100 Jahre Feuerwehr Badersfeld
Ihr 100-jähriges Bestehen feierte heute die Feuerwehr Badersfeld mit einem ausgiebigen Programm. Im Festzelt vor dem 1981 in Eigenleistung erbauten Feuerwehrhaus, eröffnete 1.Vereinsvorständin Michaela Ertelt die Feierlichkeiten und führte durch den offiziellen Teil. “Es macht mich stolz”, so sagte sie, “Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Hinter jeder Feuerwehr steht ein Verein, der die Kammeraden nach Kräften unterstützt, die Gemeinschaft stärkt und den Ort zusammenbringt.”
In einem ökumenischen Gottesdienst mit der evangelischen Pfarrerin Martina Buck und dem katholischen Pfarrer Ulrich Kampe wurde der Segen für weitere 100 Jahre Feuerwehr Badersfeld ausgesprochen und der Schutz für die Feuerwehrleute im Einsatz gemeinsam erbeten.
1.Bürgermeister Markus Böck, selbst noch aktiver Feuerwehrmann bei der Badersfelder Wehr, erinnerte an die gemeinsamen Erlebnisse im Feuerwehrhaus und bei den vielen Einsätzen und lobte den Leistungswillen und den Zusammenhalt der Badersfelder. Wie schon eine Woche zuvor, bei den Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Oberschleißheimer Freiwilligen Feuerwehr, übergab Markus Böck ein persönlich gestiftetes Fahnenband mit Widmung.
Für Heiterkeit sorgte der Vortrag eines Gedichtes von Michael Hagl, das auf humorigen Weise den Werdegang der Badersfelder Feuerwehr zusammenfasst:
“Grias eich, liebe Gäste aus Nah und Fern,
Freunde, Gönner und da Badersfelder Kern.
Sche dass´ olle do seid´s,
es gibt an Grund zum Feiern,
und i derf mi do histelln,
zum Chronik oberleiern…
100 Jahr is her, a Brand is der Auslöser gwen,
a Feuerwehr muaß her, des hom de Badersfelder gseh´n.
Man hod sich boid zamghockt und alles bered´,
ab do gings nur no vorwärts,
ein Zurück gab´s do ned!
Einfach war´s anfangs ned,
war ja klar, dass des schwer foid,
so hod ma d´Ausrüstung oftmals aus da
Privatschatuin zoid.
Aber ihr habt´s eich entwickelt,
man bleibt ja ned steh,
1926 is a Motorspritz´n kemma,
mei war des sche!
Olle hom sich gfreid,
das Dorf war dekoriert,
so is ma mit da Spritz´n von Schleißheim
rausmarschiert!
Im Anschluß hom´s gfeiert,
bis auf´n Inspektor waren olle pünktlich do,
der hod Badersfeld ned gfund´n und war
desweg´n z´spät dro.
Die Hauptversammlung anno 33, des war so a Johr,
über wos ´do diskutiert hom, es is wirklich wohr!
Nach Feuerwehrsachen hod ma sich ernsthafte
Themen zug´wandt,
und sich Gedanken gmacht, ob die Bierspende
sauer werd´n kannt.
Wos passiert is, is klar, heute ist nicht alle Tage,
a Handzeichen später gab´s a Trinkgelage!
Vo 33 – 45 is in da Chronik nix notiert,
do hom a Zeit lang de braunen Idioten regiert.
In de 50er Johr drohte massiver Ärger,
s´Vereinslokal war nimmer d´Moorwirtschaft
sonder s´Gasthaus Ampenberger.
1957 genga sich dann olle Pläne naus,
und Badersfeld kriagt sein erstes Feuerwehrhaus.
Da Grund war vom Ketzler Ludwig,
und a wenn ma do heid bläd schaut,
domois hom´s ois in Eigenleistung baut.
Na guad, 1000 Mark san vo da Gmoa Schleißheim
als Spende kemma,
aber privat hod ma 1020 Mark gsammelt, des lasst
ma sich dann doch ned nemma!
Anno 1963 hobt´s dann an Ketzler Michi zum
Kommandanten gwählt,
auch a Novum, dass ma in 40 Jahr Bestehen erst
den 3. Kommandanten stellt.
Da Michi hod eich a glei zur 1. Leistungsprüfung
´trieb´n,
und auch dabei wurde Geschichte gschrieb´n.
Bestand´n hob´ms freili und wos olle bsonders
gfreit,
null Fehler und im Landkreis mit Abstand de
schnellste Zeit!
Zum 50 jährigen Jubiläum war´s dann soweit,
zum großen Fest wurde a nei´s Fahrzeug ei´gweiht.
Ois wird besser und d´Gmoa hod ned gspart,
Badersfeld start´jetz mit am Ford Transit auf Einsatzfahrt.
A große Festivität im Mooshäusl derf im Anschluss ned fehl´n,
dass do sauba gfeiert word´n is, brauch i eich ja ned erzähl´n.
Anfang der 80´er dann a Thema des größere Wellen schlägt,
die Zeit war komplett vom FeuerwehrhausNeubau geprägt.
Dass jede Wehr a eigene Heimat braucht,
kapiert mancher Gemeinderat domois ned,
von wenigen Unwissenden werd´sogar von Verschwendung g´redt.
Doch ihr habt´s eich durchgsetzt,
eire Argumente kommen zum Trog´n,
und im Mai ´81 werd´s neie Spritzenhaus bezog´n.
Und do steht´s heid no, natürlich in anderer Form,
es is nämlich seitdem a paar Moi erweitert word´n.
In der Hauptversammlung 1995 kommt man
allgemein überein,
man gründet den Badersfelder Feuerwehrverein.
Dass do gegenwärtig zwoa Vorständ-innen die
Verantwortung trag´n,
zoagt a, dass in Badersfeld ned bloß de Männer
broade Schultern hob´n.
In de 2000 er bis jetz is natürlich a recht vui
gscheh´n,
wie sich die Feuerwehr entwickelt hod,
kann ja heid jeder seh´n.
Fahrzeuge, Ausrüstung, vui davo´ is nei,
bleibt´s so, werd a die Zukunft rosig sei.
Jetz hör i aber auf, wui ned länger leiern,
jetz is nämlich endlich Zeit zum Feiern!
Mia wiss´n genau, mia san ned der Nabel der Welt,
trotzdem vui Spaß und Willkommen in Badersfeld!”
Ingrid Lindbüchl
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