Sommer­emp­fang des Baye­ri­schen Land­tags am 18. Juli in Schloss Schleiß­heim

19.07.2023 | Feste & Feiern | 0 Kommentare

Zu Besuch als Beglei­tung

Zum Sommer­emp­fang des Baye­ri­schen Land­tags, tradi­tio­nell in Schloss Schleiß­heim als “Traum­ku­lisse”, muss man ausdrück­lich einge­laden werden. Diese Ehre ist mir noch nie zuteil geworden. Gela­dene Gäste dürfen aber eine Beglei­tung mitbringen. Dieses Jahr waren als ein Zeichen dafür, dass, wie Land­tags­prä­si­dentin und Gast­ge­berin Ilse Aigner meinte, in Bayern die Demo­kratie lebt (und nicht erst zurück­ge­holt werden muss), neben vielen anderen Ehren­amt­li­chen auch alle Mitglieder des Ober­schleiß­heimer Gemein­de­rats einge­laden. Als mich Gemein­de­rätin Ingrid Lind­büchl fragte, ob ich sie begleiten wolle, habe ich das übliche Gegrummel, ob es dieses Luxus-Theater über­haupt braucht und warum ganz Ober­schleiß­heim damit beschallt wird, auf der Stelle verdrängt und freudig, flexibel und feier-offen zuge­sagt.

Die Was-ziehe-ich-an-Frage (sommer­liche Abend­gar­de­robe oder Tracht war gewünscht) habe ich mit dem gere­gelt, was ich hatte. Gegen­über der überaus eleganten Erschei­nung der Land­tags­prä­si­dentin in ihrer zyklam­far­benen langen Robe hätte man bzw. frau ja sowieso keine Chance gehabt, Demo­kratie hin oder her. Aber es gab auch sonst sehr viele schöne Kleider und Dirndl zu sehen. Die Herren dagegen waren wie üblich modisch eher unauf­fällig.

Im Blumen­par­terre des Schloss­parks war für die 3000 Gäste sommer­lich aufge­deckt, die Stim­mung war heiter, es wurde gewan­delt und geplau­dert und foto­gra­fiert, bis der Finger wund war, das Wetter war prächtig fast bis zum Schluss, ein eindrucks­voller baro­cker Sonnen­un­ter­gangs­himmel ging einem kurzen Regen­guss am späteren Abend voraus, sämt­liche Lose der Stern­stunden-Tombola wurden verkauft. Das Baye­ri­sche Staats­or­chester, das es inzwi­schen seit 500 Jahren gibt, bot ein groß­ar­tiges Konzert. Jede Menge Promi­nenz aus den Parteien, aus Politik, Wirt­schaft, Kirche, Kultur und Gesell­schaft war da. Auch ein Kardi­nals­käpp­chen sah man leuchten.

Bewir­tung und Service waren formi­dabel. Die baye­ri­schen Regie­rungs­be­zirke wett­ei­ferten mit unter­schied­li­chen kuli­na­ri­schen Ange­boten. Was es heißt, dass im Ober­bayern-Zelt die Baye­ri­sche Creme schon vor dem Haupt­gang aus war, muss man wohl der Deutung der Wissen­schaft über­lassen. Bei den Schwaben gab es sogar ein rein vege­ta­ri­sches Menu, tatsäch­lich ganz ohne jedes Fleisch (!). Ob das die Herren Söder und Aiwanger wussten? Hat hier die baye­ri­sche Staats­re­gie­rung versagt oder ist das nur Demo­kratie?

“Das schönste Fest der Politik in ganz Deutsch­land” (Ilse Aigner): Also man muss sich schon fragen, was dieses Luxus-Theater soll, noch dazu in unseren schwie­rigen Zeiten. Aber wenn mich jemand mitnimmt, gehe ich wieder hin.

Andrea Wörle

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