Mut in Schick­sals­mo­ment

08.11.2021 | Persönlichkeiten | 0 Kommentare

Seinen 100. Geburtstag feiert heute Peter Spoden. Vor 76 Jahren hatte er das jüngere Schicksal Ober­schleiß­heims durch eine mutige Tat entschei­dend beein­flusst.

Er war Komman­dant der deut­schen Einheit, die den Flie­ger­horst Schleiß­heim in den letzten Tagen des Zweiten Welt­kriegs bedin­gungslos vertei­digen sollte. Spoden wider­setzte sich aber dem sinn­losen Befehl und übergab den Flug­platz kampflos den US-ameri­ka­ni­schen Truppen, wodurch eine wahr­schein­liche Bombar­die­rung vermieden wurde.

Spoden war Nacht­jäger bei der Luft­waffe und zuletzt beim Nacht­jagd­ge­schwader 6 in Schleiß­heim statio­niert. Im März 1945 rutschte er nach vielen Ausfällen in eine Komman­do­funk­tion, verbunden mit der Verant­wor­tung für 200 Soldaten.

Am 27. April 1945 erhielt diese Truppe den Befehl, Ober­schleiß­heim im Erdkampf zu vertei­digen, bis zum letzten Mann. Die Soldaten lagen am Nord­rand des Bergl­walds im Stel­lung.

Übli­cher­weise ließ die vorrü­ckende US-Armee bei Wider­stand derar­tiger Dimen­sion das Terrain durch ihre Luft­waffe bombar­dieren und dann mit Artil­lerie beschießen, was den Ort massiv getroffen hätte.

Spoden aber gab den ihm unter­stellten Soldaten den Befehl, sich den Ameri­ka­nern kampflos zu ergeben. Er verließ als erster mit einem weißen Tuch in der Hand die Stel­lung und verhin­derte so Blut­ver­gießen und eine mögliche Zerstö­rung des Ortes.

Nach dem Krieg kehrte Peter Spoden zur Flie­gerei zurück. Als Flug­ka­pitän auf einer Boeing 747 been­dete er seine beruf­liche Lauf­bahn. 2007 war er Ehren­gast der Gemeinde Ober­schleiß­heim, die sich bei ihm für sein mutiges Handeln bei Kriegs­ende bedankte (Bild). 

Heute lebt er in ein einem Senio­ren­heim in der Nähe von Frank­furt. Bürger­meister Markus Böck hat ihm für die Gemeinde in einem Brief gratu­liert.

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