Leser­mail zum Artikel „Bahn­un­ter­füh­rung oder Stra­ßen­un­ter­füh­rung? Radweg­un­ter­füh­rung!“

Sehr geehrter Herr Braun,

als Inge­nieur und Wissen­schaftler bean­spruche ich für mich grund­sätz­lich das Recht, beim Vorliegen neuer Erkennt­nisse und Fakten auch mal meine Meinung zu ändern. (siehe auch hier) aber in diesem Falle ist es nicht so, Da liegen Sie völlig falsch.

Die BIT wurde seiner­zeit gegründet, weil ein Ausbau auf vier Gleise durch die Orte hindurch eine Horror­vi­sion war und auch heute noch wäre.

Ziel der Bit war es damals, alle vier Gleise in den Tunnel zu legen, sofern neue Gleise gebaut würden (Siehe Satzung der BIT).

Die vier Gleise verschwanden aber wieder aus den Planungen, da sie ober­ir­disch nicht machbar sind.

Dann folgte eine Phase, in der wir versuchten, die bestehenden zwei Gleise tiefer­zu­legen und so den Bahn­über­gang zu besei­tigen.

Heute stehen die vier Gleise aber wieder im Raum, um die S‑Bahn vom Fern- und Güter­ver­kehr zu trennen und so einen zuver­läs­sigen 10-Minuten-Takt zu errei­chen. Egal wo die zwei neuen Gleise hinkommen, sollten wir wohl davon ausgehen, dass uns die S‑Bahn-Gleise ober­ir­disch erstmal erhalten bleiben. Dann brau­chen wir auch weiterhin diese kurze Fußgänger- und Radweg­un­ter­füh­rung. Sollte sich die von der BIT favo­ri­sierte Tiefer­le­gung der Bahn wie erwartet als die einzig mach­bare Besei­ti­gung des Bahn­über­gangs heraus­stellen, müsste die Unter­füh­rung nicht einmal abge­rissen werden, da sie nur unwe­sent­lich tiefer als die Sohle des Schloss­ka­nals liegen würde.

Dr.-Ing. Casimir Katz, Gemein­derat (FDP), Vorsit­zender “BIT”

Beitrag teilen:

1 Kommentar

  1. Sehr geehrter Herr Katz,

    eine Unter­füh­rung für Fußgänger und Radfahrer ist nur an zwei Stellen sinn­voll: Nörd­lich des Kanals auf der Trasse der B471 oder auf der Trasse der Bahn­hof­straße. Andere Vari­anten, wie am Südende der Ferdi­nand-Schulz-Allee rüber zum Radweg entlang der Staat­straße nach Feld­moching und im Bereich Mitten­heim, lasse ich jetzt außer Acht, da sie in diesem Zusam­men­hang nicht rele­vant sind.

    Unmit­telbar südlich des Kanals wäre die Unter­füh­rung ein isoliertes Bauwerk, da es weder östlich noch west­lich einen Rad- oder Fußgän­gerweg gibt. West­lich wäre es zwar machbar, aller­dings nur auf Kosten der Gemeinde. Auf der Ostseite gibt es keine wirk­lich brauch­bare Anbin­dung. Weder gibt es am Südufer des Kanals noch auf der Südseite der B471 einen Fuß- oder einen Radweg. Aufgrund der Gege­ben­heiten lässt sich dies auch nicht ändern. Würde die Unter­füh­rung hier gebaut, könnte sie tatsäch­lich beim Bau eines Bahn­tun­nels erhalten bleiben, nur vorher braucht sie dort niemand und hinterher erst recht nicht.

    Ein Bau auf der Trasse der B471 setzt voraus, dass diese gemäß dem Bürger­be­gehren in eine Unter­füh­rung südlich des Kanals verla­gert wird. Für Radfahrer wäre diese Vari­ante sogar sehr inter­es­sant, ja sogar optimal. Der Radweg könnte im Westen zur St. Marga­re­then-Straße und im Osten bis zur Jahn­straße weiter­ge­führt werden. Von Dachau bis Lust­heim gäbe es dann einen durch­ge­henden Radweg. Würde die Lücke zwischen Lust­heim und Hoch­brück geschlossen, hätten die Radler freie Fahrt bis Garching.

    Bleibt noch die Vari­ante mit der Bahn­hof­straße, die von der Wegfüh­rung für Fußgänger und Radfahrer eigent­lich auch ideal wäre. Aller­dings entfällt dann der dortige Bahn­über­gang für Autos. Für die Bewohner im Schloss und der Flie­ger­sied­lung hätte dies einen sehr großen Umweg zur Folge. Bezogen auf den Bahn­tunnel käme es hier zum Konflikt und die Fußgän­ger­un­ter­füh­rung müsste weichen.

    Aber Bund und Land zahlen nicht zuerst die Unter­füh­rung, um diese dann zugunsten eines Bahn­tun­nels wieder zu entfernen. Viel­mehr ist die Unter­füh­rung für Fußgänger- und Radfahrer der Einstieg und das Argu­ment für den Bau einer Stra­ßen­un­ter­füh­rung für die B471. Die Gleise bleiben dann ober­ir­disch.

    Wie Sie sicher­lich wissen, ist es bautech­nisch sehr wohl möglich, die Bahn­strecke vier­gleisig durch den Ort zu bauen. Am Bahnhof würde der Bahn­steig an Gleis drei zugunsten eines vierten Gleises entfallen, ebenso der auch für Radfahrer frei­ge­ge­bene Fußweg auf der Ostseite entlang den Bahn­gleisen. Mit der Tren­nung von S‑Bahn vom Fern-/Güter­ver­kehr würde der Mittel­bahn­steig an Gleis 1 und 2 ausrei­chen. Einzig im Bereich kurz vor der B471 wird es tatsäch­lich sehr eng, es geht gerade eben noch mit vier Gleisen. Abge­sehen von ein paar Garten­häu­sern können alle Gebäude erhalten bleiben. Wie schon geschrieben, zerteilen dann vier bis sechs Meter hohe Lärm­schutz­wände den Ort. Aber immerhin haben dann die Rad- und Auto­fahrer freie Fahrt durch den Ort.

    Fazit: Die Bahn im Tunnel hat nur dann eine Chance, wenn weder eine Unter­füh­rung für Fußgänger und Radfahrer noch für Auto­fahrer gebaut wird und beide Bahn­über­gänge so erhalten bleiben, wie sie jetzt sind.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert