Der alte Bahnhof ist eine ziemlich heruntergekommene Immobilie. Doch seine ungewöhnliche Historie und sein Potenzial für die Zukunft beflügeln gerade stark die Fantasie — und auch die Kreativität. Die Künstlergruppe “Wir machen Kunst” im Städtebauförderprojekt “Soziale Stadt” und die Kreativgruppe im “KreaPark” des Quartiersladens “Wir” haben jetzt den Bahnhof zum Mittelpunkt einer Ausstellung gemacht.
Josef Diepold, Markus Lindinger, Theresia Meier und Ksenija Vukovinski haben Bilder vom Bahnhof gemalt, Brigitte Forstner hat ihn als Keramik und in einer Installationbearbeitet und Anja Thalmeier hat ihn “verwebt”.
Die 13 Künstlerinnen aus dem KreaPark haben mit Thilo Klöck vom Quartiersmanagement und Graffiti-Künstler Frank Cmuchal ein historisches Foto des Bahnhofs als Schablone gefertigt und damit dann die unterschiedlichsten Variantionen gesprayt. Und Lichtinstallationen wurden auch draus.
“Sie haben die gestalterischen Möglichkeiten, um Dinge zu verändern”, sagte Zweite Bürgermeisterin Angelika Kühlewein bei der Vernissage der Ausstellung am Donnerstag im “Wir”, das unterscheide sie angelegentlich von der Ortspolitik im Gemeinderat — zum Beispiel im Umgang mit dem Bahnhof.
Theresia Maier aus der Künstlergruppe berichtete, dass die Idee zu dem Gemeinschaftsthema schon vor Jahresfrist entstanden sei. Dass die Auseinandersetzung um den Bahnhof gerade jetzt zur Ausstellung so hochgekocht sei, sei reiner Zufall gewesen. “Wir wünschen uns, dass er bald aus dem Dornröschenschlaf erwacht”, sagte sie.
Andreas Hofmann, der Vorsitzende des Vereins “Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim”, steuerte Anekdoten aus der Historie des Bahnhofs bei. Er zeigte sich “begeistert von der Vielfalt an Fantasie und Ideenreichtum” in der Ausstellung. Zu sehen ist sie zu den Öffnungszeiten des Quartierladens.
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