Seinen 100. Geburtstag feiert heute Peter Spoden. Vor 76 Jahren hatte er das jüngere Schicksal Oberschleißheims durch eine mutige Tat entscheidend beeinflusst.
Er war Kommandant der deutschen Einheit, die den Fliegerhorst Schleißheim in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs bedingungslos verteidigen sollte. Spoden widersetzte sich aber dem sinnlosen Befehl und übergab den Flugplatz kampflos den US-amerikanischen Truppen, wodurch eine wahrscheinliche Bombardierung vermieden wurde.
Spoden war Nachtjäger bei der Luftwaffe und zuletzt beim Nachtjagdgeschwader 6 in Schleißheim stationiert. Im März 1945 rutschte er nach vielen Ausfällen in eine Kommandofunktion, verbunden mit der Verantwortung für 200 Soldaten.
Am 27. April 1945 erhielt diese Truppe den Befehl, Oberschleißheim im Erdkampf zu verteidigen, bis zum letzten Mann. Die Soldaten lagen am Nordrand des Berglwalds im Stellung.
Üblicherweise ließ die vorrückende US-Armee bei Widerstand derartiger Dimension das Terrain durch ihre Luftwaffe bombardieren und dann mit Artillerie beschießen, was den Ort massiv getroffen hätte.
Spoden aber gab den ihm unterstellten Soldaten den Befehl, sich den Amerikanern kampflos zu ergeben. Er verließ als erster mit einem weißen Tuch in der Hand die Stellung und verhinderte so Blutvergießen und eine mögliche Zerstörung des Ortes.
Nach dem Krieg kehrte Peter Spoden zur Fliegerei zurück. Als Flugkapitän auf einer Boeing 747 beendete er seine berufliche Laufbahn. 2007 war er Ehrengast der Gemeinde Oberschleißheim, die sich bei ihm für sein mutiges Handeln bei Kriegsende bedankte (Bild).
Heute lebt er in ein einem Seniorenheim in der Nähe von Frankfurt. Bürgermeister Markus Böck hat ihm für die Gemeinde in einem Brief gratuliert.
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