Liebe Leserinnen, liebe Leser,
betreten Sie bitte mit mir den Schleißheimer Schlosspark, schließen Sie für einen Moment (nicht jetzt…später…;)) die Augen, atmen Sie tief durch die Nase ein und nehmen Sie den herrlichen Duft der Lindenblütenpracht in sich auf! Es ist Sommer!
Man darf vermuten, dass die Linde Kurfürst Max Emanuels Lieblingsbaum war, denn nicht nur im Schlosspark steht eine an der anderen und bilden Spaliere für romantische Spaziergänge, sondern schon an allen Zuwegungen zum Schloss hin, kündigen die Winter-und Sommerlinden am Wegesrand die olfaktorische Sinnesexplosion im Kurfürstlichen Park an.
Die Linde ist wohl der Deutschen liebster Baum: Sie strahlt Harmonie und Lebensfreude aus und vermittelt Heimatgefühle, Zugehörigkeit, Geborgenheit und Gesundheit. Sie wird in Volksliedern besungen und spielt in Gedichten, Sagen und Mythen immer eine tragende Rolle.
Nicht nur am “Brunnen vor dem Thore” steht ein Lindenbaum, in vielen Dörfern bildet eine alte Linde auch den zentralen Treffpunkt im Ortskern — eine gütige, alte Großmutter zu der jeder kommt. Früher wurde hier Recht gesprochen (“Gerichtslinde”) und bis heute feiert man in ihrem Schatten gerne Feste. Auch in Feld und Flur sind Kapellen und Wegkreuze oft von den majestätischen Bäumen gesäumt. Diese Traditionen reichen weit zurück, schon bei den Germanen galt die Linde als heiliger Baum, unter dem man sich versammelte (Infos aus Wikipedia).
In vielen Märchen, Volksliedern und Gedichten taucht die Linde auf, im Schatten ihrer herzförmigen Blätter fand so manches romantische Stelldichein statt. Und so sollte es mich auch nicht wundern, wenn nicht so manche Mätresse in Max Emanuels Armen unter den Linden schwach geworden wäre…“Madame, Wir haben die Welt für Euch parfümiert!”
Die Herzform der wechselständig angeordneten Lindenblätter ist charakteristisch und wird in der Volksmythologie als Symbol für die Liebe gedeutet.
Und wenn Sie genau wissen wollen, warum die Lindenblätter wirklich eine Herzform haben, hier steht es geschrieben…
Ingrid Lindblütl
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