Hübsch beleuchtet ragt der Baukran hoffnungsvoll aus der Baugrube des geplanten Nahversorgers “Penny” und verbreitet vorweihnachtliche Stimmung. Wenn das mal keine frohe Botschaft ist: “Es geht voran!” I.L.
…zur echten Weihnachtsbeleuchtung auf der Brücke geht’s hier:
Lieber Peter Kaiser,
zunächst einmal freue ich mich, dass Sie unsere Zeitung lesen!
Dann freue ich mich noch einmal, dass ein Leserbrief eingegangen ist.
Und schließlich freue ich mich noch ein drittes Mal, dass es bei dieser unseligen Baumaßnahme am Stutenanger endlich voran geht!
Und ja, die Erneuerung des Nahversorgers am Stutenanger hat drei Bürgermeister*innen in Folge beschäftigt, war über zehn Jahre lang für Gemeinderat und Gemeindeverwaltung ein nervenaufreibender Ringelpiez ohne Anfassen mit dem Rewe-Konzern und der Immobilienfirma Sedlmayr.
Und jetzt steht da (endlich) ein Baukran — und abends, wenn es dunkel wird, leuchtet er. Und als ich letzten Mittwoch aus dem Quartiersbüro “WIR” am Stutenanger heraustrat, habe ich mich gefreut und für einen kurzen Moment waren alle negativen Gefühle diesem Rewe-Penny-Sedlmayr-Ärgernis gegenüber verflogen.
Diesen Augenblick wollte ich festhalten und habe den Artikel verfasst.
Licht ist im Übrigen ein tiefes Grundbedürfnis in uns Menschen, gerade in den dunklen Wintermonaten. Der Gemeinderat hat sich dennoch mehrheitlich, aus den unterschiedlichsten Gründen, gegen den Erwerb einer Weihnachtbeleuchtung für Oberschleißheim entschieden. Nun wird sich zeigen, ob die Oberschleißheimer Bürgerinnen und Bürger für dieses Spendenprojekt “Viele schaffen mehr — unsere weihnachtliche Brücke”, einen Penny (Nutscherl) erübrigen wollen, wenn die Abwägung jeder/em Einzelnen überlassen ist.
Liebe Grüße, Ingrid Lindbüchl
Liebe Ingrid Lindbüchl,
ich bin mir nicht sicher, was uns dieser Artikel eigentlich sagen soll. Geht es hierbei um den “tollen” Baufortschritt — “Es geht voran”- , den ein Handelskonzern, der unsere Gemeinde, wenn man einigen Gemeinderatsmitgliedern glauben schenken darf, lange Jahre an der Nase herumführte, erreicht hat? Und nun immerhin schon mal die Leuchtreklame einschaltet!
Oder bezieht es sich auf den stimmungsvollen Stromverbrauch in Zeiten der nach wie vor angespannten und nicht uneingeschränkt sichergestellten Energieversorgung — nicht zuletzt wegen eines Krieges in Europa?
In meiner Erinnerung ist es noch kein Jahr her, da wurden wir alle aufgefordert, uns beim Ressourcenverbrauch verantwortungsvoll zu verhalten und einzuschränken.
Es werden jedoch wieder mehr und über längere Zeit u.a. Kohlekraftwerke betrieben, die unsere Umwelt derart belasten, dass sie ja eigentlich schon z.T. längst abgeschaltet werden sollten! Und wir nutzen nach wie vor Unmengen an Gas (auch zur Verstromung) aus Russland. Es blutet mein grünes Herz!
Ich tue mich in jedem Fall schwer, soviel Fantasie aufzubringen, wie wir unseren Kinder- und Enkelkindergenerationen erklären wollen, dass uns eine stimmungsvolle Vorweihnachtszeit wichtiger war.
Ich möchte auch nicht als Spielverderber oder Moralist gelten. Gerade in Zeiten, wie wir sie seit Jahren erleben, tut es gut, sich auch etwas Schönes zu gönnen. Aber auch da gibt es doch andere Möglichkeiten.
Nehmen wir Ihre Worte “Es geht voran” als positive Botschaft und Aufbruchsignal, dass wir es als Teil einer globalen Gesellschaft schaffen, die Herausforderungen zu bewältigen. Damit wir uns alle gemeinsam auch zukünftig an einer lebens- und liebenswerten Welt erfreuen können.
Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, das geht voran. (Fehlfarben, 1982) 😉
Herzliche Grüße
Peter