Die Unterschleißheimer CSU hat den seit langem unter Verschluss gehaltenen Plänen einer Ansiedlung von BMW bei Mittenheim eine Absage erteilt. Man werde “die Forderung aufstellen, Planungen in diese Richtung zu beenden”, heißt es in einer Mitteilung der Stadtratsfraktion unter dem Titel “Der diskrete Flirt ist zu Ende”.
Trotz mehrfacher Medienveröffentlichungen zu den Plänen haben die Rathäuser von Ober- und Unterschleißheim bislang stets absolute Geheimniskrämerei betrieben. Die CSU der Nachbarstadt bricht nun dieses Schweigen. Grüne und ÖDP in Unterschleißheim hatten bislang stets nur durch die Blume ihre Ablehnung signalisiert. Diese drei Gruppierungen würden eine Mehrheit bilden, so dass eine Unterschleißheimer Ablehnung der Ansiedlung damit garantiert wäre.
Bisher weder bestätigten noch dementierten Berichten zufolge plant BMW die Auslagerung seiner Motorrad- und Motorsportsparte ins nahe Umland. Ein möglicher Standort, der nach Gerüchten sogar der favorisierte sein soll, läge an der Gemeindegrenze Ober-/Unterschleißheim zwischen Mittenheim und Riedmoos.
Die Unterschleißheimer CSU findet nun, “die Planungen passen nicht zu unserem Prinzip einer allenfalls moderaten Entwicklung und einem qualitativen Wachstum, welches wir seit einigen Jahren immer wieder fordern”. Die Infrastruktur der Stadt sei “bereits merklich am Anschlag, die Bevölkerung leidet täglich unter der steigenden Verkehrsbelastung”. Ein Wachstum in dieser Größenordnung — kolportiert werden bis zu 10.000 Arbeitsplätze bei der möglichen Ansiedlung — sei “einfach nicht zu bewältigen”.
Die Bürgermeister werden aufgefordert, die Planungen im Interesse der Transparenz alsbald offenzulegen und für Unterschleißheim “im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung einzustellen”. In Oberschleißheim ist der Gemeinderat ebenfalls seit Monaten über das Projekt informiert. Öffentliche Signale dazu hat es bislang nicht gegeben.
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