, Trockenstress, zu viel Wasser, alles ist möglich.
Neben dem ersten Schritt, soviel Treibhausgase wie möglich bei jedem Einzelnen zu vermeiden, sind aber auch globale und lokale Anpassungsmaßnahmen zu treffen. Drei Maßnahmen sind dabei besonders geeignet:
Grün an den Fassaden (siehe Bild) und insbesondere Bäume absorbieren nicht nur CO2 sondern reduzieren auch die Temperaturen durch die Verdunstung. Ein Luftaustausch über Frischluftschneisen und Trenngrün muss ergänzend hinzutreten. Photovoltaik (und Solarthermie) auf allen Dächern sollte selbstverständlich sein. Hecken sind nicht nur für die Artenvielfalt, sondern auch gegen Winderosionen von Vorteil. Hochwasserpolder reduzieren die Gefahr von Hochwassern ebenso wie Hochwasserrückhaltebecken. Der Sylvensteinspeicher ist eine sehr effektive Maßnahme.
Versiegelung sollte reduziert werden. Wasser sollte in Mulden, Rigolen versickert werden. Bauprojekte sollten in die Höhe und nicht in die Breite gehen.
Verkehr muss neu gedacht werden. Alle Verkehrsteilnehmer gehören dazu, aber Fußgänger und Radfahrer haben in der Vergangenheit zu wenig Beachtung gefunden. Zusammen mit dem ÖPNV sind sie sinnvolle Leitlinien der Verkehrsplanung.
In diesen Grundaussagen und Maßnahmen war man sich weitgehend einig. Kontroverser wurde es dann bei den lokalen Fragen des Gewerbegebiets und des Moos-Heide-Parks. In diesem Zusammenhang wurde auch die Bahnquerung für Fußgänger nördlich von Mittenheim angesprochen.
Die Gemeinde Oberschleißheim rangiert im Landkreis in der finanziellen Leistungsfähigkeit ganz weit hinten. Dies soll mit dem neuen Gewerbegebiet deutlich verbessert werden. Es sollen mittelständische innovative Firmen angesiedelt werden. Und dafür müssen einige der in großem Umfang vorhandenen Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgelöst werden. Der Nutzen für den Klimawandel im gesamten Ort muss mit den Anforderungen des Naturschutzes abgewogen werden. Und hier ergab die Diskussion, dass verschiedene Hintergrundinformationen auf beiden Seiten eventuell nicht bekannt sind.
Der Dialog wird also fortgesetzt.
Dr.-Ing. Casimir Katz, Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes Oberschleißheim
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