Dislike

Um Essen zu gehen, sucht man übli­cher­weise ein Restau­rant auf. Man hat dann die Auswahl zwischen verschie­denen Koch­stilen und unter­schied­li­chen Quali­täts­stufen; wenn das Lokal nichts taugt, wird es einfach vom Markt verschwinden.

So ist das vergleichbar, wenn man seine poli­ti­sche Infor­ma­tion und sein Diskus­si­ons­forum in einer unab­hän­gigen Zeitung sucht; hier am Ort konkret etwa in der “Süddeut­schen Zeitung”, im “Münchner Merkur”, natür­lich — >hüstel< — vor allem hier in der schleissheimer-zeitung.de und zur Not und unter anderen Vorzei­chen auch in den Gemein­de­nach­richten.

Um hingegen die poli­ti­sche “Infor­ma­tion” und “Diskus­sion” auf Face­book im glei­chen Bild zu verorten, ist das, wie wenn ein paar Dutzend einander wild­fremde Menschen im selben Raum sitzen und dann wird eine halbe Sau dazu­ge­worfen. Dann versu­chen alle auf ihre Art, irgendwie daraus Essbares zu kreieren. Kann man mögen. Muss man nicht.

Irgendwer, wahr­schein­lich Mark Zucker­bergs Konto sehr nahe­ste­hend, hat aber mal fest­ge­legt, dass Face­book ein sehr demo­kra­ti­sches Medium sei. Auch wenn der tägliche Augen­schein das nicht zwangs­weise stützt, macht dieses Dogma die Präsenz jedes Poli­ti­kers in Face­book unum­gäng­lich; um nah bei den Menschen zu sein, um die Leute abzu­holen, um den Diskurs mitzu­be­stimmen und was der hohlen Flos­keln mehr ist.

Face­book ist kein Ort der poli­ti­schen Diskus­sion, sondern der poli­ti­schen Agita­tion. Wer da mitmacht, sollte wissen, worauf er sich einlässt. Wer das Medium vorrangig bedient, sollte sein Demo­kra­tie­ver­ständnis hinter­fragen.

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1 Kommentar

  1. Lieber Herr Bach­huber,

    herz­li­chen Dank für diese Rand­notiz!

    Um bei den Säuen zu bleiben: Gewiss käme niemand auf die Idee, sich mit unter­ein­ander unbe­kannten Menschen vor einen halben Sau zu versam­meln, um diese in einem gesit­teten Mahl zu sich zu nehmen. Umso öfter kommt es aller­dings vor, dass (ganze) Säue durch virtu­elle Dörfer, wie Face­book eben eines ist, getrieben werden und es dann mit dem sitt­li­chen Benehmen der Betei­ligten nicht mehr so weit her ist. In der Öffent­lich­keit stehende Personen müssen aller­dings damit rechnen, mit den Gefahren der neuen Medien konfron­tiert zu werden, vor allem wenn sie selbst diese Medien für sich nutzen.

    So weit, so gut!

    Was das geschol­tene “Ober­schleiß­heimer Forum” auf Face­book betrifft, habe ich die neuesten Entwick­lungen nur von außen verfolgt. Vor ein paar Monaten habe ich dort ange­merkt, dass es am (Neuen) Bahnhof Löcher im Bahn­steig gibt, die durch einge­tre­tene Regen­gitter enstanden sind. Guten Willens habe ich öffent­lich sichtbar auch den persön­li­chen Face­book-Account des Herrn Ersten Bürger­meis­ters adres­siert, damit dieser die Deut­sche Bahn unter Druck setzen möge. Es folgte die öffent­lich ausge­spro­chene Drohung der Admi­nis­tra­toren, mich auszu­schließen, da niemand unter Druck gesetzt werden dürfe. Der Herr Erste Bürger­meister nahm mein Anliegen auf und wies freund­lich darauf hin, dass ich mich in Zukunft bitte an die Gemeinde direkt wenden möge. Als ich von einem Nutzer nicht­öf­fent­lich noch ange­griffen wurde, mein Beitrag würde den Herrn Ersten Bürger­meister “im AfD-Style” atta­ckieren, entschied ich mich, das Forum zu verlassen und mich besser weiter den Löchern im Alten Bahnhof zu widmen.

    Warum erzähle ich das?

    1. Eine Face­book-Gruppe, die sich “Ober­schleiß­heimer Forum” nennt ist keine Privat­ver­an­stal­tung. Natür­lich ist es privat verwaltet und weder poli­tisch noch gemeind­lich ange­bunden. Ein Forum diesen Namens erweckt aller­dings den Eindruck eines öffent­li­chen Charak­ters. Den Admi­nis­tra­toren möchte ich an dieser Stelle sehr herz­lich für ihr Enga­ge­ment danken. Ich möchte Ihnen aber auch mit auf den Weg geben, jeden Anschein eigener Partei­lich­keit bereits im Kein zu ersti­cken. Wenn gegen­über dem Herrn Ersten Bürger­meister (meinet­wegen auch schroff) agie­rende Personen des öffent­li­chen Lebens ausge­schlossen werden, dann hat das einen Beigeschmack. Wenn ein Admi­nis­trator kommen­tiert, — ich zitiere sinn­gemäß — man dürfe in diesem Forum (anschei­nend nur) den Bürger­meister nicht diffa­mieren, macht das kein gutes Bild.

    2. Der Herr Erste Bürger­meister wies mich damals darauf hin, dass sein persön­li­cher Face­book-Account für mein ‘gemeind­li­ches’ Anliegen eigent­lich nicht geeignet sei. Nun trägt es sich zu, dass man in Face­book auch eine Seite “Chris­tian Kuch­l­bauer 1. Bürger­meister Ober­schleiss­heim” findet — wohl die offi­zi­elle Face­book-Präsenz unseres Gemein­de­ober­hauptes? Inwie­fern die dort getä­tigten, teils seine Vorgän­gerin diskre­di­tie­renden, Mittei­lungen aller­dings ausnahmslos namens der Gemeinde erfolgen, sei einmal dahin­ge­stellt. Nachdem der Herr Erste Bürger­meister seit nunmehr zwölf Jahren kommu­nal­po­li­tisch tätig ist, würde ich mir hier ein ausge­präg­teres Finger­spit­zen­ge­fühl erwarten. Ob wir uns hierbei bereits im post­fak­ti­schen oder doch eher präfak­ti­schen Zeit­alter befinden, möchte ich hier nicht kommen­tieren.

    Bei dieser Schlamm­schlacht gerät für mich die Frage nach einer Unter­füh­rung ehrlich gesagt in den Hinter­grund. Ich wünsche mir viel­mehr eine ausge­gli­che­nere poli­ti­sche Kultur in unserem, meinem schönen Ober­schleiß­heim.

    Und falls es inter­es­siert, ich fände eine Unter­füh­rung … ’schiach, wiad Nachd finsta’!

    Allseits beste Grüße
    Dr. Andreas C. Hofmann

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