Das von vielen langersehnte Comeback zum G9 an den bayerischen Gymnasien (vom Bayerischen Landtag am 7. Dezember 2017 mit Stimmen aller Fraktionen so beschlossen) hat zur Folge, dass so viele Kinder wie nie mit neuer Zuversicht das Abitur anstreben und die Schülerzahl stetig steigt.
Alle öffentlichen Gymnasien wurden zum Schuljahr 2019/20 grundsätzlich auf den neunjährigen Bildungsgang (G9) umgestellt. Nach einem Beginn mit den Klassen 5 und 6 erfolgt seither die Umstellung zu G9 sukzessive aufwachsend. Im Schuljahr 2026/2027 wird der erste G9-Jahrgang das Abitur ablegen. Am Carl-Orff-Gymnasium in Unterschleißheim werden es voraussichtlich 242 Schülerinnen und Schüler, also acht Klassen mehr werden.
Laut Schulleiterin Greta Schicker platzt das Carl-Orff-Gymnasium aus allen Nähten, sodass zur Sicherstellung eines qualitätsvollen Unterrichts eine Erweiterung nötig ist. Ertüchtigt werden soll das bereits jetzt schon 1271 Schülerinnen und Schüler fassende Gymnasium mit einem zweistöckigen Flachbau (EG + OG) mit gläsernem Verbindungsgang zum bestehenden Schulgebäude. Zwölf neue Klassenzimmer sollen entstehen, einige der jetzigen Klassenräume werden im Tausch zu Fachräumen umgewandelt. Für den gestiegenen Bedarf ist eine weitere Solitär-Sporthalle notwendig sowie der Ausbau und die Gestaltung der Außenanlagen. Drei Allwetterplätze werden im Außenbereich entstehen.
Rund 28,3 Millonen Euro (ohne Risikopuffer) wird die Erweiterung plus Sporthalle und Außenanlagen kosten, wie das Team um Architekt Brenner von H2M dem Gremium in der Sitzung des Schulzweckverbandes vorrechnete.
Der Geschäftsleiter des Schulzweckverbandes, Gregor Fricke, mahnte bei der Leistungsbeschreibung an, dass lediglich unterrichtsrelevante Elemente vom Freistaat gefördert und im Rahmen des Konnexitätsausgleichs übernommen werden. Dazu gehöre nicht zwingend die angedachte Boulderwand im Außenbereich und beispielsweise auch nicht eine Vorrichtung für Bühnentechnik in der neuen Turnhalle. Sollten diese, den Schulalltag verschönernden Elemente, nicht von staatlicher Seite gefördert werden, müssten die Schulzwecksverbandspartner Ober- und Unterschleißheim per Umlage selbst Geld locker machen und diese als Anträge in ihren Gremien zur Abstimmung bringen.
Schulleiterin Greta Schicker freut sich zusammen mit dem Kollegium sehr, dass neben dem Erweiterungsbau auch eine Einfachsporthalle gebaut wird, damit der vorgeschriebene Sportunterricht für alle Klassen am COG auch durchgeführt werden kann.
“Noch mehr würden wir uns freuen, wenn damit nicht nur die Pflichterfüllung möglich wäre, sondern auch die Kür. So würden wir uns eine Vorrichtung für Bühnentechnik wünschen, um unsere Vorstellungen zu einer erweiterten Nutzung als Veranstaltungsfläche für z. B. Theater, Lesungen oder Vorträge für ganze Jahrgangsstufen, Konzerte, die nicht gleich das Bürgerhaus füllen, usw. ermöglichen ließen. Für den Außenbereich wäre die Nutzung der Sporthallen Westseite durch eine Boulderwand ein Highlight für unsere Jugendlichen. Diese wurde wie die Vorrichtung für die Bühnentechnik bereits geplant, steht aber leider aufgrund von Sparmaßnahmen noch zur Disposition. Vielleicht können sich die Stadt- und Gemeinderäte durchringen, diese ‘Kür’ zu ermöglichen”, wirbt die Schulleiterin für die bereits mitgeplanten Extras.
Der Zwecksverbandsgeschäftsführer Gregor Fricke arbeitet indes mit Hochdruck an den Förderanträgen an den Freistaat. Rund 26 Millionen konnexitätsrelevante Kosten soll demnach der Freistaat tragen, für klimafreundliches Bauen rechnet man mit einem KFN-Zuschuss in Höhe von 1.305.877,50 Euro, rund 450.000 Euro für die PV-Anlage werden vollständig vom Landkreis finanziert und ca. 500.000 Euro konnten durch Einsparvorschläge gutgeschrieben werden.
Der vom Zweckverband zu tragende Eigenanteil vorbehaltlich der tatsächlichen Zuschuss-und Konnexitätsmittel beläuft sich auf ca. 480.000 Euro. Davon trägt der Landkreis 70,00 % (ca. 335.000 €), die Stadt Unterschleißheim 21,88 % (ca. 105.000 €) und die Gemeinde Oberschleißheim 8,12 % (ca. 39.000 €).
Dem Schulzweckverband “Staatliche weiterführende Schulen in Unterschleißheim“, dem Sachaufwandsträger und Verwaltungsgremium des Carl-Orff-Gymnasiums und der Therese-Giese- Realschule, gehören aus Oberschleißheim als stellvertretender Vorsitzender 1. Bürgermeister Markus Böck, Kreisrätin und Gemeinderätin Ingrid Lindbüchl und Gemeinderat Tobias Pflügler an. Aktuell besuchen 283 Schüler*innen aus Oberschleißheim das Carl-Orff-Gymnasium. Ingrid Lindbüchl
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