Güns­tiger Wohnen

25.07.2019 | Rathaus | 0 Kommentare

Im neuen Wohn­quar­tier Mitten­heim will der Katho­li­sche Männ­erfür­sor­ge­verein ein sozial bunt gemischtes Quar­tier initi­ieren. Vergüns­tigte Wohnungen sollen dabei die Hälfte der Sied­lung bilden. Damit geht der Verein weit über die Anfor­de­rungen der Gemeinde hinaus, die in ihrer Auflage zur „Sozialen Boden­nut­zung“ 30 Prozent Wohn­raum unter Sonder­kon­di­tionen fordert.

Der Bauleit­plan ermög­licht 36.000 Quadrat­meter Wohn­fläche, die auf etwa 400 Wohnungen verteilt werden. 20 Prozent davon sollen als Sozi­al­woh­nungen entstehen, zehn Prozent in einem Art Einhei­mi­schen­mo­dell an mitt­lere Einkom­mens­gruppen aus Ober­schleiß­heim.

Für weitere zehn Prozent will der Verein ein Wohn­grup­pen­mo­dell entwi­ckeln, eine Art Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­wohnen mit Gemein­schafts­räumen. Und zehn Prozent sollen dem Rathaus oder einer Genos­sen­schaft zur Verfü­gung gestellt werden. Auf die einzelnen Modelle verteilt, will der Männ­erfür­sor­ge­verein etwa fünf Prozent der Wohnungen für eigene Mitar­beiter und Klienten des Hans-Scherer-Hauses reser­vieren.

Von den verblei­benden 50 Prozent der Wohnungen für den freien Markt strebt der Verein eine über­wie­gende vergabe in Erbpacht an. Außerdem soll auch hier genos­sen­schaft­li­ches Bauen ermög­licht werden, aller­dings zu höheren Preisen als auf der vergüns­tigten Ange­bots­seite.

Der Gemein­derat hat diese Ausge­stal­tung seiner Boden­nut­zungs­auf­lagen einstimmig akzep­tiert. Für die Grünen monierte Gaby Hohen­berger ledig­lich, dass quer durch alle Ange­bote die Einhei­mi­schen stärker bevor­zugt werden sollten. Über die einzelnen Modelle stellt der Verein bei etwa 35 Prozent der Wohnungen ein Mitspra­che­recht der Gemeinde in Aussicht. Stefan Vohburger riet, ohne große Bedenken zuzu­greifen: „So ein Angebot kriegen wir von anderen Inves­toren nicht.“

Zudem appel­lierte Hohen­berger, den genos­sen­schaft­li­chen Aspekt stärker zu verfolgen. Ingrid Dreer, die Planerin des Vereins, sagte, dass in die Leit­pla­nung noch zehn Prozent mehr Wohn­fläche passten, die dann auch Genos­sen­schaften verbil­ligt ange­boten würden. Den Wohn­raum über das fest­ge­schrie­bene Maß hinaus nochmal zu erhöhen, lehnte der Rat aber mit 18:6 Stimmen ab.

Hans Negele bemän­gelte die geringe Bindungs­frist von 25 Jahren für die vergüns­tigten Ange­bote. Danach sei der Preis doch wieder dem Markt unter­worfen. Der Verein werde auch danach nicht zum Miethai, erwar­tete Steffi Hasl­beck: „Da vertraue ich den Idealen des Vereins.“

Die Bera­tung sollte von Bürger­meister Kuch­l­bauer übri­gens in geheimer Sitzung versteckt werden, völlig ohne recht­liche Grund­lage. Auf Wider­spruch der Grünen wurde sie öffent­lich geführt.

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